"Im Dokumentarfilm werden heute oft die spannendsten Geschichten erzählt. Die Themen und erzählerischen Formen sind so vielfältig wie das Leben selbst. Unsere Reihe DOKUMENTARFILME IM UNIVERSUM stellt eine Auswahl vor, mit der wir Sie für das Format begeistern wollen - nicht nur montags." (Volker Kufahl, Geschäftsführer Universum Filmtheater)
Das Universum Filmtheater Braunschweig wurde am 24. Oktober 2024 in Frankfurt/M. bei der Verleihung der Kino- und Verleihprogrammpreise des Bundes mit einem Preis für das sehr gute Dokumentarfilmprogramm 2023 im Wert von 2.500 Euro ausgezeichnet!
DOK am Montag:
ERNEST COLE: LOST AND FOUND
Mo, 21.7., 19:00
Raoul Peck – Oscar-nominiert für I AM NOT YOUR NEGRO – kehrt mit einem preisgekrönten Dokumentarfilm auf die deutschen Leinwände zurück: In ERNEST COLE: LOST AND FOUND erzählt er die bewegende Geschichte des südafrikanischen Fotografen Ernest Cole, dessen künstlerischer Nachlass, bestehend aus 60.000 Fotonegativen, 2017 in einem schwedischen Banksafe entdeckt wurde. Cole hatte 1967 mit seinem Fotobuch „House of Bondage“ der Weltöffentlichkeit die rassistische Realität in seinem Heimatland vor Augen geführt, geriet in der 80er Jahren allerdings in Vergessenheit und starb 1990 im Alter von nur 49 Jahren in New York.
Mit Coles geborgenen Bildern und Texten rekonstruiert Peck den Lebensweg eines engagierten und bahnbrechenden Künstlers, dessen Werk von der Wut über das Schweigen im Angesicht der Schrecken des Apartheid-Regimes beseelt ist. ERNEST COLE: LOST AND FOUND wurde in Cannes mit dem Preis für den Besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. Ein Meisterwerk des politisch bewussten Kinos!
DOK am Montag:
NAM JUNE PAIK: MOON IS THE OLDEST TV
Mo, 15.9., 19:00
“Den Schalk im Nacken, hunderte Fernseher auf dem Gewissen, Buddha in tiefer TV-Meditation – ein Tanz durch die künstlerische Avantgarde, beginnend in den 60er Jahren. Nam June Paik war Visionär, erklärter Weltenbürger und Wegbereiter für Video- und Medienkunst. Geboren im von Japan besetzten Korea führte ihn sein Studium nach Deutschland, seine Arbeiten schließlich in die USA. Das Neue war ihm wichtiger als das Schöne, Kompromisse keine Option. Während der Regen im New Yorker Apartment durch die Decke tropft, diente seine Ästhetik als Vorbild kommerzieller Popkultur. Filmemacherin Kim verdichtet Archivaufnahmen, Interviewfragmente und Erinnerungen von Weggefährt*innen zu einer rauschend-bunten Hommage an einen außergewöhnlichen Künstler und Menschenfreund.” (DOK München, Helga-Mari Steininger)
EXTRA:
SILENT FALLOUT
Mi, 1.10. - Regisseur Hideaki ITO zum Filmgespräch anwesend
Im August 2025 jähren sich die ersten Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal. Gerade jetzt, wo die Gefahr eines Atomkriegs wieder hoch aktuell geworden ist wie noch nie, ist es von großer Wichtigkeit, uns nochmals bewusst zu machen, was radioaktive Strahlen anrichten können.
Der Film vom japanischen Filmemacher Hideaki ITO SILENT FALLOUT ("Leiser Fallout") taucht tief in die unerzählten Geschichten der Opfer von Atomtests in Amerika ein. 1951 begannen die USA mit Atomwaffentests auf dem Festland und setzten unzählige Bürger einer gefährlichen Strahlung aus.
Mary Dickson, die in den 1950er und 1960er Jahren in einem Vorort von Utah aufwuchs, wurde Zeugin, wie ihre Mitschüler in der Grundschule an ungewöhnlichen Krankheiten und Todesfällen
starben. Gleichzeitig führte Dr. Louise Reiss in St. Louis, Missouri, eine bahnbrechende Studie durch, bei der sie Milchzähne sammelte und das Vorhandensein von Strontium-90, einem radioaktiven Element, in den Körpern von Kindern nachwies, die der Strahlung in ganz Amerika ausgesetzt waren. Dies veranlasste schließlich Präsident Kennedy zu dem Beschluss, die atmosphärischen Atomtests einzustellen.
Mit Berichten von Betroffenen aus erster Hand und Interviews mit Wissenschaftlern will Filmemacher Ito mit seinem Film das Bewusstsein für das gravierende Problem der Strahlenvergiftung und der nuklearen Verseuchung in den USA und weltweit schärfen.
In Koop mit Hiroshima-Bündnis Hannover und Evang. Akademie.
Zum 80. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki.