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Universum Newsletter | 12.08.2025
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NEU: WILLKOMMEN UM ZU BLEIBEN
tägl. 21:00 (So in engl. OmU), 16:45
“Nach einem missglückten Auftritt will ein Zauberer in einem viktorianischen Hotel übernachten. Doch am nächsten Morgen findet er keinen Ausgang. Da ihm die seltsamen Bewohner auch nicht helfen können, sieht er sich gezwungen, verschiedene Jobs im Hotel anzunehmen, etwa als Aushilfe in der riesigen Küche. Bis ihm auffällt, dass das Haus allmählich immer kleiner wird.
Eine bildmächtige Hommage an Franz Kafka voller überbordender Tableaus, absurder Einfälle und skurriler Typen. Die visuelle Detailversessenheit trägt zur Verrätselung eines Films bei, der sich klaren Deutungen entzieht.” (Filmdienst)
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DOK am Montag: Mo, 18.8., 19:00
ECCE HOMO - DER VERLORENE CARAVAGGIO
Mit Einführung von Kunsthistorikerin Karina Wiench M.A., Herzog Anton Ulrich-Museum.
Was passiert, wenn sich ein einfaches Gemälde im Wohnzimmer eines gewöhnlichen Madrider Hauses als weltweit einzigartiges Kunstwerk entpuppt?
Der Dokumentarfilm erzählt die faszinierende Geschichte dieses Gemäldes und nimmt uns mit auf eine Reise zu einigen der wunderbaren Werke Caravaggios und lässt uns verstehen, wie er zu einem der bedeutendsten Maler der Geschichte werden konnte.
In Kooperation mit dem Herzog Anton Ulrich Museum.
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EXTRA: Mi, 20.8., 18:50
Unser Beitrag zur Kriegstüchtigkeit (2):
DER UNTERTAN
Der Film, inszeniert von Wolfgang Staudte, ist eine scharfe Satire auf den deutschen Obrigkeitsstaat im Kaiserreich zur Jahrhundertwende. Erzählt wird die Geschichte von Diederich Heßling (Werner Peters), einem Opportunisten, der durch Unterwürfigkeit und Karrierestreben gesellschaftlich aufsteigt
DEFA-Klassiker von 1951, nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann.
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NEU:
WILLKOMMEN UM ZU BLEIBEN
tägl. 21:00 (So in engl. OmU), 16:45
Regie: Tallulah Hazekamp Schwab, NL/NO/BE 2024, 94 Min., FSK 12. Mit Crispin Glover, Sunnyi Melles, Fionnula Flanagan | Bundesstart
Ein Magier (Crispin Glover) auf der Durchreise sucht eine Bleibe für die Nacht – doch was als einfache Rast beginnt, wird zur surrealen Odyssee ohne Ende. Die mürrische Rezeptionistin ist noch harmlos gegen den alten Mann, den der Magier in seinem Zimmer unter seinem Bett entdeckt.
Oder gegen die Putzkraft, die seinem Kleiderschrank entsteigt. Ehe er sich versieht, marschiert eine Blaskapelle aus den Wänden, und das Hotel entpuppt sich als ein Labyrinth aus endlosen Korridoren, verwinkelten Treppen und absurden Regeln.
Schnell wird klar: Verlassen ist keine Option. Je mehr der Gast sich gegen die Logik des Ortes wehrt, desto mehr wird er in die bizarre Welt des Hotels hineingezogen. Er begegnet Anton (Jan Gunnar Røise), einem Küchenhelfer, der seit einer Ewigkeit darauf wartet, zum Eierquirler befördert zu werden, und einer Gesellschaft von skurrilen Bewohnern, die sich längst mit ihrem Dasein in der ewigen Zwischenwelt arrangiert haben.
Während die Realität immer weitere Abstriche machen muss, wird der Gast unfreiwillig zur Schlüsselfigur eines unergründlichen Machtgefüges. Ist er der Befreier, für den ihn manche halten, oder nur ein weiterer Gefangener in einem System, das sich jeder Logik entzieht? Ein kafkaeskes, visuell überwältigendes Kino-Enigma, in dem die Grenzen zwischen Traum, Alptraum und Gesellschaftssatire verschwimmen.
Mit Sunnyi Melles ("Triangle of Sadness") als “Gaga”, Bildgestaltung von Frank Griebe ("Lola rennt", “Das Parfüm”, “25km/h”, “Babylon Berlin” u.v.a.).
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DOK am Montag:
ECCE HOMO - DER VERLORENE CARAVAGGIO
Mo, 18.8., 19:00 - mit Einführung von Kunsthistorikerin Karina Wiench M.A., Herzog Anton Ulrich-Museum.
Regie: Álvaro Longoria, ES/IT 2025, 78 Min., Dokumentarfilm
Was passiert, wenn sich ein einfaches Gemälde im Wohnzimmer eines gewöhnlichen Madrider Hauses als weltweit einzigartiges Kunstwerk entpuppt?
Alvaro Longorias Dokumentarfilm ECCE HOMO - DER VERLORENE CARAVAGGIO erzählt die faszinierende Geschichte dieses Gemäldes und nimmt uns mit auf eine Reise durch mehrere europäische Städte zu einigen der wunderbaren Werke Caravaggios und lässt uns verstehen, wie er zu einem der bedeutendsten und revolutionärsten Maler der Geschichte werden konnte.
Der Film zeigt auch die faszinierende und geheimnisvolle Welt der „Schläfer“, also jener Kunstwerke von enormem Wert, die verborgen bleiben oder fälschlicherweise nicht als solche klassifiziert werden. Eben so wie ECCE HOMO, das im Mittelpunkt dieser Geschichte steht.
Unter der Leitung des Kunsthändlers Jorge Coll und seiner Mitarbeiter verfolgte das Team drei Jahre lang die Restaurierung und den Verkauf dieses Kunstwerks. Der Film öffnet Türen zum faszinierenden Kunstmarkt und all seinen Komplexitäten.
“Kunstvoll ist diese Doku und spannend, nicht nur für Kunstliebhaber. Am Ende ist da viel Erkenntnis – und ebenso viel Geheimnisvolles.” (epd Film)
In Kooperation mit dem Herzog Anton Ulrich Museum.
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EXTRA:
Unser Beitrag zur Kriegstüchtigkeit (2):
DER UNTERTAN
Mi, 20.8., 18:50
Regie: Wolfgang Staudte, DDR 1951, 107 Min., mit Werner Peters, Paul Esser, Blandine Ebinger
Der irre Horrorclown im Weißen Haus hat verordnet, hierzulande seien 5% des Brutto-Inland-Produkts für Aufrüstung auszugeben. Na logo, machen wir, Donald!
Aber mal ehrlich: Dazu hätte es Trump gar nicht gebraucht - denn wer kennt sich schon besser mit der Produktion von Mordwaffen und Kanonenfutter aus als Deutschland selbst? Militarismus ist seit mindestens 150 Jahren UR-deutsche Kernkompetenz! Für die neue Wehrmacht - äh: Wehrpflicht - braucht es natürlich auch die richtige Einstellung. Denn wie heißt es so schön: “Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen tun”. Übrigens: Wer keinen Bock hat auf das “Stupidium beim Staat” (Udo Lindenberg) - vortreten! Hier gibt's Rat!
Nach Stanley Kubricks “Dr. Seltsam oder wie lernte, die Bombe zu lieben” kommt hier also Teil 2 für das nötige Mindset. Aaaachtung - stillgestanden!
Diederich Heßling (Werner Peters) ist ein verweichlichtes, autoritätshöriges Kind, das sich vor allem fürchtet. Doch bald schon erkennt er, dass man der Macht dienen muss, wenn man selbst Macht ausüben will. Nach oben buckeln und nach unten treten, wird von nun an seine Lebensmaxime.
So macht er seinen Weg als Student in Berlin und später als Geschäftsmann in seiner Papierfabrik in Netzig. Dem Regierungspräsidenten von Wulkow untertänig, weiß er sich dessen Beistands sicher. So denunziert er seinen Konkurrenten und schmiedet ein betrügerisches Komplott mit den korrumpierten Sozialdemokraten im Stadtrat.
Auf seiner Hochzeitsreise mit der reichen Guste nach Italien bekommt er endlich Gelegenheit, seinem Kaiser einen Dienst zu erweisen. Und schließlich geht sein größter Wunsch in Erfüllung: die Einweihung eines Kaiserdenkmals, bei der er die Festansprache hält - ordensgeschmückt. Bis ein Gewitter hereinbricht. Als die Wolken verzogen sind, räumen Trümmerfrauen den Schutt beiseite.
(Filmtext: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992. Grafiker Filmplakat: Erhard Grüttner, 1975. Foto: ©DEFA-Stiftung/Eduard Neufeld)
1951 verfilmte Wolfgang Staudte Heinrich Manns Roman mit Werner Peters in der Hauptrolle erfolgreich. Regisseur und Hauptdarsteller erhielten dafür den Nationalpreis der DDR. In der BRD fiel Staudtes Film der Zensur zum Opfer: Er wurde verboten, durfte nur in geschlossenen Veranstaltungen gezeigt werden und wurde erst 1957 in einer stark gekürzten Fassung freigegeben. Erst zwanzig Jahre später zeigte das westdeutsche Fernsehen den Film ungekürzt.
DEFA-Klassiker von Regisseur Wolfgang Staudte (1951), nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann.
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WAS UNS VERBINDET
tägl. 18:50 (außer Mi), 14:20, Di 18:50 in franz. OmU
Regie: Carine Tardieu, FR/BE 2024, 106 Min., FSK 6. Mit Valeria Bruno Tedeschi, Pio Marmaï u.a. | 2. Woche Sandra (Ausnahmeschauspielerin Valera Bruni Tedeschi), eine alleinstehende Frau in den Fünfzigern, lebt ein unabhängiges Leben frei von Konventionen.
Als das Paar aus der Nachbarwohnung zur Entbindung ihres Kindes ins Krankenhaus muss, erklärt sich Sandra widerwillig bereit, sich um den kleinen Sohn Elliot zu kümmern und ahnt nicht, damit zu einer wichtigen Bezugsperson für die ganze Familie zu werden. Was als vorübergehende Hilfe begann, führt zu einer unerwartet tiefen Bindung.
Nach den großen Erfolgen von EINE BRETONISCHE LIEBE und IM HERZEN JUNG, ist Regisseurin Carine Tardieu mit WAS UNS VERBINDET ein ebenso wahrhaftiger wie lebensbejahender Film gelungen, der sich in Frankreich mit knapp 700.000 Besucher*innen nach vier Wochen zu einem Publikumsliebling entwickelt hat.
Tardieus neues Werk mit Valeria Bruni Tedeschi (IN DEN BESTEN HÄNDEN) in der Hauptrolle einer selbstbewussten, selbstbestimmten Frau in ihren Fünfzigern, thematisiert auf emphatische und sensible Weise die Themen Trauer und Verlust und schafft es eindrücklich, den Begriff der Familie neu zu definieren.
“Jede ihrer Figuren zeichnet Tardieu mit Offenheit. So wie sich auch die Figuren selbst mit Wohlwollen begegnen. Das klingt nach Gesellschaftskitsch, doch Tardieu gelingt es, die gefühlige Schwere der verschiedenen Geschichten mit zurückhaltender Empathie zu erzählen. Wie beiläufig verhandelt die Regisseurin obendrein Themen wie Trauer, Verlust und unterschiedliche Lebensformen und ebenso unterschiedliche Interpretationen von Feminismus.
Und wieder einmal hat sie ein perfektes Ensemble zusammen: Bruni Tedeschi glänzt als stille, manchmal etwas schroffe und unbeholfene und dann wieder aufgekratzt-fantasievolle Sandra, ebenso wie Marmaï als überforderter Vater und der junge César Botti als aufgeweckter Junge, der in Sandra keinen Mutterersatz sucht, sondern eine erwachsene Freundin findet. Es ist ein Ensemblefilm, in dem jede Rolle perfekt besetzt zu sein scheint. Und es ist ein Film, der verzaubert." (epd Film)
Seine Weltpremiere feierte WAS UNS VERBINDET bei den 81. Internationalen Filmfestspielen von Venedig.
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SEP RUF - ARCHITEKT DER MODERNE
So 11:15
Regie: Johann Betz, DE 2025, 96 Min., Dokumentarfilm | 2. Woche
Architektur für eine neue Republik – das filmische Porträt des Visionärs hinter dem Kanzlerbungalow und dem Deutschen Pavillon der Expo 1958.
Der Dokumentarfilm SEP RUF – ARCHTITEKT DER MODERNE nimmt uns mit auf eine visuelle Reise durch das Werk eines der bedeutendsten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts. Sep Ruf (1908–1982) schuf mit lichtdurchfluteten, offenen Gebäuden eine Architektur, die Natur und Mensch in Einklang bringt – modern, elegant und ihrer Zeit voraus.
Ein besonderes Anliegen Sep Rufs war es, mit offenen, transparenten Bauten Architektur und Natur zu verbinden und neue Formen des Wohnens und Arbeitens zu ermöglichen. Damit hat er die Wahrnehmung Deutschlands in der Nachkriegsarchitektur entscheidend geprägt. Mit diesem Dokumentarfilm über einen Visionär der Architektur, dürfen sich Liebhaber von Architektur und Kino auf aufregende Bilder freuen.
Der Film zeigt seine bekanntesten Bauten in beeindruckenden Bildern: den Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel (mit Egon Eiermann), den ikonischen Kanzlerbungalow in Bonn, die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, die Neue Maxburg in München und viele mehr. Viele dieser Werke sind heute denkmalgeschützt.
Interviews mit Zeitzeugen, Architekturexperten und Wegbegleitern lassen zusammen mit den architektonischen Bildern eine Hommage an Sep Ruf entstehen. Ein atmosphärischer, vielschichtiger Film über einen Visionär, der in München erst sehr spät Anerkennung erhielt, international jedoch längst gefeiert wurde.
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WILMA WILL MEHR
tägl. 18:45 (außer Mo), 16:30, 14:30
Regie: Maren-Kea Freese, DE 2025, 112 Min., FSK 12. Mit Fritzi Haberlandt, Thomas Gerber, Meret Engelhardt u.a. | 3. Woche
Elektrikerin, Maschinistin, Obst-Expertin, Optimistin: Wilma (Fritzi Haberlandt) ist eine Frau mit vielen Talenten, zahllosen Zertifikaten und palettenweise Enttäuschungen.
Bis Ende der 90er-Jahre hat sie im Lausitzer Braunkohlerevier gelebt. Als aber ihr Mann mit einer anderen Frau splitterfasernackt Spaghetti kocht und ihr der Job im Baumarkt gekündigt wird, verlässt Wilma fluchtartig ihre Heimat Richtung Wien. Mit Mitte 40 muss sie hier quasi bei Null anfangen und landet schnell auf dem Handwerkerstrich.
Bald schon repariert sie sich durch den Wiener Speckgürtel, landet in einer linken Bohemian-WG, wird Fachfrau für Reparaturen aller Art und sogar Lehrerin in einer Traditions-Tanzschule. Zwischen Walzer und Elektro-Installationen entdeckt Wilma ein Gefühl, das sie längst vergessen hatte: verliebt sein, glücklich sein, die aufgeregte Hoffnung auf etwas Neues. Hineingeworfen in die Unsicherheiten einer Zukunft, in der alles möglich ist, wird Wilma ein anderer Mensch.
WILMA WILL MEHR ist eine charmante, einfühlsam beobachtete und mit schrägem Humor erzählte Tragikomödie, die ebenso genau in der Wirklichkeitsdarstellung ist wie sie in ihrer hoffnungsvollen und berührenden Melancholie optimistisch bleibt.
Hier geht's zu einem schönen Portrait über Fritzi Haberlandt!
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DER SALZPFAD
tägl. 21:05 (außer Fr), So in engl. OmU
Regie: Marianne Elliott, GB 2024, 116 Min., FSK 6. Mit Gillian Anderson, Jason Isaacs u.a. | 3. Woche
Die Geschichte von Raynor und Moth Winn, einem Ehepaar in den Fünfzigern auf ihrer über 1.000 Kilometer langen Wanderung entlang der wunderschönen, aber rauen Küste Südwestenglands.
Nach der Zwangsräumung ihres Hofes fassen die beiden den verzweifelten Entschluss, zusammen eine regional bekannte Wanderroute zu begehen – in der Hoffnung, unterwegs in der Natur Trost und Akzeptanz für ihre Schicksalsschläge zu finden. Mit letzten Kräften und Habseligkeiten, die in einen Rucksack passen, treten sie ihren Weg an, auf dem jeder Schritt ein Zeugnis ihrer wachsenden Stärke und Festigkeit wird.
DER SALZPFAD begleitet eine Reise, die allen Widrigkeiten trotzt und dabei gleichermaßen herausfordert, erheitert und befreit. Ein Porträt darüber, was „Zuhause“ bedeutet – wie man es verlieren und auf unerwartete Weise neu entdecken kann.
Hier geht's zur Kritik.
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VERMIGLIO
Fr 21:05
Regie: Maura Delpero, IT/FR/BE 2024, 119 Min., FSK 12. Mit Tommaso Ragno, Giuseppe De Domenico, Roberta Rovelli u.a. | 4. Woche Vermiglio, ein kleines Bergdorf in den italienischen Alpen. Im Winter 1944 ist hier der Krieg gleichzeitig weit weg und allgegenwärtig. Lucia, Ada und Flavia, die Töchter des Dorflehrers Cesare, teilen sich ein Zimmer und träumen von einer Zukunft nach der Tragödie des Kriegs.
Als Pietro, ein junger Deserteur aus Sizilien, auf der Suche nach Unterschlupf auftaucht, verändert sich das im ewigen Rhythmus der Jahreszeiten verlaufende Leben im Dorf. Inmitten der atemberaubenden Schönheit der Trentiner Berge suchen Lucia und ihre Schwestern unter dem wachen Blick ihrer Mutter Adele ihre eigenen Wege ins Leben. Es müssen neue Wege sein.
Strukturiert von den vier Jahreszeiten erzählt Regisseurin Maura Delpero in ihrer tief bewegenden Familiensaga von Menschen zwischen Tradition und Zeitenwende, von Neugier, Zusammenhalt und geschwisterlicher Liebe, von der Kraft von Bildung und Kunst, von Begehren und Scham, Aufbruch und Selbstbestimmung.
Betörend gefilmt von Kameramann Mikhail Krichman (u.a. Europäischer Filmpreis für „Loveless“), wurde Vermiglio vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Großen Preis der Jury auf den Filmfestspielen von Venedig, sieben Italienischen Filmpreisen (u.a. Bester Film, Beste Regie und Beste Kamera), dem Golden Hugo des Chicago International Film Festival als Bester Film, und war die italienische Nominierung zum Oscar ® als Bester Internationaler Film.
Hier geht's zur Kritik. Am Mi, 30.07. in italienischer Fassung mit deutschen Untertiteln.
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OSTPREUSSEN - ENTSCHWUNDENE WELT: DIE JAHRE 1912 - 1945
So 11:00
Regie: Hermann Pölking, DE 2025, 103 Min., Dokumentarfilm | 11. Woche
Im europäischen Abseits gelegen, stammt die älteste filmische Quelle zu Ostpreußen aus dem Jahr 1912. Sie zeigt die Landung des militärischen Prallluftschiffs „Parseval 3“ in der Provinzhauptstadt Königsberg am 6. Juni an der Luftschiffhalle im Villenvorort Klein Amalienau. Nur 15 Sekunden lang ist eine Pathé Wochenschau aus dem Folgejahr, die Kaiser Wilhem II. beim Besuch der Jahrhundertausstellung 1913 in Königsberg zeigt.
Erst der Erste Weltkrieg, in dem Ostpreußen als einzige deutsche Region zum Kriegsschauplatz wurde, liefert ab 1914 auch Aufnahmen, in denen die Wochenschauen mit den Kriegswirren auch beiläufig das Land zeigen.
Ostpreußen hat mit den drei Ausnahmen Paul Lange, Erika Puchstein und Kurt Skalden keine Berufsfilmer gekannt. Zu Beginn der 1930er waren sie bereits nach Berlin übersiedelt. Was sie in ihrer damaligen Heimat an Dokumentationen und Kulturfilmen drehten, ermöglicht es, das Leben in den Regionen der Provinz ab der zweiten Hälfte der 1920er Jahre geografisch und sozial breit zu zeigen.
Den Blick lenken vor allem Besucher, die zwischen 1926 und 1943 mit der Amateurkamera in die Provinz reisten. Die älteste Amateuraufnahme stammt von einem Industriellen aus Aschaffenburg. Er filmt 1926 auf 16mm Königsberg und die Samlandküste. Ab dann hat die Sammeltätigkeit drei Dutzend Stunden Film von Amateuren erschlossen.
Das „Ostpreußen – Entschwundene Welt“ zu seinem Thema – die ehemalige preußische Provinz Ostpreußen, bis 1945 das östlichste Deutschland – überhaupt filmisch erzählen kann, ist das Ergebnis einer zwölfjährigen Recherche der Produzenten. Denn in den deutschen staatlichen Archiven gibt es wenig Material.
Hier geht's zur Kritik in der taz.
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Ab 21. August:
DIE FARBEN DER ZEIT Eine unerwartete Erbschaft bringt vier entfernte Verwandte in einem verlassenen Landhaus in der Normandie zusammen, wo sie gemeinsam ihre mysteriöse Familiengeschichte entdecken.
Im Jahr 1895 bricht ihre Vorfahrin Adèle im Alter von 21 Jahren nach Paris auf, um dort nach ihrer Mutter zu suchen. Sie erlebt eine Stadt im Aufbruch zur Moderne, den Vormarsch der Fotografie und die Anfänge der impressionistischen Malerei. Während ihre Nachfahren den Spuren dieser außergewöhnlichen Frau folgen, enthüllen sie nicht nur Adèles einzigartige Geschichte, sondern finden auch den Weg zu einer eigenen, gemeinsamen Zukunft.
Regisseur Cédric Klapisch („Das Leben ein Tanz”, „ Der Wein und der Wind”) inszeniert mit DIE FARBEN DER ZEIT ein mitreißendes Drama über Herkunft und Familiengeschichte das zeigt, wie eng Gegenwart und Vergangenheit miteinander verflochten sein können.
Auf der Zeitebene des späten 19. Jahrhunderts brilliert Suzanne Lindon als mutige Adéle, an ihrer Seite spielen Paul Kircher als Maler Anatole, Vassili Schneider als Fotograf Lucien und Sara Giraudeau als Adéles Mutter Odette. In der Gegenwart verkörpern Abraham Wapler, Julia Piaton, Vincent Macaigne und Zinedine Soualem die vier Cousins Seb, Céline, Guy und Abdelkrim – zusammen mit Cécile de France, die als Kunsthistorikerin und Impressionismus-Expertin Calixte beeindruckt. Mit Cécile de France und Olivier Gourmet. Der neue Film von Cédric Klapisch (u.a. “L'auberge espagnole - Barcelona für ein Jahr”).
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SOUND ON SCREEN SPECIAL:
KREATOR - HATE & HOPE
Do, 21.8., 19:00
Für ihre Fans weltweit sind sie Götter, aber ihre Musik scheint vom Teufel besessen – aggressiver, schneller, kompromissloser als andere.
Die deutsche Band Kreator hat den Olymp der Thrash-Metal-Szene längst erklommen. Der Film KREATOR – HATE & HOPE erzählt erstmalig die vierzigjährige Geschichte der gefeierten Metaller, von der Gründung als Schülerband 1982 im Ruhrgebiet bis auf die großen internationalen Bühnen der aktuellen Welttournee. Damals wie heute stellen sie sich gegen den Hass und die Abgründe unserer Gesellschaft.
Schrille Töne, virtuose Gitarrenriffs und energetische Trommelschläge verarbeiten mit großer Willens- und Schaffenskraft den Aufruhr in unserer Zivilisation. Zwischen Hannah Arendt-Zitaten und kopflosen Leichen entsteht eine gut inszenierte Chaos-Poesie voller Schreckenssymbole. Ein musikalischer Molotow-Cocktail gegen das Böse mit kathartischer Wirkung.
Für ihren neuen Dokumentarfilm geht Regisseurin Cordula Kablitz-Post („Weil du nur einmal lebst“) mit der legendären Thrash-Metal-Band aus dem „Pott“ ein Jahr lang auf Tour: Wacken Open Air, Tokio, Osaka, Bangalore, Los Angeles und schließlich zum „Klash of the Ruhrpott“ nach Gelsenkirchen, wo sich die deutschen Metalgrößen versammeln.
Mit privaten Archivaufnahmen und spannenden Interviews (Scott Ian / Anthrax, Chuck Billy / Testament, Bela B. / Die Ärzte, Gitarrist Phil Demmel / ehemals Machine Head, Lars Eidinger, Maik Weichert / Heaven Shall Burn, Nergal / Behemoth, Andy Sneap) begeben sie sich auf eine sehr ehrliche und humorvolle Reise mitten ins wild schlagende Herz deutscher Musikgeschichte.
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Ab 28. August:
WENN DER HERBST NAHT
Der neue Film von François Ozon (8 FRAUEN, SWIMMING POOL, JUNG UND SCHÖN).
Michelle verbringt ihren Ruhestand in einem idyllischen Dorf im Burgund ganz in der Nähe ihrer langjährigen Freundin Marie-Claude. Als ihre Tochter Valérie vorbeikommt und Michelle ihr versehentlich giftige Pilze serviert, eskaliert das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen den Frauen.
Valérie unterstellt ihrer Mutter Mordabsichten und untersagt ihr jeglichen Kontakt zu ihrem geliebten Enkel Lucas. Michelle stürzt in eine tiefe Depression. Doch dann wird Marie-Claudes Sohn aus dem Gefängnis entlassen – bereit, der besten Freundin seiner Mutter unter die Arme zu greifen.
In herbstlich strahlenden Bildern kredenzt Regie-Ikone François Ozon einen raffinierten Thriller, der bis zum Ende mit Überraschungen aufwartet.
Der mit den französischen Schauspielstars Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier und Pierre Lottin hochkarätig besetzte Film feierte seine Premiere auf dem internationalen Filmfestival in San Sebastian, wo er für das Beste Drehbuch und die Beste Nebenrolle ausgezeichnet wurde. Hélène Vincent ist darüber hinaus als Beste Hauptdarstellerin für den diesjährigen César nominiert.
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EXTRA:
IVO
So, 31.8., 11:00 - mit anschließendem Filmgespräch Ivo arbeitet als ambulante Palliativpflegerin. Täglich fährt sie in unterschiedliche Haushalte. Zu Familien, Eheleuten und Alleinstehenden. In kleine Wohnungen und große Häuser. In immer verschiedenes Leben und Sterben, in immer verschiedenen Umgang mit der Zeit, die bleibt.
Zuhause haben sich ihre pubertierende Tochter und ihr Hund wegen Ivos Arbeitszeiten längst selbstständig gemacht. Von früh bis spät ist Ivo in ihrem alten Skoda unterwegs, die Freisprechanlage stets in Betrieb. Das Auto ist ihr zum persönlichen Lebensraum geworden, hier nimmt sie ihre Mahlzeiten zu sich, arbeitet, singt, flucht und träumt.
Eine ihrer Patientinnen, Solveigh, war schon vor ihrer Erkrankung eine enge Freundin. Auch zu Solveighs Mann Franz hat Ivo eine enge Beziehung. Tag für Tag arbeiten sie bei der Pflege von Solveigh zusammen. Und sie schlafen miteinander. Solveighs Kräfte schwinden, bald ist sie bei den einfachsten Verrichtungen auf fremde Hilfe angewiesen. Die letzte Entscheidung will sie alleine treffen, Franz soll nichts davon erfahren. Sie bittet Ivo, ihr beim Sterben zu helfen.
Mit ihrem zweiten Spielfilm gelingt Eva Trobisch ein veritables Wunder. Mit größter Selbstverständlichkeit und Lebendigkeit erzählt IVO voller Respekt und tiefer, unsentimentaler Anteilnahme von einer Lebenswelt, die den Tod immer vor Augen hat.
Von den Menschen, die helfen, die Zeit, die bleibt, mit Leben zu erfüllen, und dabei ihr eigenes Leben meistern müssen. Von Momenten des Schmerzes und des Glücks, vom Fließen und Stillstehen der Zeit. Von der Menschlichkeit im Angesicht des Abschieds. Grandios gefilmt von Adrian Campean, immer auf Augenhöhe mit denen, für die es um alles geht.
Getragen von einem wunderbaren Ensemble, ist Minna Wündrich als Ivo in ihrer ersten großen Kinorolle das mitreißende Kraftzentrum des Films, fokussiert, lebenshungrig, empathisch, chaotisch, leidenschaftlich. Wie das Leben selbst.
Im Anschluss an die Filmvorführung lädt die Hospizarbeit Braunschweig e.V. zu einem Expertengespräch mit Diskussionsrunde im Kinosaal ein. Auf dem Podium kommen eine ehrenamtliche Sterbebegleiterin, eine Fachkraft aus der spezialisierten ambulanten Versorgung (SAPV) sowie ein Palliativmediziner aus Braunschweig zu Wort.
In Kooperation mit Hospizarbeit Braunschweig e.V.
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DOK am Montag
ARCHIV DER ZUKUNFT
Mo, 1.9., 19:00 - mit Einführung
Wie in einem Rundgang erschließt ARCHIV DER ZUKUNFT die Institution, vor allem jene Orte, die bei einem regulären Museumsbesuch unsichtbar bleiben: Hier wird ein kürzlich verstorbener Löwe zur Präparation eingeliefert oder die Haltung eines Dinosauriers dem aktuellen Forschungsstand angepasst; dort wird die Venus von Willendorf digitalisiert oder ein prähistorisches Grab inklusive Feuerbestattung nachgestellt.
Dazwischen: Pinzetten, Sägen, Scanner, DNA-Proben. Neugierig, forschend, geduldig: Raum für Raum, Handgriff für Handgriff fängt die Kamera das Geschehen ein und legt Schicht für Schicht die Aufgaben, Verantwortungen und Möglichkeiten eines Museums frei.
Mit dem Blick des aufmerksamen Beobachters entwirft Regisseur und Kameramann Joerg Burger das Naturhistorische Museum Wien als einen Ort, an dem das physische Handwerk am Objekt immer auch mit Fragen nach Wissenskonstruktionen und deren inhärenten Machtbeziehungen einhergeht. Die Spezies Mensch – als vermeintlich Betrachtende und Wissende – wird in ihrer Beziehung zu Tier, Natur und Historie schließlich selbst beobachtet.
ARCHIV DER ZUKUNFT zeigt das Museum als eine Welt, die sich in ständiger Veränderung befindet: Die spektakulären Archivarien aus tausenden Jahren Natur- und Menschheitsgeschichte werden durch Grundlagenforschung und den lebendigen Apparat des Museums immer wieder neu in der Gegenwart befragt, um in der Zukunft Geschichten zu erzählen.
“Dokumentarfilm über das Naturhistorische Museum in Wien, dessen Bestand mehr als 30 Millionen Objekte umfasst. Der Film gibt einzigartige Einblicke in Wissenschaftsgeschichte und Grundlagenforschung.” (epd Film)
In Kooperation mit dem Staatlichen Naturhistorischen Museum Braunschweig.
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Ab 4. September:
IN DIE SONNE SCHAUEN
Ein abgeschiedener Vierseitenhof in der Altmark. Die Wände atmen seit über einem Jahrhundert das Leben der Menschen, die hier wohnen, ihren Geschmack, ihr Sein in der Zeit.
IN DIE SONNE SCHAUEN erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen – Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) – deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse.
Alma entdeckt, dass sie nach ihrer verstorbenen Schwester benannt wurde und glaubt, dem gleichen Schicksal folgen zu müssen. Erika verliert sich in einer gefährlichen Faszination für ihren versehrten Onkel. Angelika balanciert zwischen Todessehnsucht und Lebensgier, gefangen in einem brüchigen Familiensystem.
Nelly schließlich, die in scheinbarer Geborgenheit aufwächst, wird von intensiven Träumen und der unbewussten Last der Vergangenheit heimgesucht. Als sich ein tragisches Ereignis auf dem Hof wiederholt, geraten die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ins Wanken.
Einen großen, epochalen Film hat Mascha Schilinski mit IN DIE SONNE SCHAUEN geschaffen, eine Grand Tour in die feinsten Verzweigungen der Gefühlswelten dieser vier Frauen. IN DIE SONNE SCHAUEN zielt dabei auch auf unsere Gegenwart und unser sich akut veränderndes Erleben von Geschichte und dem Epochenwandel.
Ein Film, der sich tief in unsere Wahrnehmung bohrt und die Sensation dort inszeniert, wo das Empfinden am Flüchtigsten ist: im schnell verblassenden Gefühl von Zeit.
Ausgezeichnet mit dem “Preis der Jury” bei den Filmfestspielen in Cannes 2025.
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DOK am Montag:
CODE DER ANGST
Mo, 8.9., 19:00
Im Jahr 2013 wurde der junge Journalist und LGBTQ+-Aktivist Eric Lembembe in Kamerun ermordet. Er wurde gefoltert und zu Tode geprügelt, weil er schwul war. Schockiert von diesem grausamen Mord in seinem Heimatland macht sich der Filmemacher Appolain Siewe auf den Weg nach Kamerun, um mehr über die Situation von LGBTQ-Menschen dort herauszufinden.
Schnell stellt er fest, dass der Mord an Lembembe kein Einzelfall ist. Warum ist die Homophobie in der kamerunischen Gesellschaft so fest verankert? Welche Rolle spielt dabei die Kolonialisierung?
Appolains Siewes eigene Erfahrungen, die berührenden Begegnungen mit Aktivisten, die trotz grosser Gefahren mit einem unglaublichen Mut für Toleranz in ihrem Land kämpfen, und seine Gespräche mit Kameruner Wissenschaftlern und insbesondere auch der bekannten kamerunischen Menschenrechtsanwältin Alice Nkom, die 2014 den Menschenrechtspreis von Amnesty International Deutschland erhielt, machen den Film zu einem einzigartigen Dokument.
In Kooperation mit AMO - Braunschweig Postkolonial e.V.
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Ab 11. September:
HONEY DON'T
Sie hat nur zwei Leidenschaften, und eine davon ist Gerechtigkeit! Der fragwürdige Tod eines jungen Mädchens aus Bakersfield erregt den Verdacht der Kleinstadtprivatdetektivin Honey O’Donahue (Margaret Qualley). Ihre Nachforschungen führen sie zu einer Reihe seltsamer Todesfälle, die in Zusammenhang mit einer mysteriösen Kirche stehen.
Die Hauptrollen in der neuen Neo-Noir-Komödie HONEY DON’T! von Kultregisseur Ethan Coen spielen Golden-Globe-Nominierte Margaret Qualley ("Drive-Away Dolls", “The Substance”), Golden-Globe-Nominierte Aubrey Plaza (“Operation Fortune”, “The White Lotus”) und Action-Star Chris Evans als dubioser Sektenführer Reverend Drew Devlin. Mit HONEY DON’T! setzt Coen seine queere B-Movie-Trilogie fort, die er mit Drive-Away Dolls begonnen hat.
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DOK am Montag:
NAM JUNE PAIK: MOON IS THE OLDEST TV
Mo, 15.9., 19:00
“Den Schalk im Nacken, hunderte Fernseher auf dem Gewissen, Buddha in tiefer TV-Meditation – ein Tanz durch die künstlerische Avantgarde, beginnend in den 60er Jahren. Nam June Paik war Visionär, erklärter Weltenbürger und Wegbereiter für Video- und Medienkunst.
Geboren im von Japan besetzten Korea führte ihn sein Studium nach Deutschland, seine Arbeiten schließlich in die USA. Das Neue war ihm wichtiger als das Schöne, Kompromisse keine Option.
Während der Regen im New Yorker Apartment durch die Decke tropft, diente seine Ästhetik als Vorbild kommerzieller Popkultur. Filmemacherin Kim verdichtet Archivaufnahmen, Interviewfragmente und Erinnerungen von Weggefährt*innen zu einer rauschend-bunten Hommage an einen außergewöhnlichen Künstler und Menschenfreund.” (DOK München, Helga-Mari Steininger)
Die Titelmusik wurde von Paiks bereits verstorbenem Freund, dem berühmten Filmkomponisten Ryuichi Sakamoto, komponiert. „Nam June Paik: Moon Is the Oldest TV“ feierte seine Premiere beim Sundance Film Festival und wurde von der britischen Zeitung The Guardian als „Film des Jahres“ ausgezeichnet.
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Ab 18. September:
MIROIRS NO. 3
Der neue Film von Christian Petzold (TRANSIT, UNDINE, ROTER HIMMEL).
Wie durch ein Wunder überlebt die Klavierstudentin Laura bei einem Ausflug ins Berliner Umland einen schweren Autounfall. Körperlich unversehrt, aber innerlich aus der Bahn geworfen, kommt sie im Haus von Betty unter, die den Unfall beobachtet hat. Vom ersten Moment an verbindet die beiden Frauen eine tiefe Zuneigung. Laura genießt die mütterliche Fürsorge Bettys, die Arbeit im Garten, die Besuche in der Werkstatt von Bettys Ehemann Richard und ihrem Sohn Max, die gemeinsamen Essen.
Es beginnt eine fast unbeschwerte, glückliche Zeit des Zusammenseins, ein Spätsommertraum, dem sich Laura und die Familie nur zu gerne überlassen. Aber da ist etwas, das nicht stimmt, ein tiefer, dunkler Schmerz, der alle vier verbindet und doch unausgesprochen bleibt. Laura spürt, dass sie aus diesem Traum erwachen müssen, um wieder leben und lieben zu können.
Miroirs, Spiegelbilder, heißt ein Klavierzyklus von Maurice Ravel, das dritte Stück daraus trägt den Titel „Une barque sur l’océan“. Christian Petzold erzählt in seinem neuen Film berührend und intim von der Fragilität des Lebens, von Verlust, Schmerz und Liebe, von der Überwindung der Verzweiflung durch die Flucht in ein sehenden Auges geträumtes Leben.
MIROIRS NO. 3 ist ein auf ganz eigene Weise tröstlicher Film, meisterhaft inszeniert in kaum merklichen Verschiebungen der Perspektiven und Konstellationen, getragen vom Zauber der warmen, klaren Spätsommer-Bilder von Kameramann Hans Fromm und dem sensiblen Spiel von Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt und Enno Trebs.
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CINEMA! ITALIA!
18.9.-24.9.2025
Auch dieses Jahr zeigen wir wieder eine ganze Woche lang italienische Filme: CINEMA! ITALIA!
In Kooperation mit ital-lingua und der Deutsch-italienischen Kulturgesellschaft präsentieren wir im Universum Filmtheater, für alle die, die der italienischen Sprache mächtig sind oder ihre italienischen Kenntnisse aufbessern möchten, neue italienische Filme in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
Das Filmprogramm: CONFIDENZA / Vertrauen Regie: Daniele Luchetti INDAGINE SU UNA STORIA D'AMORE / Interviews zu einer Liebesgeschichte Regie: Gianluca Maria Tavarelli UNA MADRE / Eine Mutter Regie: Stefano Chiantini LA STORIA DEL FRANK E DELLA NINA / Die Geschichte von Frank und Nina Regie: Paola Randi Und als Klassiker zum 10. Todestag des großen Regisseurs Francesco Rosi: LE MANI SULLA CITTÀ / Hände über der Stadt (1963) in Kooperation mit Missing Films.
Weitere Informatiopnen zu den Filmen gibt's hier.
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DOK am Montag:
HANNAH ARENDT: DENKEN IST GEFÄHRLICH
Mo, 22.9., 19:00
Hannah Arendt – Aktivistin, Medienstar, Denkerin „ohne Geländer“. Berühmt wurde sie mit ihrer Studie zur Entstehung totalitärer Herrschaft. Umstritten ist sie für ihre Diagnose der „Banalität des Bösen“. Bewundert wird ihr unermüdliches und furchtloses Eintreten für die Freiheit des Denkens und die offene Gesellschaft. Sie schrieb über die Katastrophen des 20. Jahrhunderts und scheint doch direkt zu uns im Hier und Jetzt zu sprechen.
Ihr Leben ist geprägt von der Erfahrung des Hitlerfaschismus und der Unfassbarkeit des Holocaust. Aber auch die finstersten Zeiten können ihr den Stolz und den Humor nicht nehmen. Als Frau und als Jüdin, als Staatenlose und Widerstandskämpferin, als Fluchthelferin und als Intellektuelle arbeitet sie unermüdlich daran, die Welt, die sie liebt, zu verstehen.
HANNAH ARENDT: DENKEN IST GEFÄHRLICH ist eine ergreifende Nacherzählung dieses Lebens- und Denkwegs. Im Zentrum stehen dabei Originalzitate von Arendt und ihren zahlreichen Freund:innen und Briefpartner:innen. Wir erfahren, wie sie historische Ereignisse und Prozesse wahrgenommen und durchdacht, wie sie geliebt und gezweifelt hat.
Die Schauspielerin Nina Hoss verleiht Arendts Essays, Briefen und Gedichten ihre Stimme. Atmosphärische Archivaufnahmen zeigen uns die Welt zwischen Königsberg und New York, wie Hannah Arendt sie selbst gesehen haben mag.
„Ein professionell gestalteter Dokumentarfilm, der den Ursprüngen totalitärer Bewegungen nachspürt.“ (CPH Headliner)
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Ab 25. September: LEIBNIZ - CHRONIK EINES VERSCHOLLENEN BILDES
Preußen, 1704. Königin Charlotte vermisst ihren einstigen Lehrer Gottfried Wilhelm Leibniz. Weil er ihr im Schloss Lietzenburg nicht mehr persönlich mit seinen weisen Antworten auf die großen Fragen des Lebens zur Verfügung stehen kann, lässt sie ein Gemälde von ihm in Auftrag geben.
Leibniz will ihr gern den Wunsch erfüllen, doch die Porträtsitzungen mit dem großen Denker werden zur Herausforderung. Einzig die junge Malerin Aaltje van de Meer vermag es, ihm auf Augenhöhe zu begegnen. Bald entspinnt sich zwischen ihr und dem Philosophen ein leidenschaftlicher Austausch über das Verhältnis von Kunst und Realität.
Mit LEIBNIZ – CHRONIK EINES VERSCHOLLENEN BILDES kehrt Meisterregisseur Edgar Reitz auf die große Kinobühne zurück und widmet sich einem der einflussreichsten Universalgelehrten der Neuzeit. Die hochkarätige Besetzung um Edgar Selge, Aenne Schwarz, Lars Eidinger und Barbara Sukowa sowie Reitz‘ unnachahmliche Erzählweise machen das Historiendrama, das seine Weltpremiere auf der 75. Berlinale feierte, zu einem ebenso geistreichen wie unterhaltsamen Filmvergnügen.
“Auch wenn sich Reitz' Film oft anfühlt wie ein Theaterstück <…>, ist das Ergebnis dennoch durch und durch ein Film, der zwar von Dialogen geprägt ist, aber wie vom Licht der Aufklärung erleuchtet wirkt. Und der zudem die zentrale Frage seines Sujets auf selbstreflexive Weise thematisiert: Wie nah kann ein Abbild der Vorlage kommen?
Wie kann es gelingen, einen Menschen, auf die Leinwand zu bringen, auf die eines Gemäldes, aber auch auf die Kinoleinwand. Wie Reitz in ‘Leibniz – Chronologie eines verschollenen Bildes’ zeigt, braucht es dafür wenig mehr als einen Raum, spielfreudige Schauspieler und einen klugen Regisseur.” (programmkino.de)
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DOK am Montag:
DIE MÖLLNER BRIEFE
Mo, 29.9., 19:00
Im November 1992 zerstörte der rassistische Brandanschlag von Mölln die Leben von İbrahim Arslan und seiner Familie.
Der damals siebenjährige İbrahim überlebte, verlor aber seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. Die Stadt Mölln erhielt Hunderte Briefe mit Solidaritätsbekundungen aus ganz Deutschland, die sie nicht an die Adressaten - die Opfer des Anschlags - aushändigte. Der Film folgt İbrahim bei der Entdeckung dieser Briefe und bei der Begegnung mit drei ihrer Verfasser*innen.
Zugleich zeichnet er ein komplexes Porträt des anhaltenden Traumas, das İbrahim und seine Geschwister bis heute beeinträchtigt. İbrahim hat einen Umgang mit den Geschehnissen gefunden, indem er aktiv gegen Rassismus kämpft und sich für eine Erinnerungskultur einsetzt, die die Opfer ins Zentrum stellt. Sein Bruder Namik hingegen befindet sich noch am Anfang seines Wegs der Bewältigung.
Der Film beleuchtet nicht nur die Erfahrungen der Überlebenden, er deckt auch die große Solidarität auf, die es damals gab – eine Solidarität, von der die Opfer bis zu diesem Zeitpunkt nichts wussten. Er schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und nimmt eine Perspektive des Erinnerns ein, die den Stimmen der Betroffenen den Raum und die Anerkennung gibt, die sie verdienen.
Weltpremiere 75. Berlinale 2025 / Sektion Panorama: Gewinner Amnesty-Filmpreis und Panorama Publikumspreis
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EXTRA:
SILENT FALLOUT
Mi, 1.10. - Regisseur Hideaki ITO zum Filmgespräch anwesend
Im August 2025 jähren sich die ersten Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal. Gerade jetzt, wo die Gefahr eines Atomkriegs wieder hoch aktuell geworden ist wie noch nie, ist es von großer Wichtigkeit, uns nochmals bewusst zu machen, was radioaktive Strahlen anrichten können.
Der Film SILENT FALLOUT ("Leiser Fallout") vom japanischen Filmemacher Hideaki ITO taucht tief in die unerzählten Geschichten der Opfer von Atomtests in Amerika ein. 1951 begannen die USA mit Atomwaffentests auf dem Festland und setzten unzählige Bürger einer gefährlichen Strahlung aus.
Mary Dickson, die in den 1950er und 1960er Jahren in einem Vorort von Utah aufwuchs, wurde Zeugin, wie ihre Mitschüler in der Grundschule an ungewöhnlichen Krankheiten und Todesfällen starben.
Gleichzeitig führte Dr. Louise Reiss in St. Louis, Missouri, eine bahnbrechende Studie durch, bei der sie Milchzähne sammelte und das Vorhandensein von Strontium-90, einem radioaktiven Element, in den Körpern von Kindern nachwies, die der Strahlung in ganz Amerika ausgesetzt waren. Dies veranlasste schließlich Präsident Kennedy zu dem Beschluss, die atmosphärischen Atomtests einzustellen.
Mit Berichten von Betroffenen aus erster Hand und Interviews mit Wissenschaftlern will Filmemacher Ito mit seinem Film das Bewusstsein für das gravierende Problem der Strahlenvergiftung und der nuklearen Verseuchung in den USA und weltweit schärfen.
In Kooperation mit dem Hiroshima-Bündnis Hannover, der Evangelischen Akademie Braunschweig und der Deutsch-japanischen Gesellschaft BS-PE-WOB.
Zum 80. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki.
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Ab 9. Oktober:
AMRUM
Der neue Film von Fatih Akin (AUS DEM NICHTS, DER GOLDENE HANDSCHUH)!
Amrum 1945. Kurz vor Kriegsende glaubt die dreifache Mutter Hille (Laura Tonke) noch immer fest an den Endsieg. Auch auf Amrum ist das Leben zu der Zeit alles andere als leicht. Ihr zwölfjähriger Sohn Nanning (Jasper Billerbeck) ackert jeden Tag mit seinem besten Freund Hermann (Kian Köppke) auf den Feldern der Bäuerin Tessa (Diane Kruger), während über ihren Köpfen die alliierten Bomber Richtung deutsches Festland fliegen, um den Feind endgültig in die Knie zu zwingen.
Wer überleben will, für die Familie sorgen will, muss anpacken – und Nanning tut genau das: Er sammelt nachts im hellen Mondschein Treibholz, jagt Kaninchen in den Dünen und klaut den Wildgänsen ihre Eier. Doch im Dorf bleibt er ein Außenseiter. Als „Zugereister“ aus der Großstadt begegnet man ihm mit Misstrauen, in der Schule wird er verspottet. Zudem hält seine hochschwangere Mutter in Nibelungentreue an dem Führer fest, auch als alle schon längst wissen, dass nichts mehr zu gewinnen ist.
Als der Krieg dann wirklich zu Ende geht und die Nachricht von Hitlers Tod durch das Radio auf die Insel gelangt, setzen bei Hille die Wehen ein. Kurz nach der Geburt ihres vierten Kindes versinkt sie in tiefe Traurigkeit und verweigert jedes Essen. Als sie den großen Wunsch nach einem Weißbrot mit Butter und Honig äussert, schöpft Nanning neue Hoffnung.
Für ihn steht fest, dass seine Mutter nur dann wieder zu Kräften kommen kann, wenn er ihr diesen Wunsch erfüllt. Doch woher nehmen, wenn man es auf der ganzen Insel nicht einmal stehlen kann? Tauschhandel, Tagesmärsche durchs Watt, Robbenjagd – nichts ist ihm zu viel. Während er Zutat um Zutat sammelt, wird Nanning nicht nur mit der harten Wirklichkeit des Krieges konfrontiert, sondern auch mit einem Familiengeheimnis, das sein Leben für immer verändern wird.
Seine Weltpremiere feierte der Film im Mai in Cannes - hier geht's zum NDR-Beitrag.
Mit Diane Kruger, Matthias Schweighöfer, Detlev Buck, Laure Tonke.
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DOK am Montag:
LICHTER DER STRASSE
Mo, 20.10., 19:00
Zum Filmgespräch zu Gast: Regisseurin Anna Friedrich
LICHTER DER STRASSE beginnt mit einem sehnsuchtsvollen Blick auf die leere Landstraße, die sich wie ein Fluss in die Ferne schlängelt. Beschäftigt mit der Frage, wo nomadisch lebende Menschen in Deutschland Geborgenheit finden, beginne ich eine Reise entlang ihrer Wege und Geschichten. Ich begleite vier seminomadisch lebende Frauen und gewähre Einblicke in ihre Lebensweisen.
Magdalena, eine Wandergesellin, plant nach fast vier Jahren auf Wanderschaft nach Hause zurückzukehren, um sich als Landwirtin niederzulassen. Wird sie nach dieser Reise voller Freiheit Ruhe im Sesshaften finden? Johanna, eine Aktivistin, lebt in einem umgebauten Lieferwagen und wechselt ständig zwischen mehreren Wagenplätzen. Ihre “Karre“ empfindet sie als ihren Schritt zur Spießigkeit. Der Film erkundet ihr Geborgenheitsgefühl in ständiger Bewegung.
Auch die fast unsichtbare Gemeinschaft der jenischen Frauen in Deutschland begleite ich auf meiner Reise. Einige ziehen wie eh und je saisonal von Ort zu Ort, während andere sich ganz niedergelassen haben. Ich treffe die Familie von Elwera, einer ehemaligen Hochseilartistin, und ihre Enkelin Ghislaine. Sie versuchen, das Leben auf Märkten und Jahrmärkten aufrechtzuerhalten. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit heraus führten sie bisher ein Dasein im Verborgenen. In „The Vagabond’s Garden“ treten sie erstmalig vor die Kamera und ihr beginnender politischer Kampf nach Anerkennung in diesem Land wird sichtbar.
Der Film beleuchtet ausgehend von meinen eigenen Sehnsüchten nach Freiheit das utopische Potenzial des Nomadischen. Poetische Reflexionen und Straßenerkundungen zeichnen ein Bild von Wandernden, das dem Bewusstsein weitgehend unbekannt ist. Die Transitorte, die ich besuche, verdeutlichen diese verschwindende Lebensweise.
In einem Land, in dem die Sesshaftigkeit der Normalzustand ist, entsteht ein Plädoyer für die Anerkennung, die die nomadischen Lebensweisen verdienen. Während ich erforsche, wo diese Wandernden Komfort finden, denke ich über die Zukunft dieser Lebensweisen nach. Kann ein „Leben im unterwegs Sein“ mit minimalem Besitz ein vielversprechendes Modell für unsere Gegenwart bieten?
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EXTRA:
MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN
Di, 21.10. (Uhrzeit folgt)
In Anwesenheit des Autoren Lukas Rietzschel.
Die Brüder Philipp (12) und Tobias (9) wachsen Anfang der 2000er in der ostdeutschen Provinz auf. Die Familie baut ein Haus. Der hagere Uwe, der auf der Baustelle hilft, ist plötzlich tot. Sein Absturz scheint das Schicksal einer ganzen Region widerzuspiegeln: zu viel Alkohol, keine Arbeit und eine DDR-Vergangenheit, von der man sich nicht befreien kann.
Mit dem Einzug in das noch unfertige Haus beginnt der Zerfall der Familie. Der Vater wird arbeitslos, die Mutter versucht, die Dinge am Laufen zu halten. Mittendrin Tobi und Philipp, alleingelassen mit sich selbst. Im Gegensatz zur häuslichen und familiären Enge scheint die Landschaft grenzenlos. Endlose Wälder, gelbe Rapsfelder und das türkisblaue Wasser der Steinbrüche, in das man springen kann, um der Langeweile für einen Moment zu entkommen.
In einem Leben, in dem es ansonsten wenig Lichtblicke und Vorbilder gibt, wird die Natur zum Rückzugsort. Am Ende bleiben nur noch die älteren Jungs, die Abenteuer versprechen, aber Gewalt und Fremdenhass meinen. Ihnen schließt sich Philipp an. Zum ersten Mal spürt er Sinn und Zugehörigkeit, auch wenn dafür Grenzen überschritten werden. Als in der Nähe ein Flüchtlingsheim entstehen soll, eskaliert die Situation. (Text: Berlinale)
Kinofilmdebüt von Constanze Klaue, frei nach dem gleichnamigen Roman von Lukas Rietzschel.
Eine Veranstaltung des Braunschweig International Film Festival in Kooperation mit dem Theologischen Zentrum - Evangelische Akademie Abt Jerusalem.
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Ab 23. Oktober:
FRANZ K.
Prag, Anfang des 20. Jahrhunderts: Franz Kafka ist zerrissen zwischen der Autorität des fordernden Vaters, der Routine im Versicherungsbüro und der stillen Sehnsucht nach künstlerischer Entfaltung. Während seine Texte erste Leser finden, beginnt die Reise eines jungen Mannes, der sich nach Normalität sehnt, jedoch den Widersprüchen des Lebens begegnet, dabei Literaturgeschichte schreibt und sich immer wieder Hals über Kopf verliebt. Getrieben von Liebe, Fantasie und dem Wunsch nach Respekt, unterstützt von seinem Freund und Verleger Max Brod, entfaltet sich das ebenso berührende wie skurrile Porträt eines der faszinierendsten Denker der Moderne. Ein Film wie Kafkas Werk selbst: überraschend, poetisch, unvergesslich.
Eine der bedeutendsten zeitgenössischen Filmemacherinnen, die oscarnominierte Regisseurin Agnieszka Holland (u.a. GREEN BORDER, HITLERJUNGE SALOMON) wirft mit FRANZ K. einen einzigartigen Blick auf das Leben Kafkas. Entstanden ist ein fesselndes Kaleidoskop rund um den weltberühmten Schriftsteller, inspiriert von seinem Leben, seinem Werk, seiner Fantasie – über einen Menschen, der seiner Zeit auf faszinierende Weise weit voraus war.
Mit FRANZ K. gelingt Agnieszka Holland ein origineller Zugang zum Menschen Kafka, eingebettet in einer, ein Jahrhundert umspannenden Erzählung. Sie findet sinnlich-surrealistische Bilder, die uns Kafka als Mensch näherbringen und sein Inneres greifbar machen. Dabei fängt sie die Monotonie und Beengtheit seines Alltags genauso ein wie die Vielschichtigkeit seines Wesens und Vielsprachigkeit seiner Zeit.
Idan Weiss als Franz Kafka verkörpert den zerrissenen Schriftsteller mit bemerkenswerter Intensität. Mit Peter Kurth (u.a. BABYLON BERLIN, ZWEI ZU EINS, HERBERT, GOLD) als herrischem Vater Hermann, Katharina Stark (u.a. DEUTSCHES HAUS, European Shooting Star 2025) als eigensinnige Schwester Ottla, Carol Schuler (u.a. TATORT ZÜRICH) als Verlobte Felice Bauer und Sebastian Schwarz (u.a. ICH BIN DEIN MENSCH, BALLON) als Freund und Verleger Max Brod steht ein hochklassiges Ensemble an seiner Seite.
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DOK am Montag:
DAS DEUTSCHE VOLK
Mo, 27.10., 18:45
In der Nacht des 19. Februar 2020 erschießt ein Rassist neun junge Menschen in Hanau. Zurück bleiben trauernde Familien und Überlebende, die nicht nur für die Ermordeten, sondern auch um Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfen. Vier Jahre lang begleitet Regisseur Marcin Wierzchowski ihren unermüdlichen Widerstand gegen das Vergessen – und stellt die aktuell wieder drängende Frage: Wer gehört zu Deutschland und wer nicht? #SAYTHEIRNAMES Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin
DAS DEUTSCHE VOLK lief in der Berlinale-Reihe Special außerhalb des Wettbewerbs. Für seine Dokumentation HANAU - EINE NACHT UND IHRE FOLGEN wurde Marcin Wierzchowski im Jahr 2022 bereits mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet. „Tief humanistisch, radikal subjektiv und doch universell (…) Mit seiner sensiblen, genau beobachtenden Langzeit-Doku verleiht Marcin Wierzchowski vor allem den Angehörigen der Opfer eine Stimme.“ (critic.de)
„Wierzchowskis gut zweistündiger, in schwarz-weiß gehaltener Dokumentarfilm erzählt eindrücklich von den Folgen des Attentats aus Sicht von Hinterbliebenen und Überlebenden, die sich von Politik und Bürokratie im Stich gelassen fühlen.“ (dpa)
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Ab 30. Oktober:
STILLER
Bei einer Zugreise durch die Schweiz wird der US-Amerikaner James Larkin White an der Grenze festgenommen. Der Vorwurf: Er sei der vor sieben Jahren verschwundene Bildhauer Anatol Stiller, der wegen seiner Verwicklung in eine dubiose politische Affäre gesucht wird.
White bestreitet seine Schuld und beharrt darauf, nicht Stiller zu sein. Um ihn zu überführen, bittet die Staatsanwaltschaft Stillers Frau Julika um Hilfe. Aber auch sie vermag ihn nicht eindeutig zu identifizieren, in Erinnerungen wird aber mehr und mehr die Beziehung des Ehepaars offengelegt. Auch der Staatsanwalt hat eine überraschende Verbindung zu dem Verschwundenen. Was ist damals genau passiert, und wer ist Stiller wirklich?
Regisseur Stefan Haupt widmet sich dem Stoff nach dem Roman von Max Frisch von 1954 mit großer erzählerischer Kraft und einem herausragenden Ensemble rund um Albrecht Schuch und Paula Beer. Entstanden ist ein vielschichtiges Drama über Identität, Erinnerung und Wahrheit.
Weltpremiere beim Filmfest München 2025. Eine Kritik finden Sie hier.
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SPENDEN
Universum Kinobetriebs GmbH Braunschweigische Landessparkasse
IBAN: DE68 2505 0000 0199 8887 10 BIC: NOLADE2HXXX Verwendungszweck: Spende
(leider steuerlich nicht absetzbar, da wir - zumindest bzw. nur dem Steuerrecht nach - nicht gemeinnützig sind)
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