Universum Newsletter | 23.06.2025
 

NEU: DIE BARBAREN – WILLKOMMEN IN DER BRETAGNE

tägl. 19:00 (außer Do), 16:45, Do auch 21:10, So 19:00 in franz. OmU

In der bretonischen Kleinstadt Paimpont ist die Welt noch “in Ordnung", bis eine neue Familie aus Syrien die eingesessene Gemeinschaft aufmischt. 

Regisseurin und Hauptdarstellerin Julie Delpy inszeniert eine wunderbar entlarvende Culture-Clash-Komödie über menschliche Unzulänglichkeiten und Vorurteile. Geschickt balanciert sie dabei zwischen thematischer Ernsthaftigkeit und humoristischer Überzeichnung der liebenswert-schrulligen Figuren. Politische Inkorrektheit trifft auf übertriebene Willkommenskultur und alle müssen sich der Frage stellen: Sind wir die wahren Barbaren?


NEU:

ONE TO ONE: JOHN & YOKO

tägl. 21:10 (außer Do + So), Do 19:00, So 11:00

Der Musikfilm des Jahres: ONE TO ONE: JOHN & YOKO von Oscar-Preisträger Kevin Macdonald bringt das Leben von John Lennon und Yoko Ono im Greenwich Village der frühen 1970er Jahre erstmals ins Kino: ihre Liebe, ihr politisches Engagement und das legendäre einzige Konzert der beiden in fantastischen, restaurierten Aufnahmen. 

Das One to One Concert in New York ist eine ausgelassene, schillernde Performance, die atemberaubende Musik wurde von ihrem gemeinsamen Sohn Sean Ono Lennon neu gemischten und produziert. Ein großartiges Kinoerlebnis!

In Kooperation mit dem Braunschweig International Film Festival.

Ab 23. Juni nimmt das Universum am Cineville-Abo teil!

Cineville ist das bundesweite Kino-Abo für alle, die gutes Kino lieben und Lust auf Entdeckungen haben.

Schon ab 20€ im Monat können Sie Teil der Cineville-Community werden. Mit der Cineville-Karte haben Sie unbegrenzten Zugang zum gesamten Filmprogramm von Deutschlands engagiertesten Kinos, zu Neustarts, Filmreihen, Festivals und Events.

Bei Cineville schließen sich die unabhängigen Kinos Deutschlands zusammen, um ein gemeinsames Abonnement zu ermöglichen, die Arthouse-Filmtheater, Programmkinos, Filmkunstkinos, Traditionshäuser und Ihr Lieblingskino um die Ecke - ab 23. Juni 2025 auch das Universum Filmtheater Braunschweig.

Die Cineville-Karte können Sie über www.cineville.de bestellen - als Abo für Sie oder als Geschenk mit limitierter Laufzeit.

Feiern im Kinobistro "Abspann"

Sie möchten das Kinobistro "Abspann" für Ihre private Feier mieten? Ob Geburtstage, Weihnachtsfeiern, Empfänge oder ähnliche Veranstaltungen - unser gemütliches Kinobistro bietet Ihnen Platz für bis zu 50 Personen. Individuelles Catering (z.B. selbstgemachte Quiches, Kuchen, Salate, Antipasti) und Filme liefern wir auf Wunsch gern dazu.

Eine beliebte Kombination für eine Feierlichkeit: Kinosaal mieten für einen Wunschfilm + Sektempfang + Catering im "Abspann".

Richten Sie Ihre Anfrage gern an:

Michael Werner: abspann@universum-filmtheater.de

 

Unser Programm vom 26.06.-02.07.2025

NEU:

DIE BARBAREN – WILLKOMMEN IN DER BRETAGNE

tägl. 19:00 (außer Do), 16:45, Do auch 21:10, So 19:00 in franz. OmU

Regie: Julie Delpy, FR 2024, 104 Min., FSK 12. Mit Julie Delpy, Sandrine Kiberlain, Laurent Lafitte, Ziad Bakri u.a. | Bundesstart

In der bretonischen Kleinstadt Paimpont ist die Welt noch in Ordnung: Die Grundschullehrerin weiß alles besser, die Supermarktbesitzerin (Sandrine Kiberlain) hat ein gehöriges Alkoholproblem, der elsässische Klempner ist bretonischer als die Einheimischen und der Dorfpolizist könnte einfältiger und unmusikalischer kaum sein. 

Da trifft es sich gar nicht gut, dass eine neue Familie frischen Wind in die Dorfgemeinschaft bringen soll. Zumal die Neuankömmlinge nicht wie erwartet aus der Ukraine, sondern aus Syrien stammen und auch noch intelligent sind. Zudem wissen sie, wie man wirklich leckeren Galettes-Teig macht.

Mit DIE BARBAREN – WILLKOMMEN IN DER BRETAGNE inszeniert Regisseurin und Hauptdarstellerin Julie Delpy eine wunderbar entlarvende Komödie über menschliche Unzulänglichkeiten und Vorurteile. Geschickt balanciert sie dabei zwischen thematischer Ernsthaftigkeit und humoristischer Überzeichnung der liebenswert-schrulligen Figuren. 

Politische Inkorrektheit trifft auf übertriebene Willkommenskultur und alle müssen sich der Frage stellen: Sind wir die wahren Barbaren?


NEU:

ONE TO ONE: JOHN & YOKO 

tägl. 21:10 (außer Do + So), Do 19:00, So 11:00

Regie: Kevin Macdonald, US 2025, 105 Min., FSK 12, Dokumentarfilm | Bundesstart

Am 30. August 1972 spielte John Lennon in New York City seine einzige abendfüllende Show, nachdem er die Beatles verlassen hatte: das "One to One"-Benefizkonzert im Madison Square Garden, ein ausgelassener, umwerfender Auftritt von ihm und Yoko Ono

Der fesselnde Dokumentarfilm des Oscar®-prämierten Filmemachers Kevin Macdonald nimmt dieses legendäre musikalische Ereignis und nutzt es als Ausgangspunkt, um achtzehn entscheidende Monate im Leben von John und Yoko zu erkunden. 1971 war das Paar gerade in den Vereinigten Staaten angekommen – sie lebten in einer winzigen Wohnung in Greenwich Village und sahen Unmengen amerikanischer Fernsehsendungen. 

Der Film verwendet eine wilde Melange amerikanischer Fernsehsendungen, um die Ära durch das heraufzubeschwören, was die beiden auf dem Bildschirm gesehen haben könnten: den Vietnamkrieg, „Der Preis ist heiß“, Nixon, Coca-Cola-Werbung, Cronkite, die Waltons. Während sie in den USA ein Jahr voller Liebe und Veränderung erleben, beginnen John und Yoko, ihre Protesthaltung zu ändern – was schließlich zum “One to One”-Konzert führt, das von einer Enthüllungsgeschichte über Geraldo Rivera inspiriert wurde, die sie im Fernsehen gesehen hatten. 

Gefilmt in einer detailgetreuen Nachbildung der New Yorker Wohnung, in der sich die beiden teilten, bietet ONE TO ONE: JOHN & YOKO einen mutigen neuen Blick auf eine prägende Zeit im Leben zweier der einflussreichsten Künstler der Geschichte.

 Ein Kinoerlebnis und einzigartiges Zeitdokument, das mit bisher unveröffentlichten,  restaurierten Aufnahmen und von Sohn Sean Ono Lennon neu abgemischtem Ton Lennons einziges abendfüllendes Konzert nach der Beatles-Ära aufgreift, um die starren Vorstellungen über das legendäre Paar in Frage zu stellen.

Hier geht's zur Kritik.


DURCHGEDREHT24 - Das Selbstfilmfest in Braunschweig

So 09:00 - Screening aller Filme | 21:00 - Gala mit Siegerehrung (Eintritt frei)

Der Braunschweiger Kurzfilmfestverein „durchgedreht24" veranstaltet dieses Wochenende sein 22. Selbstfilmfest. Von Freitag 20:00 bis Samstag 20:00 dürfen die antretenden Filmteams in den 24 Stunden einen maximal 5-minütigen Film mit 3 Begriffen und nur 1 Kamera drehen. Und 0 (Bild-)Nachbearbeitung! 

Am Sonntag werden beim Screening um 9:00 im Universum Filmtheater, Saal 1, alle eingereichten Filme gezeigt und um 21:00 ist große Gala mit Siegerehrung durch unsere Jury. Dieses Jahr dabei: Nadja Bobyleva, Ronald Schober und Luana Bellinghausen! Alle Interessierten sind eingeladen, Eintritt frei solange Vorrat reicht. Mehr zum Filmfest:

www.durchgedreht24.de, www.instagram.com/durchgedreht24


ZIKADEN

tägl. 16:40, Mo auch 18:50

Regie: Ina Weisse, FR/DE 2025, 102 Min., FSK 6. Mit Nina Hoss, Saskia Rosendahl, Vincent Macaigne | 2. Woche

Isabells (Nina Hoss) Leben gerät durcheinander, als sie erkennt, dass ihre betagten Eltern nicht mehr alleine zurechtkommen. Während sie verzweifelt nach Pflegepersonal sucht, pendelt sie zwischen Berlin und dem Wochenendhaus ihrer Eltern, das einst von ihrem Vater im modernistischen Stil erbaut wurde.

In dieser angespannten Situation trifft Isabell immer wieder auf die rätselhafte Anja (Saskia Rosendahl), eine alleinerziehende Mutter, die mit ihren eigenen Herausforderungen zu kämpfen hat. Als Anja und ihre kleine Tochter Greta zunehmend in Isabells Leben treten, entsteht eine unerwartete Bindung zwischen den beiden Frauen. 

Gleichzeitig beginnt Isabell, an dem Leben zu zweifeln, das sie bislang für sicher und vertraut hielt. Ihre Ehe mit Philippe (Vincent Macaigne) zeigt erste Risse, und das Gefühl, die Kontrolle über ihr Leben zu verliere, wird immer stärker.

"Ina Weisse, die auch das Drehbuch geschrieben hat, wird in diesem Juni 57. Sie hat ihre eigenen Eltern als Eltern von Isabell besetzt: Ihr Vater ist der renommierte Architekt Rolf D. Weisse, der in den 60ern mit Mies van der Rohe zusammengearbeitet hat und nun sichtlich von einem Schlaganfall gezeichnet ist. Weisses Mutter Inge war Lehrerin an der Französischen Schule in Berlin. 

Fast selbsttherapeutisch mutet der Film vor diesem Hintergrund an. Nina Hoss, die schon in Weisses »Das Vorspiel« die Hauptrolle spielte, erscheint gewohnt intensiv als kühle, beherrschte und dabei doch verunsicherte Frau, die sich zwischen den Erwartungen und Bedürfnissen ihrer Eltern und den eigenen verliert." (Britta Schmeis, in epd Film)


IM PRINZIP FAMILIE

So 14:45

Regie: Daniel Abma, DE 2024, 94 Min., FSK 0, Dokumentarfilm | 3. Woche

In einem Haus am Ufer eines idyllischen Sees, umgeben von dichten Wäldern, arbeiten drei Erzieher:innen im Schichtdienst in einer Wohngruppe. Die Kinder nennen sie Herr Wagner, Frau Wagner und Herr Gerecke. 

Kochen, waschen, einkaufen und die Kinder mit dem Kleintransporter zur Schule und Freizeitaktivitäten zu bringen, gehört ebenso zu ihrem Alltag, wie zuhören, trösten, auf dem Sofa kuscheln, Filmabende und Gute-Nacht-Geschichten vorlesen. Die Betreuer:innen wollen keine Ersatzeltern sein, und dennoch zeigen, wie sich ein familiäres Miteinander anfühlen kann.

Alle fünf Kinder, die hier leben, vereint vor allem eines: der Wunsch, eines Tages nach Hause zurückzukehren. Dafür setzen sich die Erzieher:innen unermüdlich ein: sie sprechen mit Vormund, Eltern und Jugendamt, dokumentieren, organisieren, setzen gemeinsam Ziele und treffen Verabredungen – und sind nicht selten darüber enttäuscht, dass diese nicht eingehalten werden. Das erinnert an einen Kampf gegen Windmühlen, an den Grenzen eines überforderten Systems.

Was früher das Dorf war, ist heute der komplexe Apparat der Kinder- und Jugendhilfe. Spätestens seit der Pandemie gilt das Berufsfeld als systemrelevant, und dennoch bleibt die besondere wie herausfordernde Arbeit der Fachkräfte, ihr engagierter Einsatz zum Wohl der Kinder, meist unsichtbar. 

IM PRINZIP FAMILIE gewährt über ein Jahr lang einen intimen Einblick in den Alltag der Kinder- und Jugendhilfe und richtet den Fokus auf die Menschen im Hintergrund, die Tag für Tag daran arbeiten, den Kindern das zu geben, was sie am meisten brauchen: Geborgenheit und jemanden, der auf ihrer Seite steht.


OSTPREUSSEN - ENTSCHWUNDENE WELT: DIE JAHRE 1912 - 1945

So 14:30

Regie: Hermann Pölking, DE 2025, 103 Min., Dokumentarfilm | 4. Woche

Im europäischen Abseits gelegen, stammt die älteste filmische Quelle zu Ostpreußen aus dem Jahr 1912. Sie zeigt die Landung des militärischen Prallluftschiffs „Parseval 3“ in der Provinzhauptstadt Königsberg am 6. Juni an der Luftschiffhalle im Villenvorort Klein Amalienau. Nur 15 Sekunden lang ist eine Pathé Wochenschau aus dem Folgejahr, die Kaiser Wilhem II. beim Besuch der Jahrhundertausstellung 1913 in Königsberg zeigt. 

Erst der Erste Weltkrieg, in dem Ostpreußen als einzige deutsche Region zum Kriegsschauplatz wurde, liefert ab 1914 auch Aufnahmen, in denen die Wochenschauen mit den Kriegswirren auch beiläufig das Land zeigen.

Ostpreußen hat mit den drei Ausnahmen Paul Lange, Erika Puchstein und Kurt Skalden keine Berufsfilmer gekannt. Zu Beginn der 1930er waren sie bereits nach Berlin übersiedelt. Was sie in ihrer damaligen Heimat an Dokumentationen und Kulturfilmen drehten, ermöglicht es, das Leben in den Regionen der Provinz ab der zweiten Hälfte der 1920er Jahre geografisch und sozial breit zu zeigen.

Den Blick lenken vor allem Besucher, die zwischen 1926 und 1943 mit der Amateurkamera in die Provinz reisten. Die älteste Amateuraufnahme stammt von einem Industriellen aus Aschaffenburg. Er filmt 1926 auf 16mm Königsberg und die Samlandküste. Ab dann hat die Sammeltätigkeit drei Dutzend Stunden Film von Amateuren erschlossen.

Das „Ostpreußen – Entschwundene Welt“ zu seinem Thema – die ehemalige preußische Provinz Ostpreußen, bis 1945 das östlichste Deutschland – überhaupt filmisch erzählen kann, ist das Ergebnis einer zwölfjährigen Recherche der Produzenten. Denn in den deutschen staatlichen Archiven gibt es wenig Material.

Hier geht's zur Kritik in der taz.


DER PHÖNIZISCHE MEISTERSTREICH

tägl. 21:00 (engl. OmU), 18:50 (außer Mo)

Regie: Wes Anderson, US 2025, 102 Min., FSK 12. Mit Benicio del Toro, Mia Threapleton, Michael Cera, Tom Hanks, Bryan Cranston, Riz Ahmed, Mathieu Amalric, Jeffrey Wright, Scarlett Johansson, Richard Ayoade, Rupert Friend, Hope Davis, Benedict Cumberbatch, Bill Murray | 5. Woche

In seinem neuen Film erzählt Regisseur Wes Anderson die Geschichte eines Tycoons, der um sein Leben fürchten muss und nun mit Hilfe seiner Tochter seine Angelegenheiten in Ordnung bringen möchte. Formvollendet, farbenfroh, mit Witz und Tempo geschrieben, inszeniert und gespielt. Ein filmischer Meisterstreich in jeder Beziehung.

Unzählige Anschläge auf sein Leben, eine Familie, der man nicht trauen kann und unerledigte Geschäfte – für den Business-Tycoon Zsa-Zsa Korda wird es Zeit, seine Angelegenheiten zu regeln und für Ordnung in den eigenen Reihen zu sorgen. Hierfür beordert er seine Tochter Liesl zu sich, die sich gerade auf ein Leben als Nonne vorbereitet. 

Nun aber macht Zsa-Zsa Liesl zur Haupterbin – auf Probe. Sie soll ihn auf diverse Dienstreisen zu all seinen Partnern und möglichen Feinden begleiten. Im Gepäck: Der etwas spleenige norwegische Hauslehrer Bjorn, jede Menge Geheimpläne und eine Tasche voller Handgranaten - als Gastgeschenke natürlich.

Auch mit seinem neuen Film beweist Wes Anderson seine Sonderstellung als Meister des filmischen Tableaus. Jede einzelne Einstellung ist so reich an Details, an Farben und ungewöhnlichen Blickwinkeln, dass es eine wahre Freude ist, in diese klar abgezirkelte und gleichzeitig verspielte Bilderwelt einzutauchen. 

Das Kunststück Andersons liegt jedoch darin, die inszenatorisch reiche Form mit einer darstellerischen und erzählerischen Raffinesse zu verbinden, sodass genug Platz bleibt für eine hoch amüsante und spannende Geschichte, die bis zuletzt auf überraschende Clous setzt und der hochkarätigen Darstellerriege Raum lässt, um zu glänzen, ganz egal, wie klein die Rolle auch ist. 

Ob Tom Hanks, Bryan Cranston, Michael Cera, Scarlett Johannson oder Benedict Cumberbatch – man merkt jedem an, wie groß der Spaß sein muss, in einem Wes Anderson-Film agieren zu können. Angeführt wird das Ensemble von einem herrlich selbstironisch agierenden Benicio del Toro und Mia Threapleton, die als Liesl eine absolute Entdeckung ist. Wie sie mit stoischer Miene in die skurrile Welt ihres Erzeugers tritt und von Station zu Station immer mehr das Heft – und die Handgranate – in die Hand nimmt, ist beeindruckend und ein riesengroßer Spaß. 

Ausstattung, Kostüm, Montage, das pointierte Drehbuch (das auch in der großartigen Synchronfassung wunderbar funktioniert) und die gesamte Mise-en-Scène greifen perfekt ineinander, genau wie der verspielte Score von Alexandre Desplat. Und so gelingt es dem Film, genau das zu sein, was schon der Titel vorgibt: Ein Meisterstreich. (FBW)

Die “wunderbare Agenten-Familien-Kapitalismus-Komödie” (blickpunkt: Film) feierte ihre Weltpremiere beim Filmfestival in Cannes. Die aufwändigen Sets wurden alle im Studio Babelsberg gebaut. 

Vorschau

Ab 3. Juli:

AGENT OF HAPPINESS

Mit AGENT OF HAPPINESS öffnen Arun Bhattarai und Dorottya Zurbó den Blick in andere Leben und in eine andere, faszinierende Welt. Ausgehend von der heute weltweit bekannten Glückspolitik Bhutans geht der Film der Frage nach, was Glück sein kann. 

Wenn die Menschen von sich erzählen, lässt er erahnen, dass Glück zu empfinden nicht nur eine Frage der äußeren Umstände ist. Und wie zerbrechlich das Glück ist – ganz egal, wo man lebt. Unweigerlich zieht man Parallelen zum eigenen Leben und stellt sich die Frage nach dem eigenen Glück. Und ein Film über das Glück anderer macht einen so vielleicht selbst ein bisschen glücklicher.

Das dokumentarische Roadmovie, das Anfang des Jahres auf dem Sundance Film Festival seine Weltpremiere feierte, begleitet den Bhutaner Amber Gurung auf seinen Reisen durch die abgelegenen Täler des Himalayas. Dort befragen Beauftragte wie er die Bevölkerung Bhutans nach ihrem ganz persönlichen Glücksempfinden – und liefern damit die Grundlage für die Politik des „Bruttonationalglücks“, nach dem die bhutanische Regierung die Entwicklung des Landes ausrichtet. 

So folgt AGENT OF HAPPINESS Amber und einem Kollegen, wie sie mit ihrem Kleinwagen von Tür zu Tür fahren und auf die unterschiedlichsten Menschen treffen, ob im Dorf oder auf dem Land, ob beim Beackern der Felder, beim Gebet oder bei der Meditation. Ganz verschieden reagieren sie auf Ambers standardisierten Fragebogen: ob sie eine Kuh oder einen Esel besitzen, einen Traktor oder einen Laptop – sie alle erzählen mit unerschrockener Ehrlichkeit und stiller Weisheit aus ihrem Leben und davon, was sie glücklich macht und was vielleicht nicht. 

Und Amber selbst, der mit seinen knapp 40 Jahren allein mit seiner betagten Mutter lebt, spielt auf seinen Reisen Luftgitarre, er singt und tanzt – träumt letztlich aber nur davon, endlich die richtige Frau zu finden. Unterwegs im Auftrag des Glücks und auf der Suche nach dem eigenen Glück...


SOUND ON SCREEN SPECIAL:

STEP ACROSS THE BORDER

Mo, 7.7., 19:00

Der legendäre Musikfilm “Step across the Border” von 1990 kommt digitalisiert wieder ins Kino!

Der Film begleitet den Musiker Fred Frith über zwei Jahre auf seinen Reisen und Aufenthalten in Tokyo, Osaka, Kyoto (Japan), Verona (Italien), St. Remy de Provence (Frankreich), Leipzig (Deutschland), London und der Grafschaft Yorkshire (Vereinigtes Königreich), New York City (USA), Zürich und Bern (Schweiz). 

Er dokumentiert die Entstehung von Frith' Improvisations-Musik, spontan im Alltag, auf Proben und Konzerten, allein oder mit Freunden und zahlreichen Mitmusikern. Eingestreut sind kurze Interviews mit Frith und Wegbegleitern. Außerdem spielen mehrere Telefone, Pfützen, Vogelscheuchen, Saxophone, orchestrierte Städte und Motoren mit.

"Fred Frith, John Zorn, Arto Lindsay, Ciro Battista, Iva Bitová, Bob Ostertag, Joey Baron, Jonas Mekas, Robert Frank - vereint in einer Zelluloid-Improvisation über Rhythmus, Bilderlust und Lebensfreude. Konzertmitschnitte, Interviews in heruntergekommenen Hotelzimmern und Kamerafahrten durch Metropolen wie New York und Tokio vermischen sich zu einer mitreißenden Klangreise. 

Musik und Bild sind eigenständig, keines unterwirft sich dem anderen und doch ergeben sich Überschneidungen, die mal komisch, mal absurd, mal einfach schön sind - wie die Maisfelder im Wind, die einen magischen Augenblick lang im Rhythmus von Friths Improvisationen schwingen. 

STEP ACROSS THE BORDER ist ein schwarz-weißes Augenzwinkern über den Zusammenhang zwischen Schnellbahnen, Stürmen und elektrischen Gitarren und ein meisterhafter Diskurs über den Geist des Musik- und des Filme-Machens." (DOK.fest München 2024)

Ausgezeichnet mit dem Europäischen Filmpreis 1990.

In Kooperation mit der Musiker-Initiative Jazz Braunschweig e.V. und Braunschweig International Film Festival.


EXTRA:

DER GROSSE BÜCHERRAUB - THE GREAT BOOK ROBBERY

Mi, 9.7., 19:00

Regie: Benny Brunner, IL 2012, 57 Min., Dokumentarfilm, hebr./engl. Original mit deutschen Untertiteln.

In Kooperation mit der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft e.V.

Der Film erzählt von der systematischen Plünderung von über 70.000 palästinensischen Büchern 1948 durch eine Operation der Haganah, der späteren israelischen Armee. Im Mittelpunkt stehen Augenzeugenberichte und Interviews wie mit dem israelischen Historiker Ilan Pappe, die den Bücherdiebstahl und damit die Aneignung des palästinensischen kulturellen Erbes in einen größeren historisch-kulturellen Kontext stellen. 

Dabei wird ein neuer Blick auf die palästinensische Tragödie der Vertreibung (Nakba) geworfen und das einseitige israelische Narrativ des Krieges von 1948/49 widerlegt. Die israelische Nationalbibliothek katalogisiert die Bücher bis heute unter dem Kürzel „AP", das für „Abandoned Property" steht.

Benny Brunner, geboren 1954, ist ein israelisch-niederländischer Dokumentarfilmer, der sich in seinem Werk hauptsächlich mit der israelischen Geschichte und dem Nahost-Konflikt auseinandersetzt. Er studierte Film an der Universität von Tel Aviv. 

Seine Filme wurden u.a. beim San Francisco Jewish Film Festival, dem International Documentary Film Festival Amsterdam, dem Jerusalem Film Festival und auf zahlreichen internationalen Menschenrechts- und Jüdischen Filmfestivals gezeigt.

Im Anschluß Filmgespräch mit Nazih Musharbash, Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft e.V.


Ab 10. Juli:

THE BALLAD OF WALLIS ISLAND

Was war, klingt lange in uns nach.

Der kauzige Lotteriegewinner Charles (Tim Key) träumt davon, seine Lieblingsband McGwyer Mortimer wieder zusammenzubringen. Sein exzentrischer Wunsch nimmt endlich Gestalt an, als die zerstrittenen Bandmitglieder und ehemaligen Liebhaber Herb McGwyer (Tom Basden) und Nell Mortimer (Carey Mulligan) zustimmen, ein Privatkonzert auf der abgelegenen Insel Wallis Island zu spielen. 

Doch unausgesprochene verletzte Gefühle und die Erinnerung an vergangene Zeiten bringen die Mini-Reunion zwischen Herb und Nell aus dem Takt. Während Charles verzweifelt versucht, den lang ersehnten Auftritt zu retten, erkennt er, dass Harmonie in der Musik wie auch im Leben stets den Ton angeben sollte.

Basierend auf seinem Kurzfilm “The One and Only Herb McGwyer Plays Wallis Island” inszenierte Regisseur James Griffiths (A MILLION LITTLE THINGS, EPISODES) eine Geschichte über langjährige Missverständnisse, verlorene Liebe und neue Hoffnung. THE BALLAD OF WALLIS ISLAND gleicht einem berührenden Feel-Good-Song, der mit jedem erneuten Hören an Warmherzigkeit gewinnt.


DOK am Montag:

TROTZ ALLEDEM

Mo, 14.7., 19:00

Gegen Patriarchat und Krieg – Frauen Rojavas bauen ihre eigene Zukunft

Im vom Krieg gezeichneten Norden Syriens entsteht etwas Unerwartetes: Hoffnung. Inmitten von Ruinen, Bedrohung und Entbehrung behaupten sich Frauen in der autonom verwalteten Region Rojava mit bemerkenswerter Entschlossenheit. 

Sie gründen Dörfer, unterrichten Kinder, bauen Werkstätten auf – und verteidigen nicht nur ihr Leben, sondern auch eine Vision von Freiheit und Gleichberechtigung. Inmitten von Krieg, Zerstörung und politischer Unsicherheit kämpfen sie unbeirrt für ihre Unabhängigkeit und eine basisdemokratische Gesellschaft. 

Der Regisseur Robert Krieg zeigt das alltägliche Überleben und den außergewöhnlichen Mut zur Selbstermächtigung in einer Region, die weltweit kaum Beachtung findet. Ein bewegender Dokumentarfilm über den leisen, aber unaufhaltsamen Aufbruch einer neuen Gesellschaft – getragen von Frauen.

Hier geht's zur Kritik.

Wiederholung am So, 20.7., 11:15 - zu Gast: Regisseur Robert Krieg


Ab 17. Juli:

LEONORA IM MORGENLICHT

In den 1930er Jahren bricht Leonora Carrington (Olivia Vinall) mit den gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit und tritt der surrealistischen Bewegung bei. In Paris trifft sie auf Künstlergrößen wie Salvador Dalí und André Breton, doch es ist ihre stürmische Liebesaffäre mit dem Maler Max Ernst (Alexander Scheer), die sie auf eine Reise zu sich selbst führt. Zwischen Kunst, Leidenschaft und inneren Dämonen muss sich Leonora in einer Welt voller Umbrüche behaupten. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs flieht sie nach Mexiko, wo sie ihre Freiheit und ihre eigene Stimme als Künstlerin findet.

LEONORA IM MORGENLICHT wirft einen einzigartigen Blick auf die faszinierende Lebensgeschichte der britischen Künstlerin Leonora Carrington. Als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des Surrealismus zählt sie zu den populärsten Malerinnen Mexikos, doch in ihrer Heimat Großbritannien und der internationalen Kunstwelt blieb ihr Lebenswerk lange Zeit weitgehend unbeachtet. Heute gehört Leonora Carrington zu den weltweit höchstverkauften Künstlerinnen, neben Frida Kahlo und Georgia O’Keeffe. 

Olivia Vinall verkörpert kraftvoll die innerlich zerrissene Leonora Carrington, an ihrer Seite sieht man den deutschen Schauspielstar Alexander Scheer (KÖLN 75, GUNDERMANN) als Max Ernst. Der Film von Regie-Duo Thor Klein und Lena Vurma (ABENTEUER EINES MATHEMATIKERS) basiert auf dem Bestseller „Leonora“ von Elena Poniatowska, der in Deutschland unter dem Titel „Frau des Windes“ erschienen ist.

LEONORA IM MORGENLICHT feiert seine Doppel-Weltpremiere auf dem 42. Filmfest München und dem 40. Guadalajara International Film Festival in Mexiko.


DOK am Montag:

ERNEST COLE: LOST AND FOUND

Mo, 21.7., 19:00

Raoul Peck – Oscar-nominiert für I AM NOT YOUR NEGRO – kehrt mit einem preisgekrönten Dokumentarfilm auf die deutschen Leinwände zurück: In ERNEST COLE: LOST AND FOUND erzählt er die bewegende Geschichte des südafrikanischen Fotografen Ernest Cole, dessen künstlerischer Nachlass, bestehend aus 60.000 Fotonegativen, 2017 in einem schwedischen Banksafe entdeckt wurde. 

Cole hatte 1967 mit seinem Fotobuch „House of Bondage“ der Weltöffentlichkeit die rassistische Realität in seinem Heimatland vor Augen geführt, geriet in der 80er Jahren allerdings in Vergessenheit und starb 1990 im Alter von nur 49 Jahren in New York.

Mit Coles geborgenen Bildern und Texten rekonstruiert Peck den Lebensweg eines engagierten und bahnbrechenden Künstlers, dessen Werk von der Wut über das Schweigen im Angesicht der Schrecken des Apartheid-Regimes beseelt ist. ERNEST COLE: LOST AND FOUND wurde in Cannes mit dem Preis für den Besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. Ein Meisterwerk des politisch bewussten Kinos!

Hier geht's zur Kritik.


Ab 24. Juli:

VERMIGLIO

Vermiglio, ein Bergdorf in den italienischen Alpen. Im Winter 1944 ist der Krieg gleichzeitig weit weg und allgegenwärtig. Attilio ist heimgekehrt, als Deserteur, von seinem sizilianischen Kameraden Pietro auf den Schultern über die Berge getragen. Ihre Ankunft bringt Unruhe in das im ewigen Rhythmus der Jahreszeiten verlaufende Leben im Dorf. 

Im Haus des Lehrers Cesare und seiner großen Familie beginnt das große Flüstern: Lucia, die älteste Tochter, hat sich in Pietro verliebt, der versteckt am Rande des Dorfs auf das Ende des Krieges wartet. Auch ihre Schwestern Ada und Flavia, mit denen Lucia das Zimmer teilt, sind voller Träume. Wird ihr strenger Vater sie auf die Schule in der Stadt gehen lassen? Mit welchen Geheimnissen schließt sich Cesare in sein Studierzimmer ein, wenn er die sorgsam gehüteten Schallplatten mit der Musik von Chopin und Vivaldi hört? 

Während die Jahreszeiten voranschreiten und die Welt sich langsam von der Tragödie des Krieges erholt, suchen die Schwestern unter dem wachen Blick ihrer Mutter Adele ihre eigenen Wege ins Leben. Es müssen neue Wege sein.

Ausgezeichnet mit 7 Italienischen Filmpreisen, u.a. Bester Film!


Ab 24. Juli:

MEMOIREN EINER SCHNECKE

Die enthusiastische Schneckensammlerin und Liebesromanleserin Grace Pudel erzählt rückblickend die Geschichte eines Lebens, das es nicht immer gut mit ihr gemeint hat. 

Nach dem Tod ihrer Mutter wachsen Grace und ihr Zwillingsbruder Gilbert bei ihrem querschnittsgelähmten, alkoholkranken Vater auf. Als auch dieser überraschend verstirbt, werden die Geschwister voneinander getrennt und in verschiedene Pflegefamilien gesteckt. 

Während Gilbert am anderen Ende von Australien den Grausamkeiten einer fanatisch-religiösen Familie ausgesetzt ist, zieht sich Grace immer mehr in ihr Inneres zurück – genau wie ihre geliebten Schnecken. Erst durch die Freundschaft mit Pinky, einer exzentrischen älteren Dame voller Lebensfreude, schöpft sie wieder Hoffnung und erkennt, wie schön das Leben trotz all seiner Härte sein kann.

Dem australischen Regisseur und Oscar®-Preisträger Adam Elliot ist nach seinem gefeierten Debüt „Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?“ erneut ein bittersüßes, in aufwendiger Stop-Motion-Technik hergestelltes Meisterwerk voller liebenswert-skurriler Charaktere gelungen. 

In MEMOIREN EINER SCHNECKE, seinem neuen Knetanimationsfilm für Erwachsene, erzählt Elliot einfühlsam, melancholisch und bisweilen düster, aber auch hoffnungsvoll und mit viel Humor von den Höhen und Tiefen des Lebens. MEMOIREN EINER SCHNECKE war bei den diesjährigen Academy Awards® für den Oscar® als bester Animationsfilm nominiert.


Ab 31. Juli:

WILMA WILL MEHR

Zu Gast am So, 3.8., 11 Uhr: Schauspielerin Fritzi Haberlandt!

Elektrikerin, Maschinistin, Obst-Expertin, Optimistin: Wilma (Fritzi Haberlandt) ist eine Frau mit vielen Talenten, zahllosen Zertifikaten und palettenweise Enttäuschungen. 

Bis Ende der 90er-Jahre hat sie im Lausitzer Braunkohlerevier gelebt. Als aber ihr Mann mit einer anderen Frau splitterfasernackt Spaghetti kocht und ihr der Job im Baumarkt gekündigt wird, verlässt Wilma fluchtartig ihre Heimat Richtung Wien. Mit Mitte 40 muss sie hier quasi bei Null anfangen und landet schnell auf dem Handwerkerstrich. 

Bald schon repariert sie sich durch den Wiener Speckgürtel, landet in einer linken Bohemian-WG, wird Fachfrau für Reparaturen aller Art und sogar Lehrerin in einer Traditions-Tanzschule. Zwischen Walzer und Elektro-Installationen entdeckt Wilma ein Gefühl, das sie längst vergessen hatte: verliebt sein, glücklich sein, die aufgeregte Hoffnung auf etwas Neues. Hineingeworfen in die Unsicherheiten einer Zukunft, in der alles möglich ist, wird Wilma ein anderer Mensch.

WILMA WILL MEHR ist eine charmante, einfühlsam beobachtete und mit schrägem Humor erzählte Tragikomödie, die ebenso genau in der Wirklichkeitsdarstellung ist wie sie in ihrer hoffnungsvollen und berührenden Melancholie optimistisch bleibt.


Ab 7. August:

WAS UNS VERBINDET

Sandra (Valera Bruni Tedeschi), eine alleinstehende Frau in den Fünfzigern, lebt ein unabhängiges Leben frei von Konventionen. Als das Paar aus der Nachbarwohnung zur Entbindung ihres Kindes ins Krankenhaus muss, erklärt sich Sandra widerwillig bereit, sich um den kleinen Sohn Elliot zu kümmern und ahnt nicht, damit zu einer wichtigen Bezugsperson für die ganze Familie zu werden. Was als vorübergehende Hilfe begann, führt zu einer unerwartet tiefen Bindung.

Nach den großen Erfolgen von EINE BRETONISCHE LIEBE und IM HERZEN JUNG, ist Regisseurin Carine Tardieu mit WAS UNS VERBINDET ein ebenso wahrhaftiger wie lebensbejahender Film gelungen, der sich in Frankreich mit knapp 700.000 Besucher*innen nach vier Wochen zu einem Publikumsliebling entwickelt hat. 

Tardieus neues Werk mit Valeria Bruni Tedeschi (IN DEN BESTEN HÄNDEN) in der Hauptrolle einer selbstbewussten, selbstbestimmten Frau in ihren Fünfzigern, thematisiert auf emphatische und sensible Weise die Themen Trauer und Verlust und schafft es eindrücklich, den Begriff der Familie neu zu definieren.

Seine Weltpremiere feierte WAS UNS VERBINDET bei den 81. Internationalen Filmfestspielen von Venedig.


Ab 14. August:

WILLKOMMEN UM ZU BLEIBEN (MR. K)

Ein Magier (Crispin Glover) auf der Durchreise sucht eine Bleibe für die Nacht – doch was als einfache Rast beginnt, wird zur surrealen Odyssee ohne Ende. Die mürrische Rezeptionistin ist noch harmlos gegen den alten Mann, den der Magier in seinem Zimmer unter seinem Bett entdeckt. 

Oder gegen die Putzkraft, die seinem Kleiderschrank entsteigt. Ehe er sich versieht, marschiert eine Blaskapelle aus den Wänden, und das Hotel entpuppt sich als ein Labyrinth aus endlosen Korridoren, verwinkelten Treppen und absurden Regeln.

Schnell wird klar: Verlassen ist keine Option. Je mehr der Gast sich gegen die Logik des Ortes wehrt, desto mehr wird er in die bizarre Welt des Hotels hineingezogen. Er begegnet Anton (Jan Gunnar Røise), einem Küchenhelfer, der seit einer Ewigkeit darauf wartet, zum Eierquirler befördert zu werden, und einer Gesellschaft von skurrilen Bewohnern, die sich längst mit ihrem Dasein in der ewigen Zwischenwelt arrangiert haben. 

Während die Realität immer weitere Abstriche machen muss, wird der Gast unfreiwillig zur Schlüsselfigur eines unergründlichen Machtgefüges. Ist er der Befreier, für den ihn manche halten, oder nur ein weiterer Gefangener in einem System, das sich jeder Logik entzieht? Ein kafkaeskes, visuell überwältigendes Kino-Enigma, in dem die Grenzen zwischen Traum, Alptraum und Gesellschaftssatire verschwimmen.

Mit Sunnyi Melles ("Triangle of Sadness") als “Gaga”, Bildgestaltung von Frank Griebe ("Lola rennt", “Das Parfüm”, “25km/h”, “Babylon Berlin” u.v.a.).


Ab 21. August:

DIE FARBEN DER ZEIT

Eine unerwartete Erbschaft bringt vier entfernte Verwandte in einem verlassenen Landhaus in der Normandie zusammen, wo sie gemeinsam ihre mysteriöse Familiengeschichte entdecken: Im Jahr 1895 bricht ihre Vorfahrin Adèle im Alter von 21 Jahren nach Paris auf, um dort nach ihrer Mutter zu suchen. Sie erlebt eine Stadt im Aufbruch zur Moderne, den Vormarsch der Fotografie und die Anfänge der impressionistischen Malerei. 

Während ihre Nachfahren den Spuren dieser außergewöhnlichen Frau folgen, enthüllen sie nicht nur Adèles einzigartige Geschichte, sondern finden auch den Weg zu einer eigenen, gemeinsamen Zukunft.

Mit Cécile de France und Olivier Gourmet. Der neue Film von Cédric Klapisch (u.a. “”).


SOUND ON SCREEN SPECIAL:

KREATOR - HATE & HOPE

Do, 21.8., 19:00

Für ihre Fans weltweit sind sie Götter, aber ihre Musik scheint vom Teufel besessen – aggressiver, schneller, kompromissloser als andere. 

Die deutsche Band Kreator hat den Olymp der Thrash-Metal-Szene längst erklommen. Der Film KREATOR – HATE & HOPE erzählt erstmalig die vierzigjährige Geschichte der gefeierten Metaller, von der Gründung als Schülerband 1982 im Ruhrgebiet bis auf die großen internationalen Bühnen der aktuellen Welttournee. Damals wie heute stellen sie sich gegen den Hass und die Abgründe unserer Gesellschaft. 

Schrille Töne, virtuose Gitarrenriffs und energetische Trommelschläge verarbeiten mit großer Willens- und Schaffenskraft den Aufruhr in unserer Zivilisation. Zwischen Hannah Arendt-Zitaten und kopflosen Leichen entsteht eine gut inszenierte Chaos-Poesie voller Schreckenssymbole. Ein musikalischer Molotow-Cocktail gegen das Böse mit kathartischer Wirkung.

Für ihren neuen Dokumentarfilm geht Regisseurin Cordula Kablitz-Post („Weil du nur einmal lebst“) mit der legendären Thrash-Metal-Band aus dem „Pott“ ein Jahr lang auf Tour: Wacken Open Air, Tokio, Osaka, Bangalore, Los Angeles und schließlich zum „Klash of the Ruhrpott“ nach Gelsenkirchen, wo sich die deutschen Metalgrößen versammeln. 

Mit privaten Archivaufnahmen und spannenden Interviews (Scott Ian / Anthrax, Chuck Billy / Testament, Bela B. / Die Ärzte, Gitarrist Phil Demmel / ehemals Machine Head, Lars Eidinger, Maik Weichert / Heaven Shall Burn, Nergal / Behemoth, Andy Sneap) begeben sie sich auf eine sehr ehrliche und humorvolle Reise mitten ins wild schlagende Herz deutscher Musikgeschichte.


Ab 28. August:

WENN DER HERBST NAHT

Der neue Film von François Ozon (8 FRAUEN, SWIMMING POOL, JUNG UND SCHÖN).

Michelle verbringt ihren Ruhestand in einem idyllischen Dorf im Burgund ganz in der Nähe ihrer langjährigen Freundin Marie-Claude. Als ihre Tochter Valérie vorbeikommt und Michelle ihr versehentlich giftige Pilze serviert, eskaliert das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen den Frauen. 

Valérie unterstellt ihrer Mutter Mordabsichten und untersagt ihr jeglichen Kontakt zu ihrem geliebten Enkel Lucas. Michelle stürzt in eine tiefe Depression. Doch dann wird Marie-Claudes Sohn aus dem Gefängnis entlassen – bereit, der besten Freundin seiner Mutter unter die Arme zu greifen.

In herbstlich strahlenden Bildern kredenzt Regie-Ikone François Ozon einen raffinierten Thriller, der bis zum Ende mit Überraschungen aufwartet. 

Der mit den französischen Schauspielstars Hélène Vincent, Josiane Balasko, Ludivine Sagnier und Pierre Lottin hochkarätig besetzte Film feierte seine Premiere auf dem internationalen Filmfestival in San Sebastian, wo er für das Beste Drehbuch und die Beste Nebenrolle ausgezeichnet wurde. Hélène Vincent ist darüber hinaus als Beste Hauptdarstellerin für den diesjährigen César nominiert.


Ab 4. September:

IN DIE SONNE SCHAUEN

Ein abgeschiedener Vierseitenhof in der Altmark. Die Wände atmen seit über einem Jahrhundert das Leben der Menschen, die hier wohnen, ihren Geschmack, ihr Sein in der Zeit. 

IN DIE SONNE SCHAUEN erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen – Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) – deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse. 

Alma entdeckt, dass sie nach ihrer verstorbenen Schwester benannt wurde und glaubt, dem gleichen Schicksal folgen zu müssen. Erika verliert sich in einer gefährlichen Faszination für ihren versehrten Onkel. Angelika balanciert zwischen Todessehnsucht und Lebensgier, gefangen in einem brüchigen Familiensystem. 

Nelly schließlich, die in scheinbarer Geborgenheit aufwächst, wird von intensiven Träumen und der unbewussten Last der Vergangenheit heimgesucht. Als sich ein tragisches Ereignis auf dem Hof wiederholt, geraten die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ins Wanken.

Einen großen, epochalen Film hat Mascha Schilinski mit IN DIE SONNE SCHAUEN geschaffen, eine Grand Tour in die feinsten Verzweigungen der Gefühlswelten dieser vier Frauen. IN DIE SONNE SCHAUEN zielt dabei auch auf unsere Gegenwart und unser sich akut veränderndes Erleben von Geschichte und dem Epochenwandel. 

Ein Film, der sich tief in unsere Wahrnehmung bohrt und die Sensation dort inszeniert, wo das Empfinden am Flüchtigsten ist: im schnell verblassenden Gefühl von Zeit.

Ausgezeichnet mit dem “Preis der Jury” bei den Filmfestspielen in Cannes 2025.


DOK am Montag:

NAM JUNE PAIK: MOON IS THE OLDEST TV

Mo, 15.9., 19:00

“Den Schalk im Nacken, hunderte Fernseher auf dem Gewissen, Buddha in tiefer TV-Meditation – ein Tanz durch die künstlerische Avantgarde, beginnend in den 60er Jahren. Nam June Paik war Visionär, erklärter Weltenbürger und Wegbereiter für Video- und Medienkunst. 

Geboren im von Japan besetzten Korea führte ihn sein Studium nach Deutschland, seine Arbeiten schließlich in die USA. Das Neue war ihm wichtiger als das Schöne, Kompromisse keine Option. Während der Regen im New Yorker Apartment durch die Decke tropft, diente seine Ästhetik als Vorbild kommerzieller Popkultur. Filmemacherin Kim verdichtet Archivaufnahmen, Interviewfragmente und Erinnerungen von Weggefährt*innen zu einer rauschend-bunten Hommage an einen außergewöhnlichen Künstler und Menschenfreund.” (DOK München, Helga-Mari Steininger)

Die Titelmusik wurde von Paiks bereits verstorbenem Freund, dem berühmten Filmkomponisten Ryuichi Sakamoto, komponiert. „Nam June Paik: Moon Is the Oldest TV“ feierte seine Premiere beim Sundance Film Festival und wurde von der britischen Zeitung The Guardian als „Film des Jahres“ ausgezeichnet.


Ab 18. September:

MIROIRS NO. 3

Der neue Film von Christian Petzold (TRANSIT, UNDINE, ROTER HIMMEL).

Wie durch ein Wunder überlebt die Klavierstudentin Laura bei einem Ausflug ins Berliner Umland einen schweren Autounfall. Körperlich unversehrt, aber innerlich aus der Bahn geworfen, kommt sie im Haus von Betty unter, die den Unfall beobachtet hat. Vom ersten Moment an verbindet die beiden Frauen eine tiefe Zuneigung. Laura genießt die mütterliche Fürsorge Bettys, die Arbeit im Garten, die Besuche in der Werkstatt von Bettys Ehemann Richard und ihrem Sohn Max, die gemeinsamen Essen. 

Es beginnt eine fast unbeschwerte, glückliche Zeit des Zusammenseins, ein Spätsommertraum, dem sich Laura und die Familie nur zu gerne überlassen. Aber da ist etwas, das nicht stimmt, ein tiefer, dunkler Schmerz, der alle vier verbindet und doch unausgesprochen bleibt. Laura spürt, dass sie aus diesem Traum erwachen müssen, um wieder leben und lieben zu können.

Miroirs, Spiegelbilder, heißt ein Klavierzyklus von Maurice Ravel, das dritte Stück daraus trägt den Titel „Une barque sur l’océan“. Christian Petzold erzählt in seinem neuen Film berührend und intim von der Fragilität des Lebens, von Verlust, Schmerz und Liebe, von der Überwindung der Verzweiflung durch die Flucht in ein sehenden Auges geträumtes Leben. 

MIROIRS NO. 3 ist ein auf ganz eigene Weise tröstlicher Film, meisterhaft inszeniert in kaum merklichen Verschiebungen der Perspektiven und Konstellationen, getragen vom Zauber der warmen, klaren Spätsommer-Bilder von Kameramann Hans Fromm und dem sensiblen Spiel von Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt und Enno Trebs. 


CINEMA! ITALIA!

18.9.-24.9.2025

Auch dieses Jahr zeigen wir wieder eine ganze Woche lang italienische Filme:
CINEMA! ITALIA!

In Kooperation mit ital-lingua und der Deutsch-italienischen Kulturgesellschaft präsentieren wir im Universum Filmtheater, für alle die, die der italienischen Sprache mächtig sind oder ihre italienischen Kenntnisse aufbessern möchten, neue italienische Filme in Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

Das Filmprogramm:

ANNA
Regie: Marco Amenta

CONFIDENZA / Vertrauen
Regie: Daniele Luchetti

INDAGINE SU UNA STORIA D'AMORE / Interviews zu einer Liebesgeschichte
Regie: Gianluca Maria Tavarelli

UNA MADRE / Eine Mutter
Regie: Stefano Chiantini

LA STORIA DEL FRANK E DELLA NINA / Die Geschichte von Frank und Nina
Regie: Paola Randi

Und als Klassiker zum 10. Todestag des großen Regisseurs Francesco Rosi:
LE MANI SULLA CITTÀ / Hände über der Stadt (1963)
in Kooperation mit Missing Films.


EXTRA:

SILENT FALLOUT

Mi, 1.10. -  Regisseur Hideaki ITO zum Filmgespräch anwesend

Im August 2025 jähren sich die ersten Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal. Gerade jetzt, wo die Gefahr eines Atomkriegs wieder hoch aktuell geworden ist wie noch nie, ist es von großer Wichtigkeit, uns nochmals bewusst zu machen, was radioaktive Strahlen anrichten können.

Der Film SILENT FALLOUT ("Leiser Fallout") vom japanischen Filmemacher Hideaki ITO taucht tief in die unerzählten Geschichten der Opfer von Atomtests in Amerika ein. 1951 begannen die USA mit Atomwaffentests auf dem Festland und setzten unzählige Bürger einer gefährlichen Strahlung aus. 

Mary Dickson, die in den 1950er und 1960er Jahren in einem Vorort von Utah aufwuchs, wurde Zeugin, wie ihre Mitschüler in der Grundschule an ungewöhnlichen Krankheiten und Todesfällen
starben. 

Gleichzeitig führte Dr. Louise Reiss in St. Louis, Missouri, eine bahnbrechende Studie durch, bei der sie Milchzähne sammelte und das Vorhandensein von Strontium-90, einem radioaktiven Element, in den Körpern von Kindern nachwies, die der Strahlung in ganz Amerika ausgesetzt waren. Dies veranlasste schließlich Präsident Kennedy zu dem Beschluss, die atmosphärischen Atomtests einzustellen.

Mit Berichten von Betroffenen aus erster Hand und Interviews mit Wissenschaftlern will Filmemacher Ito mit seinem Film das Bewusstsein für das gravierende Problem der Strahlenvergiftung und der nuklearen Verseuchung in den USA und weltweit schärfen. 

In Kooperation mit dem Hiroshima-Bündnis Hannover, der Evangelischen Akademie Braunschweig und der Deutsch-japanischen Gesellschaft BS-PE-WOB.

Zum 80. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki.

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