Universum Newsletter | 27.10.2025
 

NEU: STILLER

tägl. 18:45, 16:45

Bei einer Zugreise durch die Schweiz wird der US-Amerikaner James Larkin White (Albrecht Schuch) an der Grenze festgenommen. Der Vorwurf: Er sei der vor sieben Jahren verschwundene Bildhauer Anatol Stiller, der wegen seiner Verwicklung in eine dubiose politische Affäre gesucht wird. White bestreitet seine Schuld und beharrt darauf, nicht Stiller zu sein… Was ist damals genau passiert, und wer ist Stiller wirklich?

Regisseur Stefan Haupt widmet sich dem Stoff nach dem Roman von Max Frisch von 1954 mit großer erzählerischer Kraft. Entstanden ist ein vielschichtiges Drama über Identität, Erinnerung und Wahrheit.


HALLOWEEN SPECIAL: Fr., 31.10., 21:15 in OV

THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW
50-jähriges Jubiläum

Zieht euren Strumpfgürtel fest und springt durch die Zeit mit THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW! Als diese Filmsensation das erste Mal über die Leinwand tanzte, erlebten die Kinobesucher eine Horrorgeschichte und romantische Musicalkomödie jenseits der Geschlechtergrenzen, und sie ist noch immer einer der beliebtesten Kult-Klassiker des Kinos. 

Eine ausgelassene Tollerei voller Musik und Tanz – und genug Horror, um euch mitzureißen, erschauern zu lassen und zu erfüllen von Anfang bis Ende.

Inkl. Begrüßungsgetränk.


DOK am Montag, 03.11., 19:00 

WE ALL BLEED RED

Zu Gast: Regisseurin Josephine Links

Martin Schoeller hatte bereits US-Präsidenten, Hollywoodstars und Sportikonen vor seiner Kamera. In seinen privaten Fotoreihen konzentriert sich der Star-Fotograf jedoch auf jene Teile der US-Gesellschaft, die nicht im Licht der Öffentlichkeit stehen – auf Obdachlose, ehemalige Inhaftierte, Dragqueens oder Native Americans.

Josephine Links zeigt Schoeller bei der Arbeit und gibt Einblicke in diverse Lebenswelten, die von den Bruchstellen der amerikanischen Gesellschaft erzählen. 

In Kooperation mit dem Museum für Photographie Braunschweig.

Nachtrag zu MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN (Mi, 21.10.)

Am Mittwoch, 21.10. präsentierte Lukas Rietzschel, Autor des Romans MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN, die gleichnamige Verfilmung von Constanze Klaue im Universum. Wir bedanken uns herzlich für den Besuch und das Filmgespräch!

Eine Veranstaltung des Braunschweig International Film Festival in Kooperation mit dem Theologischen Zentrum - Evangelische Akademie Abt Jerusalem.

Weihnachtsfeier im Kinobistro "Abspann"?

Sie möchten das Kinobistro "Abspann" für Ihre private Feier mieten? Ob Geburtstage, Weihnachtsfeiern, Empfänge oder ähnliche Veranstaltungen - unser gemütliches Kinobistro bietet Ihnen Platz für bis zu 50 Personen. Individuelles Catering (z.B. selbstgemachte Quiches, Kuchen, Salate, Antipasti) und Filme liefern wir auf Wunsch gern dazu.

Eine beliebte Kombination für eine Feierlichkeit: Kinosaal mieten für einen Wunschfilm + Sektempfang + Catering im "Abspann".

Richten Sie Ihre Anfrage gern an:

Michael Werner: abspann@universum-filmtheater.de

 

Unser Programm vom 30.10.-05.11.2025

NEU:

STILLER

tägl. 18:45, 16:45

Regie: Stefan Haupt, DE/CH 2025, 99 Min., FSK 12. Mit Albrecht Schuch, Paula Beer u.a. | Bundesstart

Bei einer Zugreise durch die Schweiz wird der US-Amerikaner James Larkin White an der Grenze festgenommen. Der Vorwurf: Er sei der vor sieben Jahren verschwundene Bildhauer Anatol Stiller, der wegen seiner Verwicklung in eine dubiose politische Affäre gesucht wird. 

White bestreitet seine Schuld und beharrt darauf, nicht Stiller zu sein. Um ihn zu überführen, bittet die Staatsanwaltschaft Stillers Frau Julika um Hilfe. Aber auch sie vermag ihn nicht eindeutig zu identifizieren, in Erinnerungen wird aber mehr und mehr die Beziehung des Ehepaars offengelegt. Auch der Staatsanwalt hat eine überraschende Verbindung zu dem Verschwundenen. Was ist damals genau passiert, und wer ist Stiller wirklich?

Regisseur Stefan Haupt widmet sich dem Stoff nach dem Roman von Max Frisch von 1954 mit großer erzählerischer Kraft und einem herausragenden Ensemble rund um Albrecht Schuch und Paula Beer. Entstanden ist ein vielschichtiges Drama über Identität, Erinnerung und Wahrheit.

Die Adaption des gleichnamigen Romans von Max Frisch strafft die Vorlage geschickt und kreist auf zwei Zeitebenen um schillernde, nicht endgültig festgeschriebene Identitäten. Die Inszenierung arbeitet Geist und Kolorit der Zeit sorgsam heraus und kann sich auf hervorragende Darsteller verlassen.” (filmdienst.de)

Weltpremiere beim Filmfest München 2025. Eine Kritik finden Sie hier.


HALLOWEEN SPECIAL:

THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW
50-jähriges Jubiläum

Fr., 31.10., 21:15 in OV

Regie: Jim Sharman, US 1975, 99 Min., FSK 12 Mit Tim Curry, Susan Sarandon, Barry Bostwick u.a.

Zieht euren Strumpfgürtel fest und springt durch die Zeit mit THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW! Als diese Filmsensation das erste Mal über die Leinwand tanzte, erlebten die Kinobesucher eine Horrorgeschichte und romantische Musicalkomödie jenseits der Geschlechtergrenzen, und sie ist noch immer einer der beliebtesten Kult-Klassiker des Kinos. 

Nach dem Musical von Richard O’Brien (der auch Riff Raff spielt und das Drehbuch zusammen mit Regisseur Jim Sharman schrieb) zeigt der Film ein frisch verlobtes Paar, Brad (Barry Bostwick) und Janet (Susan Sarandon), in der unvergesslichsten Nacht ihres Lebens. 

Nachdem ihr Auto durch ein Regenunwetter einen platten Reifen bekommt, laufen Brad und Janet zu einem unheimlichen Schloss in der Hoffnung, ein Telefon zu finden, um Hilfe zu rufen. Aber die Dinge nehmen eine unerhörte Wendung, als sie den Schlossbesitzer treffen – Transvestit und Erfinder Dr. Frank N. Furter (Tim Curry). Der „Doktor“ bewirtet nicht nur eine Gefolgschaft von Außerirdischen, sondern hat auch einen unglaublich muskulösen Mann (Peter Hinwood) zum Leben erweckt. Während Brad und Janet selbst unerwarteten Ausschweifungen in Franks Schloss nachgehen, werde sie Zeugen schockierender Verbrechen! 

Mit Meatloaf, Patricia Quinn, Little Nell, Jonathan Adams und Charles Gray in weiteren Hauptrollen ist THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW eine ausgelassen Tollerei voller Musik und Tanz – und genug Horror, um euch mitzureißen, erschauern zu lassen und zu erfüllen von Anfang bis Ende.

Der Vorverkauf hat begonnen! 15 € inkl. Begrüßungsgetränk.


DOK am Montag:

WE ALL BLEED RED

Mo, 03.11., 19:00 

Zum Filmgespräch zu Gast: Regisseurin Josephine Links

Regie: Josephine Links, DE 2024, 102 Min., FSK 6, Dokumentarfilm

Martin Schoeller hatte bereits US-Präsidenten, Hollywoodstars und Sportikonen vor seiner Kamera. In seinen privaten Fotoreihen konzentriert sich der Star-Fotograf jedoch auf jene Teile der US-Gesellschaft, die nicht im Licht der Öffentlichkeit stehen – auf Obdachlose, ehemalige Inhaftierte, Dragqueens oder Native Americans. 

Seit dreißig Jahren lebt Schoeller in den USA und kennt die Extreme eines Landes, das politisch und sozial immer mehr auseinander zu reißen droht. Mit einem mobilen Foto-Setup kreiert er einen intimen Raum, in dem ihm Menschen von ihren Lebensrealitäten erzählen. Der Fotograf wird zum vorurteilsfreien Zuhörer – und für die Zeit des Porträts zum engen Vertrauten.

Josephine Links begleitet Martin Schoeller bei seinen persönlichen Fotoprojekten und zeigt dabei nicht nur einen weltweit gefeierten Fotografen bei der Arbeit, sondern eröffnet auch Einblicke in diverse Lebenswelten, die von den Bruchstellen der amerikanischen Gesellschaft erzählen. 

Damit transportiert der Film gerade jene zutiefst humanistische Erkenntnis, die Martin Schoeller mit seiner Arbeit seit Jahrzehnten zu vermitteln sucht und im Film durch die Worte eines Native Americans zum Ausdruck kommt: „We all bleed red“.

In Kooperation mit dem Museum für Photographie Braunschweig.


FRANZ K.

tägl. 20:45 (Fr 21:00), 14:30

Regie: Agnieszka Holland, CZ/PL/DE/FR/TR 2025, 127 Min., FSK 16. Mit Idan Weiss, Peter Kurth, Jenovéfa Boková u.a. | 2. Woche

Prag, Anfang des 20. Jahrhunderts: Franz Kafka ist zerrissen zwischen der Autorität des fordernden Vaters, der Routine im Versicherungsbüro und der stillen Sehnsucht nach künstlerischer Entfaltung. 

Während seine Texte erste Leser finden, beginnt die Reise eines jungen Mannes, der sich nach Normalität sehnt, jedoch den Widersprüchen des Lebens begegnet, dabei Literaturgeschichte schreibt und sich immer wieder Hals über Kopf verliebt. Getrieben von Liebe, Fantasie und dem Wunsch nach Respekt, unterstützt von seinem Freund und Verleger Max Brod, entfaltet sich das ebenso berührende wie skurrile Porträt eines der faszinierendsten Denker der Moderne. Ein Film wie Kafkas Werk selbst: überraschend, poetisch, unvergesslich. 

Eine der bedeutendsten zeitgenössischen Filmemacherinnen, die oscarnominierte Regisseurin Agnieszka Holland (u.a. GREEN BORDER, HITLERJUNGE SALOMON) wirft mit FRANZ K. einen einzigartigen Blick auf das Leben Kafkas. Entstanden ist ein fesselndes Kaleidoskop rund um den weltberühmten Schriftsteller, inspiriert von seinem Leben, seinem Werk, seiner Fantasie – über einen Menschen, der seiner Zeit auf faszinierende Weise weit voraus war. 

Mit FRANZ K. gelingt Agnieszka Holland ein origineller Zugang zum Menschen Kafka, eingebettet in einer, ein Jahrhundert umspannenden Erzählung. Sie findet sinnlich-surrealistische Bilder, die uns Kafka als Mensch näherbringen und sein Inneres greifbar machen. Dabei fängt sie die Monotonie und Beengtheit seines Alltags genauso ein wie die Vielschichtigkeit seines Wesens und Vielsprachigkeit seiner Zeit. 

Idan Weiss als Franz Kafka verkörpert den zerrissenen Schriftsteller mit bemerkenswerter Intensität. Mit Peter Kurth (u.a. BABYLON BERLIN, ZWEI ZU EINS, HERBERT, GOLD) als herrischem Vater Hermann, Katharina Stark (u.a. DEUTSCHES HAUS, European Shooting Star 2025) als eigensinnige Schwester Ottla, Carol Schuler (u.a. TATORT ZÜRICH) als Verlobte Felice Bauer und Sebastian Schwarz (u.a. ICH BIN DEIN MENSCH, BALLON) als Freund und Verleger Max Brod steht ein hochklassiges Ensemble an seiner Seite.

Tatsächlich macht der Film mit seinen eleganten Zeitsprüngen und seinen überraschenden Einblicken sehr viel Spaß. Und wenn man darauf aus ist, hilft er vielleicht dabei, Kafka selbst zu verstehen, zumindest aber könnte er es erleichtern, einen Zugang zu ihm und seinen Werken zu finden.” (programmkino.de)

 


DAS DEUTSCHE VOLK

Mi, 5.11., 21:00

Regie: Marcin Wierzchowski, DE 2025, 132 Min., FSK 6, Dokumentarfilm | 2. Woche

In der Nacht des 19. Februar 2020 erschießt ein Rassist neun junge Menschen in Hanau. Zurück bleiben trauernde Familien und Überlebende, die nicht nur für die Ermordeten, sondern auch um Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfen. Vier Jahre lang begleitet Regisseur Marcin Wierzchowski ihren unermüdlichen Widerstand gegen das Vergessen – und stellt die aktuell wieder drängende Frage: Wer gehört zu Deutschland und wer nicht?

#SAYTHEIRNAMES
Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin

DAS DEUTSCHE VOLK lief in der Berlinale-Reihe Special außerhalb des Wettbewerbs. Für seine Dokumentation HANAU - EINE NACHT UND IHRE FOLGEN wurde Marcin Wierzchowski im Jahr 2022 bereits mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet.

Tief humanistisch, radikal subjektiv und doch universell (…) Mit seiner sensiblen, genau beobachtenden Langzeit-Doku verleiht Marcin Wierzchowski vor allem den Angehörigen der Opfer eine Stimme.“ (critic.de)

Wierzchowskis gut zweistündiger, in schwarz-weiß gehaltener Dokumentarfilm erzählt eindrücklich von den Folgen des Attentats aus Sicht von Hinterbliebenen und Überlebenden, die sich von Politik und Bürokratie im Stich gelassen fühlen.“ (dpa)

In Kooperation mit DIE LINKE. Braunschweig und dem Bündnis gegen Rechts Braunschweig.


JANE AUSTEN UND DAS CHAOS IN MEINEM LEBEN

tägl. 14:45

Regie: Laura Piani, FR 2024, 94 Min., FSK 0. Mit Camille Rutherford, Pablo Pauly u.a. | 3. Woche

Agathe (Camille Rutherford), jung, hübsch und hoffnungslos alleinstehend, arbeitet in einer Buchhandlung und hat eine Jane-Austen-Romanempfehlung für alle Lebensfragen. Wenn sie nicht gerade den Eroberungsgeschichten ihres besten Freundes Félix (Pablo Pauly) lauschen muss, träumt sie davon, selbst Schriftstellerin zu werden. 

Als Félix die ersten Kapitel ihres Romans bei einem Schreibwettbewerb einreicht und Agathe einen Aufenthalt in der "Jane Austen Writers' Residency" gewinnt, muss die unbeholfene Mittdreißigerin ihre Komfortzone verlassen. Auf dem lauschig-historischen Landsitz soll ihr Liebesroman zwischen Teekränzchen und intellektuell stimulierendem Austausch weiter Form annehmen. Doch nicht nur die spuckfreudigen Lamas im anliegenden Garten erweisen sich als Stimmungskiller. Der romantische Kuss, den Félix Agathe kurz vor ihrer Abreise aufgedrückt hat, sorgt für reichlich gefühlige Verwirrung und eine echte Schreibblockade. 

Zu allem Überfluss haust sie in der Schriftstellerresidenz Tür an Tür mit dem gutaussehenden, aber versnobten Oliver (Charlie Anson), seinerseits Ur-Ur-Ur-Ur-Großneffe von Jane Austen und alles andere als ein Connaisseur von Herzschmerzliteratur. Die beiden können sich auf den Tod nicht ausstehen - und doch kreuzt das Schicksal ihre Wege immer wieder. Ehe Agathe sich versieht, steckt sie selbst mittendrin in einem modernen Jane-Austen-Roman - zwischen Stolz, Vorurteil und vielleicht doch der ganz großen Liebe.

Basierend auf dem besten Roman, den Jane Austen nie geschrieben hat: JANE AUSTEN UND DAS CHAOS IN MEINEM LEBEN ist eine feinsinnige und lebensnahe Komödie mit Verstand und Gefühl, Sinn und Sinnlichkeit, an der auch die ikonische Großmeisterin bestimmt ihre Freude gehabt hätte. Mit pointiertem Witz und viel Herz erzählt Regisseurin Laura Piani vom literarischen Ursprung moderner Liebeswirren und schafft Feel-Good-Kino in Perfektion, das ganz und gar verzaubert.


AFTER THE HUNT

tägl. 21:00 (außer Fr + Mi), So auch 11:15, So 21:00 in engl. OmU

Regie: Luca Guadagnino, US/IT 2025, 139 Min., FSK 16. Mit Julia Roberts, Ayo Edebiri, Andrew Garfield, Michael Stuhlbarg, Chloë Sevigny, Thaddea Graham | 3. Woche

AFTER THE HUNT ist ein fesselnder Thriller über die Yale-College-Professorin Alma Olsson (Julia Roberts), die an einem persönlichen und beruflichen Scheideweg steht. Als ihre Doktorandin einen langjährigen Kollegen der sexuellen Gewalt beschuldigt, droht ein dunkles Geheimnis aus ihrer eigenen Vergangenheit ans Licht zu kommen. Aus der Feder von Nora Garrett.

In den Hauptrollen in AFTER THE HUNT sind zu sehen Julia Roberts, Ayo Edebiri, Andrew Garfield, Chloë Sevigny und Michael Stuhlbarg

Der neue Film von Luca Guadagnino (CALL ME BY YOUR NAME, CHALLENGERS, BONES AND ALL) eröffnet nach seiner Weltpremiere in Venedig am 26. September das 63. New York Film Festival. 

Julia Roberts hat man gewiss noch nie so gut gesehen, so kontrolliert und überzeugend. 

Es ließe sich aber auch sagen, dass sie noch nie eine so faszinierende, oftmals widersprüchlich wirkende Figur gespielt hat, eine souveräne, intelligente, ambitionierte. brillante Frau, der nie etwas geschenkt wurde, die sich aber in dem zutiefst patriarchalischen System der Universität von Yale dennoch zielstrebig nach oben gearbeitet hat und deshalb von anderen Frauen als Lichtgestalt und Vorbild angesehen wird, was sie nicht unbedingt will, sie sich aber dennoch geschmeichelt davon fühlt.” (blickpunkt: film)


AMRUM

tägl. 19:00 (außer Mo), 17:00, So auch 11:00

Regie: Fatih Akin, DE 2025, 93 Min. FSK 12. Mit Jasper Billerbeck, Laura Tonke, Kian Köppke, Diane Kruger, Matthias Schweighöfer | 4. Woche

Der neue Film von Fatih Akin (GEGEN DIE WAND, AUS DEM NICHTS, DER GOLDENE HANDSCHUH).

Amrum 1945. Kurz vor Kriegsende glaubt die dreifache Mutter Hille (Laura Tonke) noch immer fest an den Endsieg. Auch auf Amrum ist das Leben zu der Zeit alles andere als leicht. Ihr zwölfjähriger Sohn Nanning (Jasper Billerbeck) ackert jeden Tag mit seinem besten Freund Hermann (Kian Köppke) auf den Feldern der Bäuerin Tessa (Diane Kruger), während über ihren Köpfen die alliierten Bomber Richtung deutsches Festland fliegen, um den Feind endgültig in die Knie zu zwingen. 

Wer überleben will, für die Familie sorgen will, muss anpacken – und Nanning tut genau das: Er sammelt nachts im hellen Mondschein Treibholz, jagt Kaninchen in den Dünen und klaut den Wildgänsen ihre Eier. Doch im Dorf bleibt er ein Außenseiter. Als „Zugereister“ aus der Großstadt begegnet man ihm mit Misstrauen, in der Schule wird er verspottet. Zudem hält seine hochschwangere Mutter in Nibelungentreue an dem Führer fest, auch als alle schon längst wissen, dass nichts mehr zu gewinnen ist. 

Als der Krieg dann wirklich zu Ende geht und die Nachricht von Hitlers Tod durch das Radio auf die Insel gelangt, setzen bei Hille die Wehen ein. Kurz nach der Geburt ihres vierten Kindes versinkt sie in tiefe Traurigkeit und verweigert jedes Essen. Als sie den großen Wunsch nach einem Weißbrot mit Butter und Honig äussert, schöpft Nanning neue Hoffnung. 

Für ihn steht fest, dass seine Mutter nur dann wieder zu Kräften kommen kann, wenn er ihr diesen Wunsch erfüllt. Doch woher nehmen, wenn man es auf der ganzen Insel nicht einmal stehlen kann? Tauschhandel, Tagesmärsche durchs Watt, Robbenjagd – nichts ist ihm zu viel. Während er Zutat um Zutat sammelt, wird Nanning nicht nur mit der harten Wirklichkeit des Krieges konfrontiert, sondern auch mit einem Familiengeheimnis, das sein Leben für immer verändern wird.

Seine Weltpremiere feierte der Film im Mai in Cannes - hier geht's zum NDR-Beitrag.


WIE DAS LEBEN MANCHMAL SPIELT

Sa 11:15

Regie: Jean-Pierre Améris, FR 2023, 104 Min., FSK 12. Mit Louane Emera, Michel Blanc, Victor Belmondo | 5. Woche

Marie-Line (César-Gewinnerin Louane Emera, “Verstehen Sie die Béliers?”), eine junge Kellnerin, schlägt sich gerade so durchs Leben. Nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund verliert sie nicht nur ihren Job, sondern wird auch noch zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Der zuständige Richter Gilles (Michel Blanc) – kurz vor dem Ruhestand, desillusioniert und in seiner eigenen Welt lebend – erkennt in Marie-Line jedoch mehr als nur eine Akte. 

Um ihr aus ihrer finanziellen Klemme zu helfen, bietet er ihr spontan einen Job an: Da er gerade erst seinen Führerschein abgeben musste, soll Marie-Line einen Monat lang seine Fahrerin sein. Zwischen der impulsiven und lebensfrohen Marie-Line und dem distanzierten und melancholischen Richter entwickelt sich daraufhin eine ungewöhnliche Freundschaft, die beiden einen Weg aus ihren persönlichen Krisen zeigt: Während Marie-Line lernt, mit den Höhen und Tiefen des Lebens besser umzugehen, beginnt Gilles, wieder Freude zu empfinden und sich seiner Umwelt zu öffnen.

WIE DAS LEBEN MANCHMAL SPIELT erzählt von zwei Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten – und doch auf wundersame Weise zueinander finden. Es ist ein hoffnungsvoller Film über zweite Chancen, stille Freundschaften und die zarte Hoffnung, dass das Leben trotz aller widrigen Umstände immer noch etwas Gutes bereithält.

Von Jean-Pierre Améris ("Die anonymen Romantiker"). Für Michel Blanc war es eine seiner letzten Rollen. Der 1952 geborene Schauspieler, Autor und Drehbuchautor starb am 3. Oktober 2024.


IN DIE SONNE SCHAUEN

Sa 11:00

Regie: Mascha Schilinski, DE 2024, 149 Min., FSK 16. Mit Lena Urzendowsky, Laeni Geiseler, Zoë Baier, Hanna Heckt, Lea Drinda, Luise Heyer u.a. | 9. Woche

Ein abgeschiedener Vierseitenhof in der Altmark. Die Wände atmen seit über einem Jahrhundert das Leben der Menschen, die hier wohnen, ihren Geschmack, ihr Sein in der Zeit. 

IN DIE SONNE SCHAUEN erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen – Alma (1910er), Erika (1940er), Angelika (1980er) und Nelly (2020er) – deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf diesem Hof, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse. 

Alma entdeckt, dass sie nach ihrer verstorbenen Schwester benannt wurde und glaubt, dem gleichen Schicksal folgen zu müssen. Erika verliert sich in einer gefährlichen Faszination für ihren versehrten Onkel. Angelika balanciert zwischen Todessehnsucht und Lebensgier, gefangen in einem brüchigen Familiensystem. 

Nelly schließlich, die in scheinbarer Geborgenheit aufwächst, wird von intensiven Träumen und der unbewussten Last der Vergangenheit heimgesucht. Als sich ein tragisches Ereignis auf dem Hof wiederholt, geraten die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ins Wanken.

Einen großen, epochalen Film hat Mascha Schilinski mit IN DIE SONNE SCHAUEN geschaffen, eine Grand Tour in die feinsten Verzweigungen der Gefühlswelten dieser vier Frauen. IN DIE SONNE SCHAUEN zielt dabei auch auf unsere Gegenwart und unser sich akut veränderndes Erleben von Geschichte und dem Epochenwandel. 

Ein Film, der sich tief in unsere Wahrnehmung bohrt und die Sensation dort inszeniert, wo das Empfinden am Flüchtigsten ist: im schnell verblassenden Gefühl von Zeit.

Preis der Jury, Cannes 2025.

Offizieller deutscher Oscar-Beitrag für 2026.

Vorschau

Ab 6. November:

HOW TO MAKE A KILLING

Als Michel (Franck Dubosc) auf einer verschneiten Straße einem Bären ausweichen muss, sterben zwei Unbeteiligte, die allerdings zwei Millionen im Kofferraum zurückgelassen haben. Zusammen mit seiner Frau Cathy (Laure Calamy), die genug einschlägige Krimis gelesen hat, um zu wissen, was nun zu tun ist, überlegt Michel, was man für das viele Geld kaufen kann und wie man die Leichen am besten verschwinden lässt. Sie gehen dabei ähnlich dilettantisch vor, wie die Dorfpolizei in diesem Fall ermitteln wird. 

Die wunderbar absurde, schwarze Komödie ist eine unterhaltsame Mischung aus winterlichem FARGO und EBERHOFER-Dorfkrimi – mit skurrilen Figuren, sich überschlagenden Wendungen, viel Honig und einer Swingerclubnacht als fadenscheiniges Alibi. Mit Benoît Poelvoorde und Emmanuelle Devos

Ein winterlicher Thriller, der schwarzen Humor und Gewaltszenen im Stil der Coen-Brüder einsetzt, aber mit viel Sympathie auf seine vom Leben gebeutelten Figuren blickt. Ihnen kommt die souveräne Inszenierung immer näher, bis sich hinter ihrer Schroffheit und dem Flirt mit der Amoral Einsamkeit und das Bedürfnis nach menschlicher Nähe offenbaren.” (programmkino.de)


DOK am Montag:

PUT YOUR SOUL ON YOUR HAND AND WALK

Mo, 10.11., 19:00 in OmU

Regie: Sepideh Farsi, FR/PS/IR 2025, 113 Min., Dokumentarfilm

Der Dokumentarfilm der iranischen, im Pariser Exil lebenden Regisseurin Sepideh Farsi zeigt das Leben und Überleben in Gaza während der anhaltenden israelischen Blockade und der Militärangriffe durch die Erzählungen und die Augen der 25-jährigen palästinensischen Fotojournalistin Fatem Hassona, die regelmäßig per Videokonferenz mit der Filmemacherin kommunizierte.

Fatima wurde am 16. April 2025, einen Tag, nachdem der Film für die Filmfestspiele von Cannes ausgewählt worden war, zusammen mit mehreren Mitgliedern ihrer Familie durch israelische Raketen getötet. Ihre Ermordung führte zu einem Protest hunderter prominenter Filmschaffender in Cannes gegen den Völkermord in Gaza.

"PUT YOUR SOUL ON YOUR HAND AND WALK ist meine Antwort als Filmemacherin auf das anhaltende Massaker an den Palästinensern. Ein Wunder geschah, als ich Fatem Hassona traf. Sie wurde zu meinen Augen in Gaza, wo sie Widerstand leistete und den Krieg dokumentierte. Ich wurde eine Verbindung zwischen ihr und der Welt, von ihrem „Gaza-Gefängnis“, wie sie es nannte. 

Wir hielten diese Verbindung fast ein Jahr lang aufrecht. Aus den Ton- und Pixelfetzen, die wir austauschten, wurde der Film, den Sie sehen. Die Tötung von Fatem am 16. April 2025 durch einen israelischen Luftangriff auf ihr Haus veränderte seine Bedeutung für immer." (Sepideh Farsi)

Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Cannes 2025.

In Kooperation mit den Students for Palestine Braunschweig.



EXTRA:

SEND KELP!

Eine Veranstaltung im Rahmen der TUmorrow Nights 2025.

Mo, 17.11., 19:00

Der Dokumentarfilm SEND KELP! folgt Frances auf einer Odyssee, die sie in die weiten Ozeane des Pazifiks führt, wo sie eine der ersten Farmen ihrer Art in British Columbia aufbauen will. Aber um dem wilden Pazifik eine Ernte zu entlocken, braucht sie die Hilfe von Wissenschaftler:innen, Wildsammler:innen und Unternehmer:innen, die die Herausforderungen und das erstaunliche Potenzial dieses wundersamen Organismus kennen. 

Und auf dem Weg dorthin findet sie einen Hoffnungsschimmer, der nicht nur für unseren Planeten, sondern auch für sie selbst von Nutzen sein könnte. Denn während Frances ihren Plan Schritt für Schritt umsetzt, entdeckt sie, dass es möglich ist, Veränderungen herbeizuführen: Man benötigt dafür aber Energie, Kraft und Herz.

Der Film schildert nicht nur die Geschichte eines individuellen Engagements, er zeigt auch faszinierende Bilder einer Unterwasserwelt, in der die Kamera tief und unmittelbar in das Biotop der Seealgen eintaucht.

In Kooperation mit der Green Office der TU Braunschweig.


CINEMATHEK:

SING SING

Mi, 19.11., 21:00 in engl. OmU

Nachdem der Vorhang gefallen und der Applaus verklungen ist, kehrt John „Divine G“ Whitfield zurück in seine Zelle im Hochsicherheitsgefängnis Sing Sing. Hier verbüßt er eine langjährige Haftstrafe wegen eines Mordes, den er nicht begangen hat. Das Häftlingstheater ist sein einziger Lichtblick im eintönigen und von stiller Verzweiflung geprägten Gefängnisalltag. 

Allein auf der Bühne gelingt es John, sich für einen Augenblick an einen Ort weit entfernt von den hohen Mauern zu versetzen. Als der unberechenbare Clarence „Divine Eye“ Maclin dem Theaterprogramm beitritt, gerät die kreative Routine der Gruppe aus dem Gleichgewicht – denn der Neuling besteht darauf, eine Komödie zu inszenieren.

Greg Kwedars fesselndes und dreifach Oscar®-nominiertes Drama über die befreiende Kraft der Kunst, die selbst an dunkelsten Orten Hoffnung erwachsen lässt, beruht auf wahren Ereignissen in einem der ältesten Gefängnisse der USA. In der Hauptrolle begeistert Colman Domingo mit einer überragenden Darstellung an der Seite zahlreicher ehemaliger Häftlinge, die dem Film eine eindrucksvolle Authentizität verleihen.

In Kooperation mit daumenkino (Hochschule für Bildende Künste Braunschweig).


Ab 20. November:

IM SCHATTEN DES ORANGENBAUMS

Westjordanland, 1988: Als der junge Noor bei einer Demonstration schwer verletzt wird, beginnt seine Mutter Hanan die bewegende Geschichte ihrer Familie zu erzählen. 

Die Erzählung führt zurück ins Jahr 1948, als Noors Großvater Sharif sich weigert, Jaffa zu verlassen, um sein Haus und den Orangenhain zu schützen. Doch Krieg, Vertreibung und Gefangenschaft reißen die Familie auseinander. Sharifs Sohn Salim wächst im Schatten seines Heimatlandes auf, das er nie wirklich kennengelernt hat. 

Als Noor Jahrzehnte später gegen israelische Soldaten protestiert, scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Doch inmitten der Krise treffen Hanan und Salim eine mutige Entscheidung, die der Familie neue Hoffnung gibt – und einen Weg zur Versöhnung verspricht. 

Inspiriert von der Geschichte ihrer eigenen Familie erzählt Regisseurin und Autorin Cherien Dabis mit IM SCHATTEN DES ORANGENBAUMS (OT: ALL THAT’S LEFT OF YOU) ein berührendes Porträt über drei Generationen im Westjordanland von 1948 -2022, in dem persönliche Schicksale und die Geschichte eines Volkes untrennbar miteinander verbunden sind. 

Jordanische Oscar-Einreichung als „Bester internationaler Film“ 2026. 


Ab 20. November:

DAS GEHEIMNIS VON VELÁZQUEZ

Édouard Manet pries ihn als „Maler aller Maler“, Salvador Dalí nannte ihn den „Ruhm Spaniens“ und Pablo Picasso widmete seinem „großen Idol“ eine eigene Gemäldereihe – aber wer war Diego Velázquez (1599-1660) wirklich? 

Mit „Die Hoffräulein“ schuf der Hofmaler des spanischen Königs eines der einflussreichsten Gemälde aller Zeiten, malte Porträts der royalen Familie, des Papstes, aber auch des einfachen Volkes und hinterließ ein über 200 Gemälde umfassendes Lebenswerk. Trotz dieser Prominenz bleibt Vieles um Velázquez bis heute nebulös. 

Woher stammt seine unerreichte Beherrschung von Licht und Schatten, die seinen barocken Porträts subtile Töne und eine lebendige Atmosphäre gibt, und die erst ein Jahrhundert später im Impressionismus salonfähig wurde? Wie verlieh er seinen Porträts diesen beispiellosen Realismus?

DAS GEHEIMNIS VON VELÁZQUEZ spürt den Echos eines genialen Malers nach, die in unzähligen Werken weltberühmter Künstler widerhallen und bis heute Rätsel aufgeben. Eine einzigartige Kinoreise durch 400 Jahre lebendiger Kunstgeschichte.

In Kooperation mit dem Freundeskreis Bildender Künstler in Braunschweig e.V. 


EUROPEAN ARTHOUSE CINEMA DAY 2025:

DER FREMDE / L'ÉTRANGER

So, 23.11., 16:30 in franz. OmU

Der neue Film von François Ozon.

Meursault, ein stiller, unauffälliger Angestellter Anfang dreißig, nimmt ohne sichtbare Gefühlsregung an der Beerdigung seiner Mutter teil. Am nächsten Tag beginnt er eine Affäre mit seiner früheren Kollegin Marie und kehrt in seinen gewohnten Alltag zurück. Dieser wird jedoch bald durch seinen Nachbarn Raymond gestört, der Meursault in seine zwielichtigen Machenschaften hineinzieht – bis es an einem glühend heißen Tag am Strand zu einem schicksalhaften Ereignis kommt.

Mit seiner meisterlichen Neuinterpretation von Albert Camus’ gleichnamigen Literaturklassiker gelingt François Ozon ein virtuoses Werk von zeitloser Relevanz. In betörenden Schwarzweißbildern erzählt und getragen von einem erlesenen Ensemble um Benjamin Voisin, Rebecca Marder und Pierre Lottin, markiert der Film einen künstlerischen Höhepunkt in Ozons vielschichtigem Œuvre. DER FREMDE feierte seine umjubelte Weltpremiere im Wettbewerb der 82. Internationalen Filmfestspiele von Venedig.


EXTRA:

PLAYTIME - TATIS HERRLICHE ZEITEN
Mit Lesung

Mo., 24.11., 19:00

Zu Gast: Autor David Bellos, der über sein Buch “Jacques Tati. Sein Leben und seine Kunst”, den Film PLAYTIME und über Jacques Tati sprechen wird, den die gigantische Produktion ruinierte.

Im Anschluss zeigen wir den Klassiker PLAYTIME - TATIS HERRLICHE ZEITEN in restaurierter Fassung.

Monsieur Hulot schlendert verträumt durch das futuristische Paris und wird Zeuge der Monotonie und der Regeln der Moderne. 

Er ist auf der Suche nach einem Monsieur Giffard, aber durch eine Vielzahl von Missgeschicken verpassen sie sich immer wieder. Monsieur Hulot sucht ihn an den verschiedensten Orten und durchquert dabei einen Flughafen, ein Bürogebäude, eine Wohnung und ein Restaurant. Jede Station erscheint ihm steril und einheitlich; aus Beton, Glas und Stahl.

"Jacques Tatis aufwendig in Szene gesetzte Satire auf die Hektik und Vermassung des modernen Menschen in der Großstadt, auf seinen Kampf mit den Auswüchsen einer bis zur Gesichtslosigkeit normierten Zivilisation und den Tücken des Objektes. 

Wie ein roter Faden leitet Tatis Kunstfigur "Monsieur Hulot" durch das generalstabsmäßig gestylte Haus seiner Schwester und ein gläsernes Büro- und Ausstellungsgebäude, das von amerikanischen Touristen besichtigt wird, bis es in einem kaum fertiggestellten Nobelrestaurant zu einer unerwartet fröhlichen Feier kommt. 

Ein von melancholischer Herzlichkeit geprägtes Welttheater, organisiert wie ein filmisches Ballett, das keiner Geschichte bedarf, sondern nur Bewegungen und Begegnungen als Initialzündung braucht. Ein bisweilen etwas betulicher, stets aber intelligent unterhaltender Spaß von hohem ästhetischem Reiz." (filmdienst.de)


Ab 27. November: 

ANEMONE

Auf der Suche nach seinem als Einsiedler lebenden Bruder Ray (Daniel Day-Lewis) bricht Jem Stoker (Sean Bean) zu einer Reise in die nordenglischen Wälder auf. Rays traumatische Vergangenheit bei der Irisch-Republikanischen Armee und das dadurch beeinflusste Leben von Jem, der sich um Rays Ehefrau Nessa und ihren Sohne Brian kümmert, gilt es nun aufzuarbeiten.

Mit dem Film gab Ronan Day-Lewis sein Regiedebüt. Dafür kehrt seine berühmter Vater Daniel Day-Lewis aus dem Schauspiel-Ruhestand zurück, den er 2017 nach DER SEIDENE FADEN verkündet hatte. Das Vater-Sohn-Duo verfasste gemeinsam das Drehbuch.


DOK am Montag:

MANCHE MÖGEN'S FALSCH

Mo, 1.12., 19:00

Was ist echt? Was ist falsch? Und wer entscheidet, was ein ORIGINAL ist?

In der Fälscherstadt Dafen malen tausende Künstler Tag und Nacht die Meisterwerke von van Gogh, Monet und Rembrandt – Millionen Bilder jedes Jahr, die rund um die Welt verkauft werden. Stanislaw Mucha wirft einen humorvollen und scharfen Blick auf Originale, Kopien und den Wert der Kunst – ein faszinierender Dokumentarfilm über Kreativität im Zeitalter der unbegrenzten Reproduktion.

In der südchinesischen Fälscherstadt Dafen entstehen täglich Millionen Meisterwerke: Tausende Maler kopieren die Ikonen der  Kunstgeschichte – von van Gogh bis Monet – während Familien mitten unter den Bildern leben, schlafen und träumen. Ein Richter für 30 Euro, ein kleiner van Gogh für 45, Monets Seerosen für 120, Rembrandts Selbstporträts für 150 – sogar das Lächeln der Mona Lisa ist zu haben. Jährlich verlassen über 10 Millionen Bilder die Ateliers – in Großbestellungen nach Europa und Amerika.

Doch wer sind die Menschen, die diese kunstvollen Kopien erschaffen? Einzigartig und humorvoll erzählt von Stanislaw Mucha ("Die Mitte", “Absolut Warhola” etc.).

In Kooperation mit dem Freundeskreis Bildender Künstler in Braunschweig e.V. 


Ab 4. Dezember:

SENTIMENTAL VALUE

Die beiden Schwestern Nora und Agnes haben sich für völlig verschiedene Lebensentwürfe entschieden: Während Nora ihre Schauspielkarriere stets an erste Stelle gesetzt hat, wählte die jüngere Agnes ein Leben mit festem Beruf und Familie. 

Nach dem Tod der Mutter treffen die beiden Schwestern nach Jahren der Funkstille ihren Vater wieder. Der charismatische Gustav, einst ein gefeierter Regisseur, bietet Nora die Hauptrolle in seinem nächsten Film an – einem autobiografisch inspirierten Drehbuch.

Joachim Triers sechster Film (nach THELMA, DER SCHLIMMSTE MENSCH DER WELT u.a.) ist eine intime und bewegende Auseinandersetzung mit Familie, Erinnerungen und der versöhnenden Kraft der Kunst. Mit Renate Reinsve, Stellan Skarsgård, Inga Ibsdotter Lilleaas und Elle Fanning.

Sie machen es mit den Mitteln des zärtlichsten Bergman-Films, den Bergman nie gemacht hat, lassen die Figuren mit ihren Handlungen und Blicken sagen, wozu sie verbal niemals möglich wären. Und führen das Publikum auf eine Reise, die das Familienhaus nie allzu weit verlässt, aber sich doch so anfühlt, als sei man mitgenommen worden in eine andere Galaxie und wieder zurück.” (Spot Media & Film)

Großer Preis der Jury, Cannes 2025.

Offizieller norwegischer Oscar-Beitrag für 2026.


DOK am Montag:

PING PONG PARADISE

Mo, 8.12., 19:00

„It is the strongest team in history.“ Der neugegründete TTC Neu-Ulm hat ein Dream-Team am Start. Nachdem die erstverpflichteten, russischen Spieler aufgrund der politischen Lage gesperrt sind, stellt Vereinschef Florian Ebner eine internationale, aufsehenerregende All-Stars-Mannschaft um Dimitrij Ovtcharov zusammen. 

Coach ist der frühere Profi Dmitrij Mazunov, der mit großer Hingabe fördert und fordert. Ausgestattet mit einer Wildcard startet das Team sofort in Bundesliga und Champions League durch. Doch dann beenden Heimweh, Hybris und Sanktionen jäh den Höhenflug des Vereins. Atemberaubend wie ein Profi-Match, großartig fotografiert und montiert. Mehr als ein herausragender Sportfilm, ein nervenzehrender Ping Pong-Thriller der Spitzenklasse. 

(Text: Ysabel Fantou / Dok Fest München)

"Hier geht es um kleinste Details, um maximale Präzision. Und warum das so ist, wird bei den ersten Ballwechseln klar. Was für ein unvorstellbares Höllentempo! Das Auge der ‘Normalverbrauchers’ ist mit diesem Highspeed-Sport zu Beginn erstmal überfordert.

Da das menschliche Auge jedoch schnell dazulernt, kann man schon bald dem Weg der Bälle besser folgen und die faszinierenden Bilder genießen, die der Kameramann Felix Riedelsheimer eingefangen hat, und die von Anja Pohl dynamisch montiert wurden. Hier hat ‘Ping Pong Paradise’ seine stärksten Momente. 

Das ist vor allem den Neu-Ulmer Weltstars und der Tischtennis-Legende Timo Boll zu verdanken. Er spielt 22/23 für den Neu-Ulmer Erzrivalen Borussia Düsseldorf und sorgt mit für die spektakulärsten Ballwechsel des Films." (programmkino.de)


Ab 11. Dezember:

DER HELD VOM BAHNHOF FRIEDRICHSTRASSE

DER HELD VOM BAHNHOF FRIEDRICHSTRASSE erzählt die Geschichte vom kurz vor der Pleite stehenden Berliner Videothekenbesitzer Micha Hartung (Charly Hübner), der ungewollt zum gesamtdeutschen Helden wird: Als ihn zum 30. Jahrestag des Mauerfalls ein Journalist zum Drahtzieher der größten Massenflucht der DDR stilisiert, steht sein Leben plötzlich Kopf. Als Hochstapler wider Willen verstrickt sich Micha in einem Gestrüpp aus Halbwahrheiten und handfesten Lügen.

Und als das fragile Kartenhaus der Geschichte um ihn herum einzustürzen droht und sein Leben so richtig im Chaos versinkt, trifft er Paula (Christiane Paul). Dass eine erfolgreiche, kluge und witzige Frau wie sie sich für einen Mann wie ihn interessieren könnte, hätte Micha nicht für möglich gehalten. Doch die sich anbahnende Liebesgeschichte wird von der Lüge überschattet.

Eine herzenswarme Komödie über Geschichte als Mythos, die Tücken Deutscher Erinnerungskultur und das Leben als Spiel des Erinnerns, Vergessens und Erfindens. Ein vergnügliches Lehrstück über die Hierarchie der Geschichtsschreibung und ein Film über die Kraft des Geschichtenerzählens.


EXHIBITION ON SCREEN:

CARAVAGGIO

Mo, 15.12., 19:00

Geheimnisse, Intrigen, Schönheit, Leidenschaft, Mord. Diese spannende Biografie zeigt Caravaggio in ganz neuem Licht...

Nach fünf Jahren Produktionszeit ist dies der umfassendste Film, der je über einen der größten Künstler aller Zeiten gedreht wurde – Caravaggio. Wir sehen ein Meisterwerk nach dem anderen und hören den Künstler selbst, aufgenommen am Vorabend seines mysteriösen Todes. Dieser wunderschöne neue Film lässt uns Caravaggio so authentisch erleben wie nie zuvor.

Die mehrfach preisgekrönten Filmemacher Phil Grabsky und David Bickerstaff gehen den Geheimnissen in Caravaggios Leben nach und führen Hinweise zusammen, die in seine atemberaubende Malerei eingegangen sind. Die faszinierenden Selbstdarstellungen in seinen Werken – manchmal versteckt, manchmal ganz offen – geben uns einen einzigartigen Einblick in die Psyche und persönlichen Konflikte dieses Künstlers. 

Caravaggios Meisterwerke gehören in der Kunst zu denen mit dem höchsten Wiedererkennungswert. Niemand sonst schuf eine so charakteristische Kombination von dramatischem Licht, intensivem Naturalismus und kühnen, markanten Figuren. Seine unglaublichen Gemälde ziehen das Publikum seit Jahrhunderten in ihren Bann. 

Aber vieles im Leben dieses genialen Künstlers liegt noch im Dunkeln verborgen. Was verraten seine Meisterwerke über den Mann hinter dem Pinsel? Begleiten Sie uns auf der Suche nach Anhaltspunkten, die uns helfen, das Leben – und den Tod – dieses außergewöhnlichen Menschen besser zu verstehen.


CINEMATHEK:

HUNDREDS OF BEAVERS

Mi, 17.12., 19:00 in engl. OmU

19. Jahrhundert, im Mittleren Westen der USA: Der abenteuerlustige Jean Kayak versucht sein Glück als Pelzjäger. Mit raffinierten Fallen fängt er reihenweise bösartige Waschbären und mannshohe Biber. 

Als er sich in die Tochter eines Pelzhändlers verliebt, soll er einen ungewöhnlichen Brautpreis liefern: Biber. Am besten Hunderte! Zu dumm, dass die Biber cleverer sind als der unerfahrene Jäger…

DER Überraschungs-Hit des Jahres – jetzt schon Kult!

Der vielleicht beste Film des Jahres!programmkino.de

Die Gagdichte ist so hoch, dass sich Doping vermuten lässt.kino-zeit.de

Der verrückteste Film des Jahres!Moviepilot

In Kooperation mit daumenkino (HBK BS).


Ab 18. Dezember:

SORRY, BABY

Agnes, eine junge Literaturprofessorin in Neuengland, wird nach einem traumatischen Erlebnis aus der Bahn geworfen. Während ihr Umfeld zur Tagesordnung übergeht, kämpft sie mit dem Gefühl, festzustecken. In fünf Kapiteln und über mehrere Jahre hinweg begleitet der Film ihren Weg zurück zu sich selbst – getragen von scharfem Humor und der bedingungslosen Unterstützung ihrer besten Freundin.

In ruhigen Bildern und mit feinem Gespür für Zwischentöne erzählt SORRY, BABY von der Suche nach Orientierung, wenn das eigene Leben aus den Fugen gerät und von der unermesslichen Kraft von Freundschaft. Ein tröstlicher Film, der lange nachwirkt.

SORRY, BABY ist das kraftvolle Spielfilmdebüt von Eva Victor – eine kluge und zärtliche Geschichte über Heilung, Freundschaft und stille Selbstbehauptung. Produziert von Barry Jenkins, Adele Romanski und Mark Ceryak (MOONLIGHT, AFTERSUN) und vielfach ausgezeichnet (u.a. Waldo Salt Drehbuchpreis beim Sundance Film Festival 2025), markiert der Film den Auftakt einer neuen Stimme im zeitgenössischen US-Independent-Kino – mit feinem Gespür für leise Momente, scharfem Humor und voller erzählerischer Klarheit.


DOK am Montag:

UNTEN - IM ORTSVEREIN

Mo, 22.12., 19:00

Artikel 21 GG sagt „Die Parteien wirken an der politischen Willensbildung des Volkes mit“. Und das Orgastatut der SPD sagt mit § 8 „In dieser Gliederung vollzieht sich die politische Willensbildung der Partei von unten nach oben“.

Dieser eindeutigen Regelung folgen die Menschen in den Ortsvereinen. Sie mischen sich ein. Sie kleben Plakate und verbringen viel Freizeit, meist nach Feierabend, mit Kommunalpolitik ohne Lohn und Dank. Ganz im Gegenteil: An ihren Infoständen und im „Netz“ schlagen ihnen Undankbarkeit und wüste Unterstellungen entgegen.

Der Regisseur hat es so erlebt. Im Ortsverein – so glaubt man – trifft man Menschen, die wissen, wie man „etwas bewegt und anpackt“. Aber man sieht sich mit starren Ritualen, vorgebenen Meinungen, Geschäftsordnungen und Satzungen konfrontiert, mit Rednerlisten und Ladungsfristen. Gelbe Räume, totes Licht, Stühlerücken, Begrüßung und Verschiedenes. Das ganze System scheint so designt zu sein, dass es Kreativität tötet. Ein Filmstoff? Unbedingt!

Denn wer sich für eine Welt nach menschlichem Maß, für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen einsetzen will oder auch nur einen neuen Zebrastreifen: Die oder der muss den Weg gehen, den unser Grundgesetz vorgesehen hat. Wer sich vom ersten Eindruck im Ortsverein nicht abschrecken lässt, der oder dem erschließt sich nach und nach das Funktionieren unserer Gesellschaft.

Macht und Ohnmacht werden greifbar und angreifbar.


Ab 25. Dezember:

SONG SUNG BLUE

Inspiriert von wahren Begebenheiten: In SONG SUNG BLUE wagen zwei Musiker in ihrer Lebensmitte (Hugh Jackman und Kate Hudson), die noch immer vom großen Durchbruch träumen, einen mutigen Neuanfang. Sie gründen eine Neil-Diamond-Tribute-Band – und beweisen, dass es nie zu spät ist, die große Liebe zu finden und den eigenen Träumen zu folgen.

"Ein zeitgemäßer Film über Liebe und Widerstandsfähigkeit, Musik und Magie. Das Publikum wird das Kino verlassen und den Refrain von ‚Sweet Caroline‘ singen – so gut, so gut, so gut!“ (Bob Gazzale, American Film Institute)


EXTRA:

HURTIGRUTEN UND NORWEGEN
Ein Volker Wischnowski Film

Sa, 27.12., 11:30

Eine Fahrt mit einem Schiff der Hurtigruten entlang der norwegischen Küste gilt als die schönste Seereise der Welt. Der Filmemacher Volker Wischnowski hat die Tour bei schönstem Sommerwetter in Norwegen unternommen. Und die Landschaft und das Licht in faszinierenden Filmaufnahmen festgehalten. Entstanden ist eine Dokumentation über die Schifffahrtsroute, die nicht nur das Leben an Bord, sondern auch viele der angebotenen Ausflüge und weitere großartige norwegische Impressionen zeigt.

Der bildgewaltige Film besticht durch teils epische anmutende Sequenzen, Humor an den richtigen Stellen und den professionellen und authentischen Kommentar des Filmemachers.

Wischnowski wird seinen Film live kommentieren.


Ab 1. Januar 2026:

DER FREMDE

Der neue Film von François Ozon.

Meursault, ein stiller, unauffälliger Angestellter Anfang dreißig, nimmt ohne sichtbare Gefühlsregung an der Beerdigung seiner Mutter teil. Am nächsten Tag beginnt er eine Affäre mit seiner früheren Kollegin Marie und kehrt in seinen gewohnten Alltag zurück. Dieser wird jedoch bald durch seinen Nachbarn Raymond gestört, der Meursault in seine zwielichtigen Machenschaften hineinzieht – bis es an einem glühend heißen Tag am Strand zu einem schicksalhaften Ereignis kommt.

Mit seiner meisterlichen Neuinterpretation von Albert Camus’ gleichnamigen Literaturklassiker gelingt François Ozon ein virtuoses Werk von zeitloser Relevanz. In betörenden Schwarzweißbildern erzählt und getragen von einem erlesenen Ensemble um Benjamin Voisin, Rebecca Marder und Pierre Lottin, markiert der Film einen künstlerischen Höhepunkt in Ozons vielschichtigem Œuvre. DER FREMDE feierte seine umjubelte Weltpremiere im Wettbewerb der 82. Internationalen Filmfestspiele von Venedig.

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