Universum Newsletter | 20.11.2023

NEU: THE OLD OAK

tägl. 19:00 (außer Mo), 14:00, So 19:00 in engl. OmU

Der Pub THE OLD OAK in einem verfallenden nordenglischen Dorf ist ein Sammelpunkt für die frustrierte Gemeinschaft ehemaliger Minenarbeiter. Mit der Ankunft syrischer Flüchtlinge wird die Dorfgemeinschaft auf die Probe gestellt. Doch ausgerechnet THE OLD OAK gibt Hoffnung auf ein gutes Zusammenleben.

Der neue Film von Ken Loach ist ein bewegendes Drama über Verlust, Angst, aber auch Solidarität.


NEU:

NAPOLEON

tägl. 19:15 (Di in engl. OmU), 16:15

NAPOLEON ist ein spektakuläres Historien-Epos, das den wechselvollen Aufstieg und Fall des ikonischen französischen Kaisers Napoleon Bonaparte (Joaquin Phoenix) sowie dessen Beziehung zu Joséphine de Beauharnais (Vanessa Kirby) schildert.

Inszeniert von Meisterregisseur Ridley Scott.


DOK am Montag, 27.11., 19:00

SMOKE SAUNA SISTERHOOD

In einer Hütte tief im schneebedeckten estnischen Wald treffen sich Frauen aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten zum gemeinsamen Saunieren.

Im schützenden Dunkel der dampferfüllten Sauna sprechen sie über Tabus: erste Liebschaften, sexuelle Übergriffe und unerträgliche Geburtsschmerzen. Dieses transformative Ritual begleitet Filmemacherin Anna Hints in ihrem intimen, fast mystischen Dokumentarfilm.

Feiern im Kinobistro "Abspann"

Sie möchten das Kinobistro "Abspann" für Ihre private Feier mieten? Ob Geburtstage, Weihnachtsfeiern, Empfänge oder ähnliche Veranstaltungen - unser gemütliches Kinobistro bietet Ihnen Platz für bis zu 50 Personen. Individuelles Catering (z.B. selbstgemachte Quiches, Kuchen, Salate, Antipasti) und Filme liefern wir auf Wunsch gern dazu.

Eine beliebte Kombination für eine Feierlichkeit: Kinosaal mieten für einen Wunschfilm + Sektempfang + Catering im "Abspann".

Richten Sie Ihre Anfrage gern an:

Michael Werner: abspann@universum-filmtheater.de

Unser Programm vom 23.11.-29.11.2023

NEU:

THE OLD OAK

tägl. 19:00 (außer Mo), 14:00, So 19:00 in engl. OmU

Regie: Ken Loach, UK 2023, 113 Min., FSK 12. Mit Dave Turner, Ebla Mari, Claire Rodgerson | Bundesstart

Das THE OLD OAK ist ein besonderer Ort: Die letzte Bastion gegen den seit 30 Jahren fortschreitenden Verfall eines einst florierenden Grubendorfes im Nordosten Englands und Sammelpunkt der sich von Politik und Regierung verraten fühlenden Gemeinschaft ehemaliger Minenarbeiter.

Wirt TJ Ballantyne (Dave Turner) kann den Pub gerade so am Laufen, sich selbst dabei aber kaum über Wasser halten. Nicht einfacher wird die Lage durch die kritisch beäugte Ankunft syrischer Flüchtlinge, die in den zahlreichen leerstehenden Häusern des Dorfes untergebracht werden. Trotz der vielen Anfeindungen entwickelt sich zwischen der jungen Syrerin Yara (Ebla Mari) und dem Kneipenbesitzer eine Art Freundschaft. Gemeinsam versuchen sie, das THE OLD OAK als Treffpunkt für beide Gemeinschaften zu etablieren.

Der neue Film eines der bedeutendsten Regisseure unserer Zeit, Ken Loach, ein bewegendes Drama über Verlust, Angst, aber auch Solidarität, feierte dieses Jahr in Cannes seine umjubelte Premiere.


NEU:

NAPOLEON

tägl. 19:15 (Di in engl. OmU), 16:15

Regie: Ridley Scott, UK/US 2023, 157 Min., FSK 12. Mit Joaquin Phoenix, Vanessa Kirby u.a. | Bundesstart

NAPOLEON ist ein spektakuläres Historien-Epos, das den wechselvollen Aufstieg und Fall des ikonischen französischen Kaisers Napoleon Bonaparte, gespielt vom Oscar®-Preisträger Joaquin Phoenix, schildert.

Vor der atemberaubenden Kulisse dieser Großproduktion und vom legendären Regisseur Ridley Scott inszeniert, zeigt der Film Bonapartes unerbittlichen Weg zur Macht – durch das Prisma seiner süchtig machenden, unbeständigen Beziehung zu seiner einzigen, wahren Liebe Joséphine.

Präsentiert werden dabei Bonapartes visionäre militärische und politische Taktiken in einigen der dynamischsten Schlachtszenen, die je gefilmt worden sind.


DOK am Montag:

SMOKE SAUNA SISTERHOOD

Mo, 27.11., 19:00

Regie: Anna Hints, EE/FR/IS 2023, 89 Min., FSK 12

In einer Hütte tief im schneebedeckten Wald treffen sich Frauen aller Altersgruppen und Gesellschaftsschichten zum gemeinsamen Saunieren.

Mit den Hüllen fallen Tabus. Sanfte Stimmen flüstern unausgesprochene Ängste und leidvolle Erkenntnisse in das schützende Dunkel der dampferfüllten Sauna. Aufgefangen vom leisen Zuhören ihrer Gefährtinnen berichten die Frauen von ersten Liebschaften, aber auch von sexuellen Übergriffen und unerträglichen Geburtsschmerzen. Dieses transformative Ritual begleitet Filmemacherin Anna Hints in SMOKE SAUNA SISTERHOOD.

Der in seiner Intimität fast mystische Dokumentarfilm zeigt Frauen nicht, wie sie sind, sondern in ihrem Werden, erzählt von jenen Veränderungen, die sich in das Leben und den Körper einer Frau einschreiben. Dank tiefer Empathie und Menschlichkeit gelingt ein ungeschönter und dennoch immer extrem fokussierter Blick ins Innere der Rauchsaunen – einer Tradition, die von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt wurde.

Mit authentischer Stimme verwebt der Film weibliche Schmerz- und Lebenserfahrung mit einer Schutzschicht aus Materialien der Natur: Holz, Hitze und Birkenzweige sind die Koordinaten in diesem archaisch-zauberhaften Film, der genießerisch dabei zuschaut, wie Gemeinschaft entstehen kann, solange nur ein gemeinsamer Raum zur Verfügung steht.

SMOKE SAUNA SISTERHOOD erinnert in seiner Optik an klassische Vermeer- oder Rembrandt-Gemälde und macht die heilende Wirkung femininer Solidarität spürbar. Auf dem Sundance Film Festival wurde Anna Hints mit dem Preis für die Beste Regie in der Reihe „World Cinema Documentary“ ausgezeichnet.


VERMEER - REISE INS LICHT

tägl. 14:30

Regie: Suzanne Rae, NL 2023, 79 Min., FSK 0, Dokumentarfilm | 2. Woche

Als Gregor Weber als kleiner Junge zum ersten Mal ein Gemälde des niederländischen Barock-Malers Johannes Vermeer sieht, lässt ihn der Anblick die Besinnung verlieren. Ein Moment, der sein ganzes Leben bestimmte. Heute zählt Gregor Weber zu den bedeutendsten Vermeer-Experten und Kunsthistorikern der Welt.

Im 17. Jahrhundert schuf Vermeer ganze Universen in einer schmalen Raumecke, seine Meisterschaft stellt die Kunstgeschichte bis heute vor ungelöste Rätsel. Perspektive, Komposition, der farbige Schatten: Vermeer ist bekannt für die Magie des konturlosen Zeichnens. Er schuf das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ oder die „Straße in Delft“.

Kurz vor seiner Pensionierung steht Gregor Weber vor seiner wichtigsten Aufgabe: die größte Vermeer-Ausstellung aller Zeiten soll er für das renommierte Amsterdamer Rijksmuseum kuratieren. Doch Vermeers Gemälde sind heute über den gesamten Globus verstreut. Raes dokumentiert das zähe Verhandeln um Leihgaben aus New York, Washington oder Braunschweig ("Das Mädchen mit dem Weinglas"). Und kurz vor der Eröffnung behaupten amerikanische Wissenschaftler, dass eines der zentralen Bilder überhaupt nicht von Vermeer stamme.

Suzanne Raes Dokumentarfilm ist ein Faszinosum: gebannt wie von einen Krimi verfolgt man die Entstehung einer Ausstellung, versinkt wie ihre Protagonisten in der Anschauung reiner Schönheit.

VERMEER – REISE INS LICHT lässt uns eintauchen in eine Welt der Bilder, die voller Geschichte, voller Wirklichkeit stecken. So gelingt dem Film ein heute selten gewordenes Geschenk: einen Moment der Zeit, der uns mit einer längst rätselhaft gewordenen Vergangenheit verbindet.


EXTRA:

HEAVEN CAN WAIT – WIR LEBEN JETZT

So 11:00

Regie: Sven Halfar, DE 2023, 103 Min., FSK 0, Dokumentarfilm | 2. Woche

In HEAVEN CAN WAIT – WIR LEBEN JETZT entdecken wir das Herz des Hamburger Chores, in dem alle Mitglieder mindestens 70 Jahre alt sind und das unbeschreibliche Gefühl der Freiheit erfahren, das nur das Singen bieten kann. „Wenn ich singe, dann fühle ich mich frei“ – diese Emotion durchdringt den Film, während wir sechs Chormitglieder auf ihrer mutigen Reise beobachten, die sich trauen, sich im hohen Alter vor ein Publikum zu stellen und ein Stück ihrer Seele preiszugeben.

Die Herausforderung, sich zu öffnen und mit ihrem Gesang zu berühren, ist groß, denn diese „Kriegsgeneration“ hat nie gelernt, über ihre Gefühle zu sprechen. Chorleiter Jan-Christof Scheibe kämpft ebenfalls mit seinen eigenen Grenzen, wenn er moderne Hits wie „Emanuela“ von Fettes Brot auswählt, die eine innere Haltung erfordern, um auf der Bühne zu überzeugen.

Inmitten von Höhen und Tiefen entwickelt sich der Chor zu einer zweiten Familie und einem Seelenrefugium für seine Mitglieder. Gemeinsam schaffen sie es, sich zu öffnen und das Publikum in ihren Bann zu ziehen, während sie durch ihre Musik ihre inneren Barrieren überwinden und echte Emotionen zum Ausdruck bringen.


KRÄHEN - DIE NATUR BEOBACHTET UNS

So 11:15

Regie: Martin Schilt, CH 2023, 90 Min., FSK 0, Dokumentarfilm | 2. Woche

Rabenvögel sind die einzigen Tiere, die uns Menschen seit Tausenden von Jahren beobachten und studieren und die Fähigkeit haben, dieses Wissen an ihre Nachkommen weiterzugeben. Kein Tier weiß mehr über uns zu berichten als Raben und Krähen. Sie sind unsere schwarzen Chronisten.

Krähen und Raben begleiten und beobachten uns seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte. Sie haben unsere ersten Schritte im aufrechten Gang gesehen und unsere ersten artikulierten Laute gehört. Sie haben mit uns neue Kontinente erobert und all unsere Kriege und Schlachten erlebt. Sie feiern mit uns Hochzeiten, ernähren sich von den Überresten romantischer Picknicks und wilder Partys und machen sich auf den Müllhalden der Megacities oder als Begleiter der Müllabfuhr über unseren Abfall her.

Krähen und Raben folgen uns, weil wir die besten Jäger, die grausamsten Krieger, die größten Ausbeuter, die verschwenderischsten Konsumenten sind. In unserer Nähe gibt es immer genug zu fressen. Fast überall, wo Menschen leben, gibt es auch Rabenvögel.

In Kooperation mit NABU Bezirksgruppe Braunschweig.


ANATOMIE EINES FALLS

tägl. 21:15 (Mo in franz. OmU), 16:10

Regie: Justin Triet, FR 2023, 150 Min., FSK 12. Mit Sandra Hüller, Swann Arlaud, Milo Machado Graner u.a. | 4. Woche

Sandra, eine deutsche Schriftstellerin, ihr französischer Ehemann Samuel und ihr Sohn Daniel leben in einem kleinen Ort in den französischen Alpen. An einem strahlenden Tag wird Samuel am Fuße ihres Chalets tot im Schnee gefunden.

War es Mord? Selbstmord? Oder doch nur ein tragischer Unfall? Der Polizei erscheint Samuels plötzlicher Tod verdächtig, und Sandra wird zur Hauptverdächtigen. Es folgt ein aufreibender Indizienprozess, der nach und nach nicht nur die Umstände von Samuels Tod, sondern auch Sandras und Samuels lebhafte Beziehung im Detail seziert.

Beim diesjährigen Festival von Cannes wurde Regisseurin Justin Triet – als dritte Frau in der Geschichte des Festivals – für ANATOMIE EINES FALLS mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Im Ringen um die Frage, was wirklich geschah, entspinnt Triet auf raffinierte Weise ein packendes Beziehungsdrama, das die Widersprüche im Privaten der harten Realität des Justizsystems gegenüberstellt.

Sandra Hüller glänzt erneut mit ihrem außergewöhnlichen und höchst nuancierten Spiel und wurde in Cannes von der deutschen und internationalen Presse gefeiert.

Vorschau

Ab 30. November:

AUF DEM WEG

Nach einer wilden Partynacht stürzt der Schriftsteller und Abenteurer Pierre (Jean Dujardin) betrunken von einem Balkon und verletzt sich dabei schwer. Kaum aus dem Koma erwacht, beschließt er, gegen den Rat seiner Ärzte und Familie, Frankreich zu Fuß zu durchqueren.

Pierres Reise beginnt im Süden in der Provence. Durch unberührte Natur und auf verborgenen Pfaden wandert er 1.300 km bis an die Küste der Normandie. Auf dem langen Weg macht er Zufallsbekanntschaften, wandert einen Teil des Weges mit seinem besten Freund Arnaud (Jonathan Zaccaï) oder seiner jüngeren Schwester Céline (Izïa Higelin).

Schritt für Schritt findet er durch die Auseinandersetzung mit der Natur, seinem Körper und seinen Begegnungen den Weg zu sich selbst.

Oscarpreisträger Jean Dujardin (THE ARTIST, INTRIGE) erfindet sich in der Rolle eines verwöhnten Schriftstellers neu. Frei nach der Lebensgeschichte und dem darauf basierenden Bestseller „Auf versunkenen Wegen“ des französischen Autors Sylvain Tesson ("Der Schneeleopard", "Weiß"), besticht er als komplexer Charakterdarsteller vor den majestätischen Landschaften Frankreichs.


DOK am Montag:

TASTENARBEITER - ALEXANDER VON SCHLIPPENBACH

Mo, 4.12., 19:00

Er ist einer der Urväter des europäischen Free Jazz: Seit Jahrzehnten geht Alexander von Schlippenbach seinen eigenen Weg, spielt Klavier, komponiert, leitet Bands. TASTENARBEITER - ALEXANDER VON SCHLIPPENBACH zeichnet nun ein sehr persönliches Porträt, zeigt biografische Brüche, aber auch Aufbrüche. Er rekonstruiert Schlippenbachs Weg ins Musikerkollektiv der heute legendären „Free Music Production“ (FMP), für die der Free Jazz Entgrenzung bedeutete – nicht nur vom musikalischen, sondern auch vom politischen Establishment.

Free Jazz, so macht der Film deutlich, galt für viele als musikalische Umsetzung der 68er-Bewegung. Ein klingendes Demokratiemodell, in der alle Stimmen gleichberechtigt nebeneinanderstehen – ein Prinzip, das Schlippenbach mit seinem Globe Unity Orchestra auf die Spitze trieb, auch wenn er sich stets als Musiker und keineswegs als politischen Aktivisten gesehen hat.

Im Film trifft der Pianist alte Weggefährten wie den Trompeter Manfred Schoof. In Dresden jammt Schlippenbach mit dem Perkussionisten Günter „Baby“ Sommer und spricht mit ihm über die gemeinsamen Konzerte in der DDR, wo die Free-Jazz-Musiker:innen wie Popstars gefeiert wurden. Die Kamera begleitet Alexander von Schlippenbach auch nach Hause, wo er mit seiner Frau, der Jazzpianistin Aki Takase, eine außergewöhnliche Lebens- und Arbeitspartnerschaft lebt.

Ein Einblick, der einmal mehr zeigt, dass Free Jazz vor allem eins ist: ein unbedingter Ausdruck von Radikalität, Individualität und Freiheit. Aus diesem Geist heraus bleibt Musik für Schlippenbach Haltung und Statement – und zwar bis heute.

Hier geht's zum Gespräch mit Alexander von Schlippenbach auf rbbKultur.

In Kooperation mit der Initiative Jazz Braunschweig e.V.


Ab 7. Dezember:

WIE WILDE TIERE

Antoine und Olga haben den Neuanfang gewagt. Das Ehepaar kehrte Frankreich den Rücken zu und fand in einer kleinen Gemeinde im Landesinneren Galiziens eine neue Heimat. Dort arbeiten sie hart, bestellen ihr Fleckchen Land und leben von dem, was sie erwirtschaften.

Doch so sehr sich Antoine und Olga auch bemühen - die Einheimischen begegnen ihnen meist mit Argwohn und Ablehnung: Zu tief ist der Graben zwischen den ortsansässigen Bauern, die dem Kreislauf von schwerer Arbeit und Perspektivlosigkeit entkommen wollen, und den beiden Aussteigern, die sich für ein Leben im Einklang mit der Natur einsetzen.

Als Antoine das Vorhaben ihrer Nachbarn unterwandert, Land für den Bau von Windrädern zu verkaufen, verwandelt sich der schwelende Konflikt in unverhohlene Feindseligkeit. Während sich die Männer in einer zunehmend eskalierenden Spirale der Angst und Gewalt verlieren, ist es schließlich Olga, die mit tiefer Entschlossenheit einsam und stoisch ihren schweren Weg geht, um für Gerechtigkeit zu sorgen.

„Brilliant geschrieben und fantastisch gespielt“ (FINANCIAL TIMES)

„Ein herausragender psychologischer Thriller.“ (SCREEN INTERNATIONAL)

Goya Awards, 2023: Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Bester Nebendarsteller, Bestes Screenplay, Beste Musik ff.

Cèsar Awards, 2023: Best Foreign Film.


DOK am Montag:

TEARING WALLS DOWN

Mo, 11.12., 19:00

Oppositionelle Politiker:innen in der Türkei, die gegen die Politik der Gewalt und Repression ankämpfen, werden von der antidemokratischen Regierung seit Jahren abgesetzt, verfolgt oder eingesperrt.

Die Dokumentation behandelt exemplarisch vier Schicksale. Aysel Tuğluk, Figen Yüksekdağ und Gülten Kışanak sind demokratisch gewählte HDP Politiker:innen, die im Zuge der Repressionswelle, nach dem Friedensprozess 2016, inhaftiert wurden. Sibel Yiğitalp konnte ins Exil und setzt sich bis heute für ihre Freilassung ein.

Die Dokumentation vermittelt eindrücklich, unter welchem Druck und Repression die Opposition in der Türkei steht und dennoch nicht aufgibt.


CINEMATHEK:

RETURN TO DUST

Mi, 13.12., 18:45 in OmU

Eine bewegende Liebesgeschichte: Ma und Guiying leben auf dem Land und führen ein isoliertes und eher beschwerliches Leben: Der schweigsame Bauer Ma ist das letzte unverheiratete Mitglied seiner Familie; Guiying ist körperlich fragil, unfruchtbar und über das im ländlichen China übliche Heiratsalter weit hinaus. In der zwischen ihnen von den Familien arrangierten Ehe treffen sie als zwei Fremde aufeinander, die Vereinzelung und Demütigungen gewohnt sind.

Die Heirat könnte alles nur noch verschlimmern, doch für Ma und Guiying wird sie im bewegenden und grossartig fotografierten Spielfilm RETURN TO DUST des jungen Regisseurs Li Ruijun zur Chance. Sie entdecken ihre gemeinsame Bestimmung. Sie lernen, Nähe zuzulassen, sich auszusprechen, füreinander zu sorgen und zu lächeln – trotz der harten Feldarbeit, mit der sie ihren Lebensunterhalt bestreiten, und trotz der Herausforderungen, die sie gemeinsam bewältigen müssen.

Regisseur Li Ruijun kennt das Leben in der Region und weiss sehr genau, wovon er erzählt. Für die Dreharbeiten ist er in sein eigenes Heimatdorf Gaotai in die nordwestchinesische Provinz Gansu nahe der Wüste Gobi zurückgekehrt, feiert die Schönheiten der Natur und thematisiert Zwangsverstädterung und Entwurzelung. Doch vor allem geht es ihm darum, wie seine arglosen und verletzlichen Figuren die Welt sehen. Ihnen gelten seine Liebe und sein Vertrauen.

Ein visuell beeindruckender und zutiefst menschlicher Film, der geprägt ist von unaufdringlicher Zärtlichkeit und der sanften Entdeckung von Liebe.

In Kooperation mit daumenkino (HBK Braunschweig).


Ab 14. Dezember:

MUNCH

Maler, Exzentriker, Genie: Edvard Munch, Begründer des Expressionismus, ist einer der bedeutendsten Künstler der Moderne. Sein „Der Schrei“ gehört zu den wichtigsten (und teuersten!) Gemälden des 20. Jahrhunderts. Aber wer war Edvard Munch?

In vier Episoden entfaltet MUNCH die einzigartige Biografie eines getriebenen Geistes. Vom aufstrebenden Künstler im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis zum eigenwilligen Greis, der sein Lebenswerk im besetzten Norwegen vor den Nazis schützt. Munchs Leben ist verwoben mit der europäischen Geschichte, geprägt von riesigem Erfolg und katastrophalem Scheitern, euphorischer Ekstase und selbstzerstörerischem Exzess.

MUNCH ist das vielschichtige Porträt eines unergründlichen Künstlers. Zwischen Schwarz-Weiß-Ästhetik und Gegenwartsvisionen entfaltet Regisseur Henrik Martin Dahlsbakken ein intensives Jahrhundert-Porträt, ein Leben als Tour de Force durch die Zeitebenen und Stilwelten und auf der Jagd nach jenem Echo, das dem weltberühmten „Schrei“ bis heute nachhallt.


DOK am Montag:

EXHIBITION ON SCREEN: KLIMT UND DER KUSS

Mo, 18.12., 19:00

"Der Kuss" von Gustav Klimt ist eines der bekanntesten und am häufigsten reproduzierten Bilder der Welt. Vermutlich hängt kein Gemälde in Posterform häufiger an den Wänden von Studentenwohnheimen – von Peking bis Boston.

Mit seinem geheimnisvollen Zauber, seiner Sinnlichkeit und seinen schillernden Farben hat das um 1908 in Wien gemalte Bild eines unbekannten, sich umarmenden Paares die Betrachter seit seiner Entstehung in seinen Bann gezogen. Aber was genau steckt hinter der Anziehungskraft dieses Gemäldes – und wer war der Künstler, der es geschaffen hat?

Eine eingehende Analyse des Kunstwerks, die sich mit allen Details – von echtem Gold, dekorativen Mustern und Symbolismus bis hin zu knisternder Erotik – befasst, führt uns in das faszinierende Wien der Jahrhundertwende, in den Kampf einer neuen Welt mit der alten Ordnung.

Ein kraftvoller, packender und leidenschaftlicher neuer Film vom Regisseur von FRIDA KAHLO und MARY CASSATT - PAINTING THE MODERN WOMEN.


Ab 21. Dezember:

PERFECT DAYS

Der neue Film von Wim Wenders.

Hirayama (Kōji Yakusho) reinigt öffentliche Toiletten in Tokio. Er scheint mit seinem einfachen, zurückgezogenen Leben vollauf zufrieden zu sein und widmet sich abseits seines äußerst strukturierten Alltags seiner Leidenschaft für Musik, die er von Audiokassetten hört, und für Literatur, die er allabendlich in gebrauchten Taschenbüchern liest. Durch eine Reihe unerwarteter Begegnungen kommt nach und nach eine Vergangenheit ans Licht, die er längst hinter sich gelassen hat.

Die im Film als Schauplatz dienenden Toiletten sind Teil eines Projekts, bei dem japanische Stararchitekten 17 öffentliche Toiletten im Tokioter Bezirk Shibuya gestaltet haben.

PERFECT DAYS ist eine tief berührende und poetische Betrachtung über die Schönheit der alltäglichen Welt und die Einzigartigkeit eines jeden Menschen.

"Wim Wenders bester Spielfilm seit drei Jahrzehnten." (Filmstarts)

Filmfestival Cannes 2023: Preis für den besten Hauptdarsteller.

Japanischer Kandidat für die Oscars 2024.



SOUND ON SCREEN SPECIAL:

JOAN BAEZ - I AM A NOISE

Do, 28.12., 19:00

JOAN BAEZ - I AM A NOISE ist ein außergewöhnliches Porträt der legendären Folksängerin und Aktivistin Joan Baez. Der Dokumentarfilm, weder ein konventionelles Biopic, noch ein traditioneller Konzertfilm, begleitet Joan auf ihrer letzten Tour und taucht ein in ihr beeindruckendes Archiv aus Privatvideos, Tagebüchern, Kunstwerken, Therapie- und Musikaufnahmen.

Im Laufe des Films zieht Baez schonungslos Bilanz und enthüllt auf bemerkenswerte Weise ihr Leben auf und abseits der Bühne: von ihren lebenslangen emotionalen Problemen, über ihr Engagement in der Bürgerrechtsbewegung mit Martin Luther King, bis hin zu der schmerzlichen Beziehung mit dem jungen Bob Dylan. Durch Joan Baez‘ radikalen Blick auf ihre eigene Legende wird dieser Film zu einer intimen Selbsterkundungsreise der ikonischen Künstlerin, die noch nie zuvor so viel über ihr Leben enthüllte.

Seine umjubelte Deutschlandpremiere feierte JOAN BAEZ - I AM A NOISE in Anwesenheit des Weltstars auf der diesjährigen BERLINALE.

In Kooperation mit dem Braunschweig International Film Festival und der Initiative Jazz Braunschweig.


Ab 28. Dezember:

BLACK FRIDAY FOR FUTURE

Den Planeten retten oder lieber sich selbst? Albert und Bruno sind bis zum Hals verschuldet und halten sich meist mit windigen Aktionen über Wasser. Eher durch Zufall und von Freibier angelockt, landen sie auf einer Versammlung junger Umweltaktivisten. Mit den Idealen der Protestierenden können sie zwar wenig anfangen, mit der engagierten Anführerin Kaktus dafür umso mehr.

Kurzerhand versuchen die beiden, den Tatendrang der Gruppe für ihre eigenen Ziele zu nutzen – und sei es nur, indem sie blockierte Autofahrer gegen Geld passieren lassen. Doch es dauert nicht lange und ihr falsches Spiel droht aufzufliegen.

Nach ihrem Kinohit ZIEMLICH BESTE FREUNDE inszenieren Olivier Nakache und Éric Toledano eine ebenso originelle wie warmherzige Komödie, in der Black-Friday-Rabattschlachten auf Fridays-for-Future-Ideale treffen. Erneut gelingt es dem französischen Regie-Duo mit einem hinreißenden Ensemble und viel Witz vermeintlich unvereinbare Gegensätze zu überwinden.

Mit Pio Marmaï, Jonathan Cohen und Noémie Merlant.


Ab 4. Januar 2024:

PRISCILLA

Drama über die Beziehung von Elvis Presley und Priscilla, die 14 Jahre alt war, als sie ihn kennenlernte. Basierend auf ihren Memoiren.

Von einem deutschen Armeestützpunkt zu seinem traumhaften Anwesen in Graceland: Durch Priscilla Presleys (Cailee Spaeny) Augen enthüllt Sofia Coppola die unsichtbare Seite des großen amerikanischen Mythos von Elvis’ (Jacob Elordi) und Priscillas langer Liebesbeziehung und ihrer turbulenten Ehe. (Quelle: mubi.com)

Der neue Film von Sofia Coppola ("Marie Antoinette", "The Virgin Suicides"). Bei den Filmfestspielen Venedig wurde Cailee Spaeny als beste weibliche Hauptdarstellerin ausgezeichnet.


Ab 11. Januar 2024:

ANIMALIA

In einer nahen Zukunft wird die Menschheit von einer rätselhaften Krankheit heimgesucht, die einige Menschen nach und nach in tierähnliche Kreaturen verwandelt. Beim Transfer in ein extra gebautes Zentrum, in welchem versucht werden soll, die genetischen Mutationen aufzuhalten, kommt es zu einem Unfall.

Angetrieben durch die Angst vor dem Andersartigen bricht offene Feindseligkeit in der örtlichen Gemeinde gegenüber den Kreaturen aus, die sich nach dem Ausbruch in die umliegende Wildnis zurückgezogen haben. Darunter auch die Mutter des 16-jährigen Émile (Paul Kircher), der sich zusammen mit seinem Vater François (Romain Duris) auf die verzweifelte Suche nach ihr begibt. Während François an der Vergangenheit festhält, bemerkt Émile erste Mutationen an seinem eigenen Körper…

Mit seinem neusten Fantasy-Film ANIMALIA feierte Regisseur Thomas Cailley eine vielbeachtete Weltpremiere als Eröffnungsfilm von Un Certain Regard bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen von Cannes.


DOK am Montag:

SONNTAGSKIND

Mo, 15.1., 19:00

Die Wiederentdeckung einer Jahrhundertautorin: Helga Schubert. Im zweiten Anlauf im Alter von 80 Jahren mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Literatin, Poetin, Chronistin.

Irgendwo im Nirgendwo zwischen Schwerin und Wismar lebt die 83-jährige Helga Schubert, pflegt ihren 95-jährigen kranken Ehemann, den ehemaligen Psychologieprofessor und Maler Johannes Helm und schreibt, wie in den vergangenen Jahrzehnten, jeden Tag an ihren Geschichten.

Von hier aus bricht sie, so oft es möglich ist, auf zu Lesungen, Vorträgen und Empfängen, denn seit dem Gewinn des Bachmannpreises im ersten Coronasommer 2020 ist sie wieder eine gefragte Person des öffentlichen Lebens.


CINEMATHEK:

UTAMA

Mi, 17.1., 18:45 in OmU

Im trockenen bolivianischen Hochland der Anden lebt ein älteres Quechua-Ehepaar. Mitten in einer Dürre erkrankt Virginio und verbringt seine letzten Tage im Wissen um seinen bevorstehenden Tod damit, seine Krankheit vor Sisa zu verbergen. Alles verändert sich durch die Ankunft des Enkels Clever, der mit Neuigkeiten zu Besuch kommt. Die drei stellen sich auf unterschiedliche Weise der Dürre, den Veränderungen und dem Sinn des Lebens.

Sie leben fern von dem, was man Erungenschaften der so genannten Zivilisation bezeichnet. Ihr Leben ist einfach und eng verbunden mit der Natur. Diese ist auf dem Altiplano himmelsnah und von betörender Schönheit, gleichzeitig auch karg. Jedes Stückchen Erde zählt und wird gepflegt. So gering ihr ökologischer Fussabdruck sein mag: Auch die Indigenen auf dem Altiplano sind betroffen von der globalen Verantwortungsarmut. Die Trockenheiten nehmen zu, die natürlichen Zyklen sind in Gefahr.

Zusammen mit seiner hervorragenden argentinischen Kamerafrau Barbara Alvarez zaubert der bolivianische Regisseur Alejandro Loayza Grisi eine Erzählung auf die Leinwand, die vom Verlust eines Lebensraums handelt und von einem Leben, das auch so schon entbehrungsreich ist. Eigentlich bleibt da kein Raum mehr für Abstriche.

"Wir waren berührt von diesem schönen Stück ethnografischen Kinos, das auf einer einfachen, aber universellen und sehr aufrichtigen Geschichte basiert", hat die Jury von Toulouse notiert, als sie Utama auszeichnete. Der Film liefert eine ebenso schlichte wie dringliche Botschaft: Es gibt nur eine Erde, und es gibt sie nur einmal. Wann begreifen das ihre Bewohnerinnen und Bewohner in den Zentren?

In Kooperation mit daumenkino (HBK Braunschweig).


Ab 18. Januar 2024:

POOR THINGS

Von Filmemacher Yorgos Lanthimos (THE LOBSTER, DOGTOOTH, THE FAVOURITE) und Produzentin Emma Stone kommt die phantastische Geschichte von Bella Baxter (Emma Stone), einer jungen Frau, die von dem ebenso brillanten wie unorthodoxen Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter (Willem Dafoe) von den Toten zurück ins Leben geholt wird.

Unter Baxters Anleitung und Schutz ist Bella begierig, zu lernen. Sie ist hungrig auf das Leben und die Lebenserfahrung, die ihr fehlt. Mit Duncan Wedderburn (Mark Ruffalo), einem raffinierten und verrufenen Anwalt, bricht sie zu einem rasanten Abenteuer über die Kontinente auf. Sie befreit sich immer mehr von den Zwängen und Vorurteilen ihrer Zeit und wächst zunehmend in ihrer Entschlossenheit, für Gleichheit und Freiheit einzutreten.

Gewann den "Goldenen Löwen" als Bester Film beim Filmfestival in Venedig 2023.


Ab 18. Januar:

THE PALACE

In den Schweizer Alpen, inmitten eines verschneiten Tals, steht ein imposantes Bauwerk mit märchenhafter Atmosphäre. Es ist das Palace Hotel, in dem sich jedes Jahr eine illustre Schar reicher, verwöhnter und lasterhafter Gäste einfindet, um den Jahreswechsel zu feiern.

Auch in der Silvesternacht des Jahres 1999 kommen sie aus aller Welt zusammen, um gemeinsam das Ende eines Jahrtausends einzuläuten. Doch die Party in der luxuriösen Residenz nimmt eine unerwartete Wendung.

Altmeister und Oscar®-Preisträger Roman Polanski lässt sein hochrangiges Ensemble von Mickey Rourke über Fanny Ardant, Oliver Masucci bis hin zu Milan Peschel und John Cleese in dieser turbulenten Komödie so manch eine Überraschung erleben.


DOK am Montag:

BECOMING GUILIA

Mo, 22.1., 19:00

Noch immer endet für viele Profitänzerinnen die Karriere mit einer Schwangerschaft – doch Ballettstar Giulia Tonnelli, 1. Solotänzerin am Opernhaus Zürich, will noch höher hinaus als zuvor.

Über drei Jahre gedreht, begleitet BECOMING GUILIA sie auf ihrem Weg aus dem Mutterschutz zurück auf die großen, hart umkämpften Bühnen des Balletts. Das Vereinbaren von Traumkarriere und Mutterschaft erfordert viel von Giulia: Es ist ein Balanceakt zwischen eigenen und fremden Erwartungen.

Regisseurin Laura Kaehr, selbst ehemalige Balletttänzerin, schafft ein intimes Portrait einer ambitionierten Frau, die gegen festgefahrene Rollenbilder ankämpft, um ihren eigenen Weg als Mutter zu gehen – inspirierend, weit über die Tanzwelt hinaus! 


Ab 25. Januar:

THE HOLDOVERS

Der neue Film von Alexander Payne (THE DESCENDANTS, SIDEWAYS).

Niemand mag den Lehrer Paul Hunham (Paul Giamatti) - weder seine Schüler, noch seine Kollegen, noch der Schulleiter, die alle seine Aufgeblasenheit und Starrheit nervtötend finden. Da er keine Familie hat und in den Weihnachtsferien 1970 nirgendwo hingehen kann, bleibt Paul in der Schule, um die Schüler zu beaufsichtigen, die nicht nach Hause fahren können.

Nach ein paar Tagen ist nur noch ein Schüler übrig, ein 15-Jähriger namens Angus (Dominic Sessa), ein guter Schüler, der wegen seines schlechten Benehmens immer von der Schule zu fliegen droht.

Zu Paul und Angus gesellt sich die Chefköchin Mary (Da'Vine Joy Randolph) - eine afroamerikanische Frau, die sich um die Söhne von Privilegierten kümmert und deren eigener Sohn kürzlich in Vietnam gefallen ist.

Diese drei sehr unterschiedlichen Schiffbrüchigen bilden eine unwahrscheinliche Weihnachtsfamilie, die während zwei sehr verschneiten Wochen in Neuengland komische Missgeschicke erlebt.

"Wie sich diese Drei annähern, das ist ein ganz zarter, liebevoller Dreiertanz, den [Regisseur] Payne und [Drehbuchautor] Hemingson punktgenau auch mit manchmal derben Gags aufmöbeln.

Es gibt keinen Fehltritt, keinen falschen Ton, keine Unstimmigkeit in diesem stillen Meisterwerk, das sich einreiht neben „Rushmore" und „School of Rock" in die großen amerikanischen Schulfilme der letzten 25 Jahre, aber doch immer noch mehr ist, ein feinfühliges Charakterporträt und ein liebevoller Aufruf zum zivilen Ungehorsam: Freiheit bedeutet halt auch hier, nichts mehr zu verlieren zu haben." (Thomas Schultze, Blickpunkt:Film)


Ab 1. Februar:

GREEN BORDER

Die 74-jährige polnische Regieveteranin Agnieszka Holland zeichnet in GREEN BORDER ein um Vielschichtigkeit bemühtes Bild der Zustände an der polnisch-belarussischen Grenze und geriet damit in den Fokus der PIS-Regierung, die den Film für ihre politischen Zwecke skandalisierte.

"Dreierlei Perspektiven bestimmen ihren Film: Da ist die Seite der Flüchtenden, die zuerst noch optimistisch mit dem Flugzeug in Belarussland ankommen, um dann unter zunehmend unmenschlichen Bedingungen nächtens über die Grenze nach Polen geschleust werden, von wo sie allzu gewaltbereite polnische Grenzsoldaten wieder zurück nach Belarussland drängen.

Das Hin und Her wird schnell zum Martyrium. In Parallelschnitt wechselt Holland zum Blickwinkel der polnischen Grenzsoldaten, denen eingebläut wird, dass die Flüchtenden »Waffen« seien, die vom belarussischen Präsidenten Lukaschenko in seinem Krieg gegen Westeuropa eingesetzt werden.

Zwischen diesen Extremen schaltet der Film die Perspektive der »Aktivisten«, die in partisanenhaften Aktionen versuchen, den im Wald gestrandeten Flüchtenden zu helfen. Zusammen ergeben diese drei Perspektiven einen Tanz der Verzweiflung und Ausweglosigkeit – der bei der Premiere viel Zustimmung und Applaus erntete." (Barbara Schweizerhof, epd-Film)

Spezial-Preis der Jury für Agnieszka Holland, Venedig Filmfestival 2023.


DOK am Montag:

JOHNNY & ME - EINE ZEITREISE MIT JOHN HEARTFIELD

Mo, 5.2., 19:00

Bertold Brecht nennt ihn einen der bedeutendsten europäischen Künstler. Rosa Luxemburg hat dem Kommunisten der ersten Stunde 1918 persönlich das Parteibuch übergeben. George Grosz und Kurt Tucholsky gehören zu seinen engsten Freunden und künstlerischen Weggefährten. Er selbst gibt sich aus Protest gegen die deutsche Kriegstreiberei einen englischen Namen. Für die Nazis wird der Vater der politischen Fotomontage John Heartfield jedoch schnell zu einem der gefährlichsten Staatsfeinde. Jahrelang ist er in Europa auf der Flucht, findet später auch in der sozialistischen DDR keine heile Heimat.

Die Grafikerin Stephanie, die von einer kreativen Schaffenskrise und Selbstzweifeln geplagt wird, ist fasziniert von John Heartfields Werk, das sie in einer Ausstellung entdeckt. Durch einen Zeittunnel landet sie in einem Atelier, wo der zur Trickfigur gewordene Künstler sie auf eine Reise durch sein bewegtes Leben mitnimmt. Es entwickelt sich zwischen den beiden Kollegen eine liebevolle Freundschaft. Und Stephanie nimmt wieder Schere und Papier in die Hand.


DOK am Montag:

DIE AUSSTATTUNG DER WELT

Mo, 12.2., 19:00

Sie spielen in jedem Film eine entscheidende Rolle, ohne sie wären die Reisen in verschiedene Epochen und Milieus nicht möglich, trotzdem werden sie selten bewusst wahrgenommen – die vielen großen und kleinen Dinge der Ausstattung. In das Universum dieser verborgenen Welten reist der Film DIE AUSSTATTUNG DER WELT von Robert Bramkamp und Susanne Weirich.

Sie erkunden die drei großen Funden im Studio Babelsberg, im delikatessen Requisiten Fundus Berlin und bei FTA Props in Hamburg, jeder für sich ist eine eigene Welt mit einer ganz eigenen Ordnung der jeweils bis zu 100.000 Dinge. Lampen, Tassen, Sofas, (Missions-)Spardosen, Fahnen, Spielzeugfische, Plastikblumen, Uhren und Ölgemälde entfalten ihre Vielseitigkeit, wenn sie in neue Ordnungen wechseln. Sie werden verpackt, neu sortiert, fotografiert, „digitalisiert“ und online gestellt als Beschreibung, Suchbegriff oder Foto. Wir hören die leidenschaftlichen Berichte der Fundus-Experten über die richtige Auswahl der Requisiten und sehen die Ausflüge der Dinge in die „ausgestattete Welt“ - sie wirken mit in Filmen von „Kolberg“ bis „Großstadtrevier“, „Welt am Draht“ bis „Prüfstand 7“, „Finsterworld“ bis „Sonnenallee“, aber auch in „Verbotene Liebe“.

Gleichzeitig geht der Film der postkolonialen Geschichte der Dinge nach – verkörpert durch die BiPOC-Aktivistin Thelma Buabeng, die in die Rolle einer Doktorandin der Postcolonial Studies schlüpft, die im Fundus jobbt. Sie entdeckt einen parallelen Ding-Alltag von afrikanischen Objekten – koloniale Originale, Airport Art, rätselhafte oder rassistische Gegenstände und schließlich das Portrait einer „African Woman Holding a Clock“, das im Verlauf des Films in der Jetztzeit ankommt.

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