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Dokumentarfilme

"Im Dokumentarfilm werden heute oft die spannendsten Geschichten erzählt. Die Themen und erzählerischen Formen sind so vielfältig wie das Leben selbst. Unsere Reihe DOKUMENTARFILME IM UNIVERSUM stellt eine Auswahl vor, mit der wir Sie für das Format begeistern wollen - nicht nur montags." (Volker Kufahl, Geschäftsführer Universum Filmtheater)



DOK am Montag:

EIN TRAUM VON REVOLUTION

Mo, 25.3., 19:00

Ein sehr persönlicher Dokumentarfilm über die sandinistische Revolution, die deutsche Nicaragua-Hilfe und die gegenwärtige Repression unter Daniel Ortega, von Regisseurin Petra Hoffmann, die selbst als Brigadistin vor Ort aktiv war.

Als vor knapp 45 Jahren die Revolution in Nicaragua siegt, beginnt die Welt zu träumen. Eine junge Generation übernimmt die Regierung in einem Land großer Utopien. Allein aus Westdeutschland kommen 15.000 „BrigadistInnen“ zum Wiederaufbau des ausgebluteten Landes: Liberale, Grüne, Gewerkschafter, Sozialdemokraten, Linke und Kirchenvertreter ernten Kaffee und Baumwolle, bauen Schulen, Kindergärten und Krankenstationen. Keine Bewegung hat so viele Menschen mobilisiert.

Was ist aus den Wünschen und Träumen der Revolutionäre und ihrer Unterstützer geworden?


DOK am Montag:

OPUS - RYUICHI SAKAMOTO

Mo, 1.4., 19:00

Am 28. März 2023 verstarb der legendäre Komponist Ryuichi Sakamoto nach seinem Kampf gegen den Krebs. In den Jahren vor seinem Tod konnte Sakamoto nicht mehr live auftreten. Einzelne Konzerte, ganz zu schweigen von ausgedehnten Welttourneen, waren zu anstrengend. Trotzdem nahm Sakamoto Ende 2022 all seine Energie zusammen, um die Welt mit einem letzten Auftritt zu verlassen: einem Konzertfilm, der nur ihn und sein Klavier zeigt.

Die von Sakamoto selbst kuratierten und in der von ihm gewählten Reihenfolge aufgeführten zwanzig Stücke des Films erzählen wortlos sein Leben durch seine Musik. Die Auswahl umspannt seine gesamte Karriere, von seiner Zeit als Popstar mit dem Yellow Magic Orchestra über seine großartigen Bertolucci-Filmmusiken bis hin zur Musik seines letzten, meditativen Albums, 12.

Intim gefilmt in einem Raum, den er gut kannte, umgeben von seinen vertrautesten Mitarbeitern, offenbart Sakamoto seine Seele durch seine Musik, wohl wissend, dass dies das letzte Mal sein könnte, dass er seine Kunst präsentieren kann.

Ryuichi Sakamoto | OPUS zelebriert das Leben eines Künstlers im wahrsten Sinne des Wortes und ist der endgültige Schwanengesang des geliebten Maestros. (Text: Filmfestspiele Venedig 2023)

Mit einer Einführung von Clemens Williges, Int. filmfest Braunschweig.


DOK am Montag:

SQUARING THE CIRCLE - THE STORY OF HIPGNOSIS

Mo, 8.4., 19:00

Es begann mit einem Knall: Als die britische Polizei 1964 eine illegale Party in der Underground-Szene von Cambridge gewaltsam beendet, sind die beiden Kunststudenten Aubrey „Po“ Powell und Storm Thorgerson die Einzigen, die nicht die Flucht ergreifen und den Beamten die Stirn bieten. Fortan ist das Duo unzertrennlich. Gemeinsam gründen sie das Grafik-Label „Hipgnosis“ und designen die ersten Cover für die noch unbekannten Rocker von Pink Floyd.

Mit avantgardistischem Stil und dem kompromisslosen Primat der Kunst vor dem Kommerz werden Po und Storm zu Lieblingen der Bands – und zum Schrecken der Musikstudios und -produzenten. Der Erfolg aber gibt ihnen Recht. Pink Floyd werden Weltstars, ihre Cover erlangen Kultstatus. Mit dem minimalistischen Prisma auf dem Album „The Dark Side of the Moon“ (1973) kreieren die beiden das wohl berühmteste Artwork der Rockgeschichte. Schnell klopfen die größten Stars der 70er an die Türen ihres heruntergekommenen Studios im Londoner Westend. Led Zeppelin, AC/DC, Genesis, Black Sabbath und sogar Paul McCartney.

Das gleißende Licht des Ruhms zeitigt jedoch auch die Schattenseiten des Erfolgs. Kreativer Starrsinn, Drogenexzesse und gekränkte Künstler-Egos sorgen für erste Spannungen. Als mit dem Beginn der 80er Jahre der Siegeszug der CD und des Musikfernsehens beginnt, scheint die Zeit der aufwendig gestalteten Schallplattenhüllen endgültig vorbei. Doch so leicht geben sich die wohl kreativsten Cover-Artists aller Zeiten nicht geschlagen.

Der gefeierte Fotograf und Filmemacher Anton Corbijn (THE AMERICAN) erweist mit seinem ersten Dokumentarfilm zwei geheimen Stars der Rockmusik die Ehre. Anhand brandneuer Interviews mit Hipgnosis-Mitbegründer Aubrey Powell sowie den Weggefährten Paul McCartney, Noel Gallagher, Peter Gabriel, Roger Waters und vielen weiteren Rockgrößen entsteht ein lebendiges, authentisches und einzigartiges Porträt zweier genialer Künstler, die die Musikgeschichte für immer veränderten.


DOK am Montag:

BEI UNS HEISST SIE HANKA

Mo, 22.4., 19:00

Heimat: Lausitz. Als erster Kinofilm über, von und mit Sorben begibt sich BEI UNS HEISST SIE HANKA auf einen Streifzug durch den östlichsten Rand Deutschlands. Jahrhundertelang entrechtet und schließlich als ethnische Minderheit offiziell anerkannt, suchen viele Sorbinnen und Sorben heute nach der eigenen und kollektiven Identität.

Eingebettet in die malerische Natur der Lausitz begleitet der Dokumentarfilm sorbische Existenzen im Hier und Jetzt. Von der progressiven Künstlerin über traditionsbewusste Jungbauern bis zum intellektuellen Dichter könnten die Lebensentwürfe der sorbischen Gemeinschaft unterschiedlicher nicht sein. Vereint sind sie dennoch – in Sprache, Kultur und dem Ringen um das Wiedererwachen der sorbischen Idee.

In ihrem Dokumentarfilm BEI UNS HEISST SIE HANKA begibt sich Regisseurin Grit Lemke auf die Spur ihrer sorbischen Wurzeln. Was als Suche nach Herkunft, Muttersprache und Zugehörigkeit beginnt, wird zu einem sehr persönlichen und intimen Einblick in die Traditionen, Traumata und Träume eines Volkes. Eine Reise so einzigartig, wunderschön und verwunschen wie eine Heimat, deren Täler, Wälder und Flussläufe untrennbar verbunden scheinen mit den Menschen, die diese Landschaft geprägt haben.